Autorin: Rebecca “Sithy” Either
Künstlerin : Nina “Eru Nuo” Nowacki
Mini-Roman: 80 Seiten
Preis: 4,95 EUR (Mini-Roman)
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Story:
Es sollte ein Routine-Aufklärungseinsatz werden, bei dem unerforschte Planeten und Monde erforscht werden sollten. Für Captain George McKinley endet diese Forschungsreise aus einem bizarren Mond, genauer gesagt im Schlund eines riesigen, lebenden Organismus, in der er direkt hineinstolpert. Bevor er jedoch in einem gewaltigen Magen landet, wird er von einem tintenfischähnlichen Wesen gerettet, das in einer Nische innerhalb einer gewaltigen Speiseröhre „lebt“. Meridan stürzte vor vielen Jahren ebenfalls in den Schlund des Wesens und hat es aufgegeben auf Rettung zu hoffen. Eine Zweckgemeinschaft entsteht, in der Meridan McKinley mit Essen versorgt, das er aus dem Schlund angelt und die beiden einander beistehen. Schon bald verbindet sie Freundschaft und schließlich mehr als das …
Eigene Meinung:
Das knapp 70-seitige, mit vielen Illustrationen gespickte Büchlein „Meridan – Raumfahrergarn“ wurde von Rebecca „Sithy“ Eiter verfasst und erschien als experimenteller Minidruck im Fireangels Verlag. Er enthält einen Sci-Fi Kurzroman, der durchaus Potenzial für mehr gehabt hätte. Die Illustrationen stammen von der Künstlerin Eru Nuo, die bereits verschiedenen Romane des Verlags illustriert hat.
Die Geschichte ist nicht sehr umfangreich, sorgt aber für kurzweiliges Lesevergnügen. Auf nicht einmal 70 Seiten begleitet man George McKinly (der die Geschichte als alter Mann in einer Kneipe erzählt) bei seinem abstrusen Abenteuer auf einem Mond. Er lernt Median kennen, der ihm schon bald ans Herz wächst, wenngleich er einer vollkommen anderen Rasse angehört und sich stark von den Menschen unterscheidet. Man erfährt, wie die beiden Männer die Zeit in der Nische zugebracht haben und wie sehr sie darum gebangt haben, irgendwann zu entkommen. Leider wird gerade dieser Punkt mit nur wenigen Sätzen abgehandelt, so dass man sich fast ein wenig betrogen vorkommt – immerhin hätte man eine actionreichere Auflösung erwartet. Nichtdestotrotz macht das kurze Mär Spaß und sorgt für Lesespaß.
Stilistisch ist „Median“ gut umgesetzt – man kann sich sowohl die Figuren, als auch die Umgebung gut vorstellen. Die Autorin hat ein Händchen für Beschreibungen, ohne allzu ausufernd zu werden und weiß, wie man Figuren in Szene setzt. Wer auf erotische Szenen hofft, wird enttäuscht werden – Sithy verzichtet vollständig auf Erotik – die meiner Meinung nach auch nicht gut gepasst hätte. Sehr schön und stimmungsvoll sind die Illustrationen von Eru Nuo – manchmal wirken sie ein wenig skizzenhaft, auf einigen Seiten findet man nur eine kleine Illustration. Insgesamt wirkt das Konzept jedoch stimmig und die Bilder tragen dazu bei, die Geschichte von McKinley und Median zu transportieren.
Fazit:
„Median – Raumfahrergarn“ ist ein hübsches, kleines Büchlein für Zwischendurch, das gerade Sci-Fi Fans ans Herz gelegt sei. Die Geschichte wirkt ein wenig krude und ist zum Ende hin zu schnell runtererzählt, ist jedoch in sich schlüssig und gut lesbar. Die Illustrationen sind sehr stimmig und geben dem Kurzroman einen passenden Rahmen. Wer Sci-Fi und kurze Werke mag sollte einen Blick riskieren, gerade wenn man illustrierte Bücher bevorzugt.