[ROMAN] Was ist mit uns von Becky Albertalli und Adam Silvera

Autoren: Becky Albertalli, Adam Silvera
Hardcover:  416 Seiten
ISBN: 978-3038800309
Preis: 14,99 EUR (eBook) / 19,00 EUR (Hardcover)
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Story:
Ein Sommer in der Stadt der Städte – Arthur ist während der Ferien für einige Wochen in New York und leistet in dank seiner Mutter in einer Anwaltskanzlei sein Praktikum ab. Der alltägliche Trott, der nichts mit dem Zauber zu tun hat, den Arthur sich vorgestellt wird, wird durchbrochen, als er auf dem Postbank einem Jungen begegnet, der ihn sofort fasziniert. Sie kommen zwar ins Gespräch, doch noch bevor Arthur nach Namen und Telefonnummer fragen kann, ist der Fremde verschwunden. Auch Ben, der gerade erst eine Trennung hinter sich gebracht hat, bekommt die Zufallsbekanntschaft nicht mehr aus dem Kopf. Beide beginnen nach dem anderen zu suchen und haben schließlich Erfolg. Doch so traumhaft der Start war, so holprig ist es, sich näher kennenzulernen und eine Beziehung aufzubauen, wohlwissend, dass ihnen nicht viel Zeit bleibt, da Arthur irgendwann nach Georgia zurückziehen wird …

Eigene Meinung:
Das sommerlich-leichte Jugendbuch „Was ist mit uns“ wurde von Becky Albertalli und Adam Silvera geschrieben und erschien im 2018 in den Staaten. Die deutsche Ausgabe brachte im Herbst 2019 der Arctis Verlag auf den Markt, bei dem weitere Bücher von Adam Silvera erschienen sind. Es handelt sich um die erste Zusammenarbeit der beiden Jugendbuchautoren.

Inhaltlich entführen die beiden Autoren den Leser ins sommerliche New York – man lernt Arthur kennen, der vor dem College ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei führt, seine Freunde und Heimat vermisst und den Zauber von New York erleben will; und Ben, der mit seinem Ex auf die Sommerschule gehen muss, wenn er das Schuljahr nicht wiederholen will und nicht so recht weiß, was er mit sich und seinem Leben anfangen will. Die beiden grundverschiedenen Jungen treffen sich zufällig, finden sich nach einer halben Schnitzeljagd durch New York wieder und verlieben sich ineinander. Dass die kurze, aber heftige Beziehung der beiden nicht immer glatt läuft, kann man sich denken, denn gerade Ben hat die Trennung und seinen Ex noch nicht ganz überwunden. Der Leser ist immer eng bei den beiden Hauptfiguren und erlebt das Wunder der Liebe hautnah mit. Sowohl Becky Albertalli als auch Adam Silvera gelingt es die Geschichte sehr emotional zu erzählen, man kann sich sehr einfach mit Arthur und Ben identifizieren und schließt sich schnell ins Herz. Gerade Arthurs fröhliche, aufgeschlossene Art und sein Glaube an das Schicksal macht ihn durch und durch sympathisch. Ben ist im Gegenzug dazu etwas gefestigter, weil sein Leben um ein Vielfaches härter verläuft und er schon einige Enttäuschungen einstecken musste. Es dauert daher länger, bis man sich auf ihn einlassen kann, denn Ben ist spröder und verschlossener.
Neben den beiden Hauptfiguren schließt man auch die Nebencharaktere ins Herz – allen voran Ben besten Freund Dylan, der Ben fast die Show stiehlt und sich auch beim Leser in den Mittelpunkt drängt. Aber auch Dylans neue Flamme Samantha ist sympathisch, ebenso die Eltern der beiden Jungs, die zum Glück keinerlei Vorurteile haben, dass ihre Sprösslinge schwul sind. Das ist ein weiterer Pluspunkt des Buches – es behandelt kein Coming-Out, das Thema wird nicht einmal erwähnt, sondern nur die Liebesgeschichte zwischen Arthur und Ben. Es ist schön, dass es endlich auch Jugendbücher gibt, die das Coming-Out (so wichtig es auch sein mag) nicht ins Zentrum stellen.

Die Geschichte wird wechselnd aus Bens und Arthurs Sicht erzählt und wer andere Bücher der beiden Autoren kennt, wird schnell herausfinden, wer sich für welche Kapitel verantwortlich zeigt. Nichtsdestotrotz ist das Buch stilistisch, wie aus einem Guss – es gibt keine großen Unterschiede in Satzbau und Wortwahl. „Was ist mit uns“ ist erfrischend und jugendnah geschrieben und kann die emotionale Bandbreite voll und ganz ausschöpfen – ob himmelhochjauchzend oder tragisch und traurig, als Leser ist man immer mit dabei und fühlt mit den beiden Jungen mit, die durch die Höhen und Tiefen einer großen Liebe stolpern.
Sehr schön sind auch die Beschreibungen von Großstadt – man hat den Eindruck wirklich durchs sommerliche New York zu laufen, teils durch Arthurs verträumten und begeisterten Blick, teils durch Bens Augen, der die Stadt unverblümter und weniger traumhaft sieht.

Die beiden Autoren haben eine gute Balance zueinander gefunden, eine perfekte Mischung aus lockerleichter Liebe, emotionalem Auf und Ab, Herzschmerz und Drama. Wer andere Bücher von Becky Albertalli und Adam Silvera kennt, weiß, dass sie zumeist Liebesgeschichten mit Happy End schreibt, während die Jugendbücher von ihm zumeist tragischer und trauriger sind – bei „Was ist mit uns“ ist ihnen ein gutes, nachvollziehbares Ende gelungen, das man durchaus fortsetzen kann, aber nicht muss.

Fazit:
„Was ist mit uns“ ist ein schönes queeres Jugendbuch vom Suche und Finden der Liebe, den Höhen und Tiefen einer Beziehung und dem Glauben an das Schicksal. Das Autorenduo Becky Albertalli und Adam Silvera haben sympathische, nachvollziehbare Charaktere erschaffen, die dem Geist der heutigen Jugend entsprechen und erzählen eine tolle, manchmal leicht kitschige Liebesgeschichte, die Lust auf mehr macht. Wer sommerlich-leichte Liebesgeschichten sucht, ist mit „Was ist mit uns“ auf jeden Fall gut beraten – das Buch geht unter die Haut und lässt sich nur schwer aus der Hand legen. Unbedingt reinschauen.

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