[ROMAN] Auf das mit uns von Becky Albertalli und Adam Silvera

Autor*innen: Becky Albertalli, Adam Silvera
Übersetzer*innen: Christel Kröning, Hanna Christine Fliedner 
Hardcover: 384 Seiten
ISBN: 978-3038800613
Preis: 14,99 EUR (eBook) / 19,00 EUR (Hardcover)
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Story:
Zwei Jahre ist es her, dass Arthur und Ben einen unvergesslichen Sommer in New York erlebt und sich ineinander verliebt haben. Doch die Beziehung stand unter keinem guten Stern, da Arthur sich für ein weit entferntes College eingeschrieben hatte, während Ben in New York blieb – am Ende trennten sie sich. Als es Arthur für ein Praktikum wieder nach New York verschlägt, kreuzen sich ihre Wege erneut und beide sind fest entschlossen, auf freundschaftlicher Basis einen gemeinsamen Weg zu finden. Immerhin hat Arthur in  dem ruhigen Mickey einen neuen Freund gefunden und auch Ben hofft auf eine feste Beziehung mit dem angehenden Drehbuchautoren Mario. Doch so ganz scheinen die Gefühle füreinander nie verschwunden zu sein …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Auf das mit uns“ legen Adam Silvera und Becky Albertalli die Fortsetzung ihres ersten gemeinsamen Jugendbuchs „Was ist mit uns“ vor, der im Herbst 2019 in Deutschland erschien und mit einem ungewöhnlichen, aber durchaus realistischen Ende aufwartete – das Paar trennte sich, da eine gemeinsame Zukunft unerreichbar schien. Knapp die Jahre später erschien endlich die Fortsetzung im Arctis Verlag.

Die Geschichte entführt die Leser*innen zurück nach New York, wo Ben noch immer lebt, inzwischen im Supermarkt seines Vaters arbeitet und neben dem Studium noch immer an seinem Fantasyroman arbeitet, von dem er sich den großen Durchbruch erhofft. Zu Arthur, der in einer festen Beziehung ist und in einer anderen Stad studiert, hat er keinen Kontakt mehr, bis er zufällig mitbekommt, dass dieser für mehrere Wochen für ein Praktikum zurück nach New York kommt und die beiden wieder aufeinander treffen. Obwohl Arthur und Ben feste Partner haben und beschließen, dass sie lediglich Freunde sein wollen, können sie nicht verhindern, dass alte Gefühle wieder hochkochen.
Wie immer wechseln sich die Perspektiven von Ben und Arthur ab – als Leser*in ist man nah bei den Figuren, die sich mit jedem Kapitel näher zueinander hingezogen fühlen, obwohl sie sich dagegen sträuben, denn beide haben sich etwas aufgebaut, das sie nicht aufgeben wollen. Becky Albertalli und Adam Silvera gelingt es eine authentische, greifbare und realistische Geschichte zu erzählen, die berührt und die Leser*innen emotional abholt. Sicherlich hat der Roman seine Längen, da es lange dauert, bis Arthur und Ben sich eingestehen, dass sie trotz aller Umstände noch immer ineinander verliebt sind, doch alles andere wäre unrealistisch gewesen – immerhin sind sie wesentlich reifer als im ersten Band. So wie sie einander neu kennenlernen, lernen auch die Leser*innen die Figuren neu kennen und mit ihnen New York. Dabei geht es nicht allein um Arthur und Ben, sondern auch um deren Partner und Freunde, ebenso um ihre persönlichen Ziele im Leben.

Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man ihre Höhen und Tiefen, ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen kann. Man spürt die Enge und Unzufriedenheit, die Ben empfindet, wenn er durch New York geht, will er doch ähnlich wie seine Freunde endlich ausbrechen und anderswo sein Glück finden. Man versteht die Zerrissenheit Arthurs, der in Mickey zwar einen tollen Freund hat, aber dem dennoch etwas in der Beziehung fehlt. Auch auf liebgewonnene Nebenfiguren des ersten Bandes muss man nicht verzichten – der schrille, extrovertierte Dylan ist ebenso dabei, wie seine Freundin Samantha. Auch Mickey, der bereits am Ende des ersten Bandes auftauchte, lernt man besser kennen, ebenso den fröhlichen und offenherzigen Mario. Wie schon beim ersten Band sind die Figuren authentisch und haben ihre eigene Stimme.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln – Adam Silvera und Becky Albertalli legen einen soliden Roman vor, bei dem die unterschiedlichen Perspektiven gut ineinandergreifen. Es gibt keine spürbaren Unterschiede zwischen Bens und Arthurs Sicht, so dass die Geschichte wie aus einem Guss wirkt. Wie schon beim ersten Band wirkt die Geschichte sehr jugendlich und modern, beide Autoren verstehen es für ein jugendliches Publikum zu schreiben und mit ihren Worten den heutigen Zeitgeist zu treffen.

Fazit:
„Auf das mit uns“ ist eine gelungene Fortsetzung des queeren Jugendbuches „Was ist mit uns“ von Adam Silvera und Becky Albertalli. Das Buch besticht durch eine runde, in sich schlüssige Geschichte, die erst im Epilog arg kitschig wird; sympathische, authentische Charaktere und einen flotten, lockeren Schreibstil. Wer den ersten Bad bereits mochte und wem das romantische Happy End gefehlt hat, sollte auf jeden Fall zu „Auf das mit uns“ greifen – dieses Mal bietet das Autorenduo hinsichtlich Romantik und Happy End alles, was das Herz begehrt. Reinschauen!

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