[ROMAN] Aus Sternen und Staub von T. J. Klune

Autor*in: TJ Klune
Übersetzer*in: Michael Pfingstl
Taschenbuch: 480 Seiten
ISBN: 978-3453274457
Preis: 15,99 EUR (eBook) / 22,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Nathaniel Cartwright sehnt sich nach einer Auszeit nachdem seine Eltern tot sind, sein Bruder ihn aus seinem Leben verbannt hat und er auch noch seinen Job bei einer renommierten Zeitung verloren hat. Da kommt es gerade recht, dass ihm seine Eltern eine einsame Hütte in den Bergen hinterlassen haben – hier will Nate über sich und die Zukunft nachdenken. Unerwartet steht die Hütte nicht leer, stattdessen hat sich ein Marine namens Alex dort versteckt und mit ihm ein seltsames Mädchen, dass sich Artemis Darth Vader nennt. Schnell wird klar, dass die beiden das ein oder andere Geheimnis hüten und zudem von seltsamen Männern verfolgt werden, die alles daran setzen Art zu fangen. Für Nate steht schnell fest, dass er sich dem ungewöhnlichen Duo anschließt – auf eine Roadtrip, der sein Lee für immer verändern wird …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman “Aus Staub und Sternen” legt der Heyne Verlag ein weiteres Buch von T. J. Klune vor – dieses Mal erschien ein älteres Werk des Autors in Deutschland, denn das englische Original kam bereits 2018 im Selfpublishing auf den Markt. Optisch passt das Cover zu den bereits erschienenen deutschen Ausgaben, mit er Ausnahme, dass der Roman als Hardcover mit Farbschnitt (in der ersten Auflage) herausgekommen ist.

Die Geschichte spielt mit der 90er Jahre und entführt Leser*innen auf einen ungewöhnlichen Roadtrip quer durch die USA, in dem man zusammen mit Nate die Geheimnisse des Mädchens Artemis Darth Vader entdecken darf. Wirklich überraschend und innovativ ist die Geschichte nicht, denn unerwartete Wendungen gibt es im Grunde nicht. Sobald man die Hintergründe um das Mädchen und den US-Marine erfahren hat, bieten die wesentlichen Handlungselemente nichts Neues mehr – eine Außerirdische, die in Gestalt eines kleinen Mädchens zusammen mit einem US-Marine vor einer geheimen Regierungsbehörde auf der Flucht ist, ein Roadtrip quer durch die Staaten und eine schwule Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern, die Artemis begleiten und beschützen. Trotz all dieser Punkte macht es Spaß das Buch zu lesen und man ist durchaus gespannt, was die ungleichen Figuren auf ihrem Weg erwartet. T. J. Klune weiß, wie man eine spannend, unterhaltsame Geschichte erzählt und die Leser*innen bei der Stange hält. Zudem spielt sich auf der Metaebene der Handlung einiges ab, denn der Autor behandelt wichtige Themen wie Liebe, Freundschaft, Akzeptanz, Trauer und Trauerverarbeitung und mündet schließlich darin, was im Leben wirklich wichtig ist. Auch hat er ein Händchen für Humor, denn gerade die Dialoge mit Artemis sind witzig und lockern die actionreiche Geschichte auf. Einzig die explizitere Sexszene zwischen Alex und Nate wirkt ein wenig deplatziert und nicht ganz stimmig, da sie nicht zum Grundton der Geschichte passt.

Die Figuren sind sympathisch und tragen einen Großteil der Geschichte – Nathaniel wirkt zu Beginn etwas antriebslos, was bei all den Dingen, die sein Leben in einen Scherbenhaufen verwandelt haben, auch kein Wunder ist. Mit der Zeit wird er aktiver, was in tollen Gesprächen mit Artemis und Alex mündet. Letzterer ist der typische wortkarge Marine, dessen einziger Sinn im Leben darin besteht, Artemis zu beschützen und in jedem Fremden eine Bedrohung sieht. Es dauert, bis er ein wenig auftaut und sich zwischen Nate und ihm mehr entwickeln kann. Artemis Darth Vader wiederum ist ein toller, witziger und ungemein dynamischer Charakter. Sie entdeckt nicht nur die Welt auf ihre schräge, ehrliche Art, sie sorgt auch dafür, dass Nate sich dem Duo anschließt und Teil der schrägen Familie wird. Neben ihr verblassen die beiden Männer spürbar – die restlichen Nebenfiguren sowieso.

Stilistisch legt T. J. Klune ein solide geschriebenes, humorvolles Buch vor, dem man anmerkt, dass es etwas älter ist. Sprachlich ist es noch nicht so ausgefeilt wie seine späteren Werke, auch wirken die Sätze einfacher und schlichter. Dennoch macht die Geschichte Spaß, denn T. J. Klune hat ein Händchen für Humor, Action, Spannung und Drama. Gerade die Dialoge mit Artemis können überzeugen und lockern die Geschichte auf. Auch die Liebesgeschichte zwischen Nate und Alex ist gut gelungen, denn sie entwickelt sich langsam und mit de passenden Zwischentönen – es wird nichts überstürzt und bis auf die erwähnte Erotikszene ist queere Liebesgeschichte stimmig und gut gelungen.

Fazit:
“Aus Sternen und Staub” ist ein gut geschriebener, humorvoller Science Fiction-Road Trip, der durch tolle Figuren und eine solide Mischung aus Action, Drama und Romantik besticht. Sicherlich bietet die Geschichte von der Grundidee wenig Neues und bietet kaum spannende Wendungen, dennoch macht es Spaß die Geschichte zu lesen und zu erfahren, welche Geheimnisse Artemis Darth Vader verbirgt. Wer ungewöhnliche Geschichten mit queerer Liebesgeschichte mag und offen für Humor, Liebe, Drama, Action und Frühstücksspeck ist, sollte einen Blick riskieren – es ist nicht das stärkste Buch von T. J. Klune, doch es weiß zu unterhalten.

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