[NOVELLE] Anna und Eva von Jana Walther


Autor: Jana Walther
Taschenbuch: 100 Seiten
ISBN: 978-1-530738397
Preis: 2,99 EUR (eBook) | 6,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Bereits bei ihrem ersten Treffen ist die Künstlerin Anna von Eva fasziniert, fühlt sich von der leicht maskulinen Art angezogen. Sie setzt alles daran, die introvertierte Frau kennenzulernen, was ihr leichter gelingt als gedacht. Doch schon bald wird offensichtlich, dass Eva ein Geheimnis umgibt, das ihrer wachsenden Liebe zueinander im Weg steht – und das Anna auf die Probe stellt, als Eva sich ihr offenbart …

Eigene Meinung:
„Anna & Eva“ ist ein Kurzroman von Jana Walther, der inhaltlich zu „Nur eine Frage der Liebe“ gehört. Beide Bücher behandeln denselben Zeitabschnitt, jedoch wird in dem schwulen Drama die Geschichte von Phillip und Christoph erzählt, die in „Anna & Eva“ nur am Rande vorkommen. Es empfiehlt sich daher auch den Ursprungsroman zu lesen, da dort einige Ereignisse ausführlicher und umfassender beschrieben werden und sich „Anna & Eva“ ergänzend vorzunehmen. Auf jeden Fall ist es schön, dass die Autorin dem Wunsch der Fans nachgekommen ist und Anna und Eva einen eigenen Roman gegönnt hat. weiterlesen…

[ROMAN] Spanische Dörfer von Maria Braig


Autor: Maria Braig
Taschenbuch: 188 Seiten
ISBN: 978-3-95667-239-2
Preis: 4,99 EUR (eBook) | 11,80 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Drei vollkommen unterschiedliche Menschen nehmen ihr Leben selbst in die Hand, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in der Ferne neu zu beginnen: eine junge Frau, die sich auf der Flucht aus Afrika den Namen La Marche gibt und deren Ziel es ist in Europa ein neues, freies Leben zu beginnen, der junge Transmann Enrique, der Spanien verlässt um in Deutschland einen Job als Architekt zu finden und sein bester Freund Leon, der von Geburt an ein Chromosom zu viel und als Mensch mit Down-Syndrom mit etlichen Vorurteilen zu kämpfen hat.

Die Wege der drei kreuzen sich immer wieder – gerade Enrique und La Marche treffen mehrfach aufeinander, während sie zunächst allein, später zusammen einen Weg suchen, um in Deutschland einen Platz zu finden. Doch da sie sind genauso große Außenseiter sind wie Leo, fällt es ihnen nicht leicht, sich eine Zukunft aufzubauen.

Eigene Meinung:
„Spanische Dörfer“ ist der neueste Roman der Autorin Maria Braig, die sich vorwiegend auf die Themen Flüchtlinge, LGBT und die damit einhergehenden Probleme spezialisiert hat. So erschienen beim Verlag 3.0 bereits die Romane „Amra und Amir“ und „Nennen wir sie Euginie“, die beide von Flucht, Abschiebung und Homo- bzw. Transsexualität handeln. weiterlesen…

[ROMAN] Amra und Amir von Maria Braig


Autor: Maria Braig
Taschenbuch: 188 Seiten
ISBN: 978-3-95667-137-1
Preis: 4,99 EUR (eBook) | 11,80 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Kurz nach ihrem 18. Geburtstag entwickelt sich das Amras Leben in einen Albtraum. Obwohl sie in Deutschland geboren wurde, Freunde und einen Ausbildungsplatz besitzt, will man sie in den Kosovo abschieben, aus dem ihre Eltern vor ihrer Geburt geflohen sind. Alle Kämpfe, Klagen und öffentliche Kampagnen nützen nichts – Amra kommt in ein Land, wo sie weder die Sprache beherrscht, noch dem sie sich verbunden fühlt. Ihre Zuflucht ist der Bruder ihrer Mutter, bei dem sie unterkommt. Allerdings wird ihr schnell klar, dass Frauen im Kosovo keinerlei Rechte besitzen und als ihr Onkel sie verheiraten will, läuft sie weg, um auf eigenen Beinen zu stehen. Um zu überleben gibt sich das knabenhafte Mädchen als Junge aus und nennt sie sich fortan Amir …

