[ZITATE-FREITAG] Der Flügelschlag eines Schmetterlings

Hallo ihr Lieben,

endlich habe ich wieder Zeit gefunden, einen Zitate-Freitag für euch vorbereiten – dieses Mal möchte ich euch einige Einblick in Luke Colins Debüt “Der Flügelschlag eines Schmetterlings” geben, das letztes Jahr erschienen ist. Das kleine Büchlein hat mich positiv überrascht, da das Transthema auf eine spannend fantastische Art behandelt wurde, daher hoff ich, dass die Zitate neugierig auf die Geschichte machen.

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meine Rezension

Würde sie es jemals hinbekommen, seinen richtigen Namen zu verwenden? Es tat so weh, dass sie ihn nicht so sehen wollte wie er wirklich war. Jede Nennung seines Deadname war wie ein Messer, das ihm ins Herz schnitt. Sie sah nicht ein, dass er männlich, ihr Sohn und sein Deadname nicht sein richtiger Name war. Obwohl sie sich äußerlich so sehr ähnelten – die gleiche Augenfarbe, die gleichen krausen Haare, die gleiche dunkle Haut – kam sie Corvin manchmal wie eine Fremde vor.

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 3% (c) Luke Colin

Plötzlich spürte er den warmen Atem einer Person in seinem Nacken und sein Handgelenk fühlte sic gleichzeitig unglaublich warm und kalt an. Er taumelte und sein Blickfeld wurde langsam schwarz. Er bemerkte noch, wie ihn jemand auffing und sanft an die Hauswand in einer kleinen Gasse lehnte.

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 11% (c) Luke Colin

Somit wandte sich Corvin wieder seinem Spiegelbild zu. Er war sich sicher, dass er gestern noch kurze Haare gehabt hatte. Hatte er doch mehr abbekommen als gedacht? Leise seufzte er auf. Aus den Augenwinkeln bemerkte er die unbenutzten Nassrasierer seiner Mutter.

Daneben stand aus irgendeinem Grund ein Rasierer mit verstellbarem Aufsatz. Wenn er sich kurze Haare schneiden würde, würde eine Mutter ihn umbringen.

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 25% (c) Luke Colin

Seine Augen machte er erst wieder in seinem Bett auf. Eine lange Zeit starrte er an die Decke. Was für ein lebhafter Traum. Langsam schloss er die Augen.

Von unten hörte er zwei Stimmen. Eine tiefere und die seiner Mutter. Sie stritten sich, schon wieder. Wieso schon wieder? Wer war der Mann? Einen Vater hatte er ja nicht … jedenfalls jetzt nicht mehr. Er war gestorben, bei einem Autounfall, vor fast vierzehn Jahren. Die beiden Stimmen wurden lauter. Corvin kniff sich in den Oberarm. Träumte er oder eher nicht?

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 36% (c) Luke Colin

Eine Hand schüttelte seine Schulter, was ihn irgendwie verwirrte. Was war denn jetzt wieder los?

„Corvin? Alles okay? Du bist einfach umgekippt“, sagte jemand. Die Stimme klang so vertraut. Sehr vertraut. Corvins Herz schlug schneller, so vertraut klang die Stimme. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das Halbdunkel der Gasse und er erkannte, dass Tommy über ihn gebeugt war.

Leise sagte er: „Ja alles okay – denke ich. Was ist passiert? Warum bist du hier?“

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 58% (c) Luke Colin

Einige Stunden später kämpfte Corvin gegen den morgendlichen Halbschlaf, als seine Mutter die Tür öffnete. Ihre Stimme klang so glücklich? Er war einfach nur noch verwirrt.

„Guten Morgen Corvin und Tommy. Ich hab Brötchen geholt. Möchtet ihr beiden mir Gesellschaft leisten? Ihr habt auch noch genug Zeit zum Anziehen. Ich muss nämlich noch den Tisch decken.“ Sie trällerte fast vor sich hin.

Hatte er da gerade richtig gehört? Hatte seine Mutter mal nicht seinen Deadname verwendet? Was zur verdammten Hölle war denn los?

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 66% (c) Luke Colin

Die alte Frau, die ihm gefolgt war, trat herein. Sie sah sich den Jugendlichen eine Weile an und trat dann näher. Als sie sicher war, dass er schlief, strich sie sich die Kapuze vom Kopf. Diese hatte ihr grade bis fast an das Kinn gereicht. Die Ähnlichkeit mit dem Schlafenden war verblüffend, doch seine Großmutter konnte sie nicht sein. Die war schon vor vielen Jahren verstorben.

Sie zog ihre Hand unter dem Mantel hervor. In dieser befanden sich drei blaue Steine. Nur noch einer war für den jungen Mann bestimmt.

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 85% (c) Luke Colin

Der Vollmond schien in sein Zimmer und plötzlich stand eine Person an seinem Bettrand, eine alte Person of Color. Ihr Gesicht war kantig und in ihren Augen lag Angst. Aus irgendeinem Grund sagte er nichts, sondern sah sie nur genau an. War es vielleicht der Schock?

“Der Flügelschlag eines Schmetterlings”, 91% (c) Luke Colin

Ich hoffe, die kleine Auswahl gefällt euch und ihr seid neugierig auf Corvins Geschichte seid. Ich kann das Buch empfehlen und hoffe sehr, dass viele zum Buch greifen,

Liebe Grüße,
Juliane

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