Autor*in: Juno Dawson
Übersetzer*in: Constanze Wehnes
Taschenbuch: 496 Seiten
ISBN: 978-3426565551
Preis: 15,99 EUR (eBook) / 18,99 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Die Vorboten der nahenden Apokalypse sind deutlich zu erkennen, doch die fünf Hexen haben mit teils persönlichen Dingen zu kämpfen – Niamh ist dank Theo von den Toten zurückgekehrt, doch sie hat einen düsteren Schatten mitgebracht, Niamhs Zwillingsschwester Ciara sitzt wegen ihrer Taten wieder im Gefängnis, Elle trauert um ihre zerbrochene Familie und die lesbische Leonie erfährt, dass sie ein Kind Gaias unter dem Herzen trägt, das eine Schlüsselrolle im nahenden Kampf Gut gegen Böse spielen wird. Und die Transhexe Theo ist wie erwartet der Schlüssel, um die Apokalypse in Gang zu setzen, weswegen Luzifer ihr ein ungeheuerliches Angebot macht: Sie nimmt ihren vorgesehenen Platz im letzten Gefecht ein, dafür werden alle verschont, die sie liebt …
Eigene Meinung:
Mit „Die unmögliche Tochter“ erschien im September 2025 der finale Band der Trilogie „Der Hexenzirkel Ihrer Majestät“ von Juno Dawson. Der Band knüpft inhaltlich direkt an den zweiten Teil „Die falsche Schwester“ an, so dass man im Vorfeld die anderen beiden Bände gelesen haben muss, um der Geschichte zu folgen. Er beendet auch die Geschichte um die fünf Hexen, die auserkoren sind, sich Luzifer zu stellen und die Apokalypse abzuwenden.
Die Geschichte setzt an, wo „Die falsche Schwester“ endete – mit Niamhs Rückkehr aus der Welt der Toten. Immer deutlicher zeichnet sich ab, wie sehr Luzifer das Leben der fünf Freund*innen geprägt an und wie weitreichend sein Einfluss war, um die Apokalypse vorzubereiten. Gerade die junge Hexe Theo spielt eine entscheidende Rolle, denn nur mit ihrer Hilfe kann Luzifer seine Pläne in die Tat umsetzen. Die Leser*innen erwartet ein actionreiches und spannendes Finale, bei dem jede Hexe eine wichtige Rolle spielt. Insgesamt wird Juno Dawson jeder Hauptfigur der Geschichte gerecht, denn jede Hexe hat ihre Rolle im großen Endkampf zu spielen. Zeitgleich fordert die Autor*in einiges von den Leser*innen, denn die Geschichte entpuppt sich zum Ende hin als wesentlich komplexer und vielschichtiger. Jeder mag selbst entscheiden, ob Juno Dawsons Entscheidung ihre Heldinnen mit Hilfe von Leonies Tochter auf Zeitreisen zu schicken, eine gute Idee war, doch man muss am Ball bleiben, um der Handlung zu folgen und die vielen Zeitstränge zusammenzuführen, die letztendlich im Sieg über Luzifer münden. Das ändert nichts daran, dass nicht alle Elemente der Geschichte überzeugen können – Niamhs extremer Hang zu Theo, deren Wohl sie über alles stellt, ist schon grenzwertig. Keine andere Person, mit der sie teils mehr verbindet, scheint ihr so wichtig zu sein, wie die junge Hexe, die am Ende der Auslöser der Apokalypse ist. Das mutet spätestens dann befremdlich an, wenn es um Niamhs Zwillingsschwester Ciara geht.
Die Figuren sind gut gezeichnet, wachsen an ihren Herausforderungen und gehen extrem gestärkt in den großen Endkampf. Man erfährt noch mehr über die fünf Freundinnen, die dazu bestimmt sind, den letzten Kampf gegen Luzifer zu bestreiten. Juno Dawson gibt jeder von ihnen ihren eigenen Platz und ihre eigene Stimme – die Kapitel sind entsprechend aus ihren Perspektiven erzählt. Auch die Nebenfiguren kommen zum Tragen, nehmen jedoch eine untergeordnete Rolle ein. Das betrifft auch männliche Figuren – sie sind lediglich am Rande vorhanden und kommen nur teilweise zum Tragen, da der Fokus klar auf Frauenpower liegt und auch nur diese die Welt retten können.
Stilistisch legt Juno Dawson ein gelungenes, manchmal etwas verworrenes Finale vor, in dem die wichtigsten Fragen beantwortet werden. Der Band ist spürbar actionreicher und komplexer, weswegen man ihn nur schwer aus der Hand legen muss. Juno Dawson wird jeder ihrer Hauptfiguren gerecht, denn jede Hexe spielt eine wichtige Rolle im großen Endkampf gegen Luzifer. Wie schon in den vorherigen Bänden überzeugt Juno Dawson mit tollen Beschreibungen, guten Dialogen und spannenden Wendungen, was die Geschichte zu einem runden Abschluss bringt.
Fazit:
„Die unmögliche Tochter“ ist ein gelungenes, spannendes und temporeiches Finale der Trilogie „Der Hexenzirkel Ihrer Majestät“ von Juno Dawson. Die Geschichte ist gut durchdacht und führt alle offenen Fäden zusammen, wenngleich sie hin und wieder etwas verworren wirkt. Auch die Figuren können noch einmal glänzen und zeigen, wie stark sie (gerade als Team) wirklich sind. Kombiniert mit Juno Dawsons soliden und packenden Schreibstil ist „Die unmögliche Tochter“ ein passendes Ende der Geschichte. Wer Urban Fantasy mit Frauenpower und Queerness mag, sollte einen Blick riskieren – jedoch mit dem ersten Band beginnen, da die Geschichte aufeinander aufbaut.