Eigene Meinung:
Mit „Amra und Amir“ schneidet Maria Braig gleich zwei brisante Themen an: Transgender und Flüchtlinge. Gerade letzteres wird sehr ausführlich umschrieben und dargelegt, da sich die Autorin vorwiegend mit der Thematik Flucht, hiesige Asylverfahren und dem Leben von Flüchtlingen auseinandersetzt. Doch auch Amras/Amirs Schwanken zwischen Mann/Frau machen einen großen Teil der Geschichte aus. weiterlesen…

[ZITATE-FREITAG] Haus aus Kupfer

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich ein Buch präsentieren, das mich auf eine Art und Weise beeindruckt hat, wie es nur sehr wenigen Büchern gelingt. Ich habe Jobst Mahrenholz’ Werke mit “Der linke Fuß des Gondoliere” lieben und schätzen gelernt – “Haus aus Kupfer” hat mich jedoch so tief berührt, dass das Buch inzwischen zu meinem absoluten Favouriten (neben “Adrian Mayfield”, “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”, “Bruder” und “Die Bücherdiebin”) gehört. Wie schon bei “Tänzer & Schatten” hätte ich am liebsten das gesamte Buch zitiert – doch man muss sich ja beschränken 😉


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meine Rezension

»Okay! Versuch dir vorzustellen, du trägst eine Zahnspange, ja?«

Ich nickte, während ich an der Zigarette zog. »Felia war meine Zahnspange«, erklärte Felice. »Sie hat mein ganzes Leben lang versucht, mich in Form zu pressen. Damit ich perfekt bin. So, wie die Gesellschaft mich haben will. Ebenmäßig. Sie mein Leben lang zu tragen hat geschmerzt, gedrückt, mich eingeschränkt. Ich habe mich hässlich und fremd mit ihr gefühlt. Nun bin ich sie los, und die Schmerzen hören auf. Da ist kein Fremdkörper mehr, nichts, was versucht, mich in eine Form zu pressen. Da bin nur noch ich. Vielleicht etwas schief gewachsen, nicht ganz so perfekt. Doch ich bin es.«

“Haus aus Kupfer”, S. 53 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

»Und Lu?«, fragte ich betroffen.

»Ich hab mich doch verabschiedet.«

»Was ist mit dem Mut?«, bohrte ich weiter. »Wäre das nicht eine ganz gute Übung, mal etwas Mut zu zeigen?«

»Ich bin eine Belastung«, erwiderte er mit gesenktem Blick.

»Du bist eine Bereicherung, Felice!«

»Das ist Quatsch, Giaco, und das weißt du auch.« Er lächelte traurig, schwang sich zur Seite und erhob sich. »Ich denke drüber nach, okay?«

“Haus aus Kupfer”, S. 88 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

»Felia hat er immer sehr gemocht«, versicherte er mir mit unstetem Blick.

»Ja? Und?«

»Aber Felice findet er richtig klasse.«

»Wie meinst du das?«

»Genau so, wie ich’s sage.«

»Wie kommst du darauf?«

»Weil ich ihn … kenne … verdammt. Und weil ich das mitbekomme.« Er strich sich durchs Haar und sah mich direkt an, betroffen dabei. »Weil ich nicht blind bin, darum.«

Und in dem Moment begriff ich, was er mir da eigentlich offenbart hatte, über Giacomo.

“Haus aus Kupfer”, S. 111-112 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

Also erzählte ich sie ihm, meine Version. Und während ich das tat, betrachtete er mich wieder, mit diesem unergründlichen Giaco-Blick seiner tiefgrünen Augen. Er versank in den meinen, verharrte dort und stürzte mich in eine kleine Verwirrung.

Als ich endete, hob er leicht den Kopf. Vorsichtig strichen seine Finger über meine Lippen.

»Vergiss das alles«, sagte er leise. Er seufzte.

Und dann küsste er mich. Kühle, feuchte Lippen legten sich sanft auf die meinen. Zart und sinnlich.

“Haus aus Kupfer”, S. 131 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

Felices erstes Mal.

Tatsächlich war es das: Felices erstes Mal.

