[ROMAN] Kristallscherben von Svea Lundberg

Autor: Svea Lundberg
Taschenbuch: 252 Seiten
ISBN: 978-3960890577
Preis: 4,99 EUR (eBook) / 11,99 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Seite zwei Jahren sind Jannis und Felix ein Paar – Grund genug endlich zusammenzuziehen und ihr Leben gemeinsam zu bestreiten. Just in diesem Moment bekommt Felix, der als Sachbearbeiter beim Jugendamt tätig ist, den Fall des aggressiven Lukas auf den Tisch. Der junge Mann schleppt nicht nur etliche Probleme mit sich herum, er ist auch so unausgeglichen und gewaltbereit, dass r sich nur schwer in dem Heim anpassen kann. Seine aufkeimende Homosexualität setzt dem ganzen nur die Krone auf. Felix stürzt sich in den Fall, da er Lukas unbedingt helfen will, während Jannis das Ganze skeptisch beobachtet – als Polizist hat er oft genug mit Jugendlichen wie Lukas zu tun. Als es immer häufiger Prügeleien zwischen Jugendgruppen kommt, bei denen Lukas ebenfalls involviert ist, überschlagen sich die Ereignisse und bringen Jannis in Lebensgefahr …

Eigene Meinung:
Mit „Kristallscherben“ liegt die Fortsetzung von Svea Lundbergs Debüt „Kristallschnee“ vor, der Anfang 2016 im deadsoft Verlag erschien. Zwischen den beiden Büchern ist die Kurzgeschichte „Kristallträume“ angesiedelt, die ebenfalls bei deadsoft erhältlich ist. Inzwischen ist die Autorin mit ihren Romanen „Zwischen Bühne und Bordell“ und „Die stille Seite der Musik“ keine unbekannte Größe im Gay Romance Genre mehr und begeistert die Leser mit „Elfendiener“ auch im nicht-queeren Fantasy-Bereich.

Die Geschichte spielt zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Bandes und entführt den Leser in ein neues Abenteuer von Jannis und Felix. Mit Lukas kommt ein weiterer interessanter Charakter hinzu, der einen Teil der Handlung erzählt und Potenzial für weitere Spin-Offs und Fortsetzungen bietet. „Kristallscherben“ ist in sich schlüssiger und spannender, als der Vorgänger, da er flüssiger ist und besser ineinandergreift. Zwar weiß man auch bei diesem Band recht schnell, in welche Richtung die Geschichte laufen wird, doch Svea Lundberg erzählt die Ereignisse packend und spannend, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Zum Ende hin geht zwar alles ein wenig schnell und die Auflösung wirkt ein wenig zu gehetzt runtererzählt, doch das kann man durchaus verschmerzen, da die wichtigsten Aspekte geklärt sind. Auch die Figuren wachsen dem Leser stärker ans Herz und man erfährt ein bisschen mehr über Felix und Jannis. Zudem bietet sich eine Fortsetzung geradezu an, denn wie es mit Lukas weitergeht bleibt offen – hier ist auf jeden Fall Platz für ein Spin-Off.

Die Charaktere sind nachvollziehbar und handeln logisch. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und verstehen. Gerade Lukas, der mit seinen Taten extrem aus der Reihe tanzt, ist dem Leser dennoch nicht fremd, denn seine Hintergründe werden ausführlich erklärt und man kann seine Aktionen durchaus nachvollziehen. Auch die übrigen Nebenfiguren können überzeugen und runden das Geschehen um die drei Protagonisten passend ab. Diese lernt man deutlich besser kennen. Da sie sich dieses Mal nicht kennenlernen müssen, liegen die Schwerpunkte ihrer Beziehung an anderer Stelle, nämlich darauf, wie die beiden als Paar funktionieren und ihr Zusammenleben arrangieren wollen.

Svea Lundberg hat einen sehr schönen, flüssigen Stil, der sowohl bei den Actionszenen, als auch bei den erotischen Passagen gut funktioniert. Es wird nie langweilig, da es Knall auf Fall geht und die Spannungskurve kontinuierlich gehalten wird. Die Handlung ist dieses Mal aus drei Perspektiven geschrieben: Felix, Jannis und Lucas. Für alle drei Handlungsträger findet Svea Lundberg eine eigene Sprache, so dass Lukas Beschreibungen und seine Wortwahl durchaus zu einem Jugendlichen passen, ebenso seine chaotische Gedanken- und Gefühlswelt.

Fazit:
„Kristallscherben“ gelingt es den Vorgängen spürbar in den Schatten zu stellen und bietet spannende Unterhaltung, gut nachvollziehbare Charaktere und knisternde Erotik. Svea Lundberg legt einen soliden Krimi vor, dessen Schwerpunkte trotz allem im Drama und Romance Bereich liegen. Wer „Kristallschnee“ bereits mochte, dem wird auch die Fortsetzung gefallen, Neueinsteiger können durchaus mit diesem Band anfangen, da er eigenständig lesbar ist. Zu empfehlen.

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