Zum ersten Mal als – ich.

Sanft strichen meine Hände über Giacos Brust, entdeckten ihn behutsam. Er sehnte sich nach mehr, spürte ich.

Noch vor Stunden war da vor allem Angst gewesen. Es gab so vieles, was ich ihm nicht geben konnte. Nicht mit diesem Körper. Ich war – unvollkommen. Doch nun …

“Haus aus Kupfer”, S. 170 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

»Na, beim Blondieren gegen die Tür gelaufen?«, wollte er wissen. Sein humorloses Lachen zeigte, was er von mir hielt, mittlerweile. Klar, ich hatte ihm in die Suppe gespuckt.

»Oberflächlich, wie gehabt«, erwiderte ich lächelnd, nachdem wir uns gesetzt hatten. »Aber das mit den Haaren, Aldo, das ist tatsächlich extra für dich.«

Nun schaute er sichtlich irritiert in die Runde.

»Ich dachte mir«, erklärte ich so, dass es alle hören konnten, »… mit dieser simplen Äußerlichkeit einfach mal von Felice abzulenken. Damit er wenigstens für einen Moment das Gefühl hat, hier nicht die Dauerrolle des Aussätzigen übernehmen zu müssen.«

“Haus aus Kupfer”, S. 195 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

Dann betrachtete ich mich im Spiegel. Das Make-up hatte etwas gelitten. Da musste ich nachbessern. Die blonden Haare, sie gefielen mir. Ich fand das erotisch. Meine Zunge fuhr lüstern über die Lippen, meine Augen halb geschlossen. Plötzlich musste ich loslachen.

Mein Äußeres stand für einen neuen Abschnitt in meinem Leben. Kein Lu mehr. Dafür viel Felice. Nicht Giaco – Jack! Wow, nicht übel. Das Lachen ging in ein Grinsen über. Es gefiel mir wirklich.

“Haus aus Kupfer”, S. 214 (c) Jobst Mahrenholz / deadsoft Verlag

Mit diesen Zitaten mache ich euch hoffentlich neugierig auf dieses tolle Werk, bei dem es um Transexualität, Akzeptanz und Toleranz geht. Ich kann es auf jeden Fall jedem ans Herz legen <3

Liebe Grüße,
Juliane

[ROMAN] Haus aus Kupfer von Jobst Mahrenholz


Autor: Jobst Mahrenholz
Taschenbuch:  244 Seiten
ISBN: 978-3-945934-78-4
Preis: 4,99 EUR (eBook) |11,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Nach dem Tod des großen Lu trifft die Großfamilie Pedetti im Stammsitz des italienischen Clans ein, um sich gebührend vom ehemaligen Familienoberhaupt zu verabschieden. Giacomo trifft der Verlust seines Großvaters am meisten, stand er Lu doch näher als manch anderer. Dennoch freut er sich auf das Wiedersehen mit seiner Cousine Felia, mit der ihn eine Menge verbindet. Zu aller Überraschung taucht jedoch (gegen den Willen seiner Eltern) Felice auf, denn Felia hat sich dazu entschieden fortan als Mann zu leben und sich einer entsprechenden Hormonbehandlung zu unterziehen. Während in der konservativen Familie Chaos ausbricht und Felices Entscheidung diskutiert wird, ist Giacomo neben den Hausangestellten der Pedettis der Einzige, der Felice so akzeptiert wie er ist. Schnell kommen sich die beiden näher und nicht nur Felice entwickelt sich während der Beerdigung weiter, auch Giacomo wird im Laufe der Zeit erwachsener, insbesondere als er sich seiner Gefühle gegenüber Felice im Klaren wird.

Eigene Meinung:
Der Roman „Haus aus Kupfer“ stammt aus der Feder von Jobst Mahrenholz und erschien 2016 im deadsoft Verlag. Erstmals wagt sich der Autor an ein Trans-Thema heran und bietet dem Leser einen sehr eindringlichen, tiefgründigen Einblick in das Thema Transsexualität. Leser der Reihe „Il Gusto di Lauro“ werden in Giacomo den Nebencharakter Jack wiedererkennen – „Haus aus Kupfer“ spielt jedoch einige Jahre vor den Büchern um Luca Lauro. weiterlesen…