Autor*in: Cordelia Kingsbridge
Übersetzer*in: Peter Friedrich
Taschenbuch: 400 Seiten
ISBN:978-3966987080
Preis: 6,99 EUR (eBook) / 13,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Ein Serienmörder hält Las Vegas in Atem, ganz besonders den Leiter der Ermittlungen Levi Abrahams, dessen Leben parallel auch auf privater Ebene kurz davor ist auseinander zu brechen. Während er sich mit einem Partner herumschlägt, der seinen Beruf als Cop hasst, tötet der Pik-Sieben-Mörder Menschen, die durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft sind. Unterstützung erhält Levi von gänzlich unerwarteter Seite – der Kopfgeldjäger bzw. Jäger von Kautionsflüchtigen Dominic Russo stolpert nicht nur über eines der Opfer, er gerät auch unerwartet ins Visier des Serienkillers, allerdings nicht als potenzielles Opfer, sondern als jemanden, an dem der Mörder persönlich Interesse entwickelt. Die beiden ungleichen Männer sind irgendwann gezwungen zusammen zu arbeiten, denn der Pik-Sieben-Mörder scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein …
Eigene Meinung:
“Kill Game” ist der Auftakt Band der 5-bändigen Thriller-Reihe “Die Pik-Sieben-Morde” und stammt von der Autorin Cordelia Kingsbridge. Die Geschichten um Levi Abrahams und Dominic Russo erschienen zwischen 2017 und 2018 bei Riptide Publishing, in Deutschland kommt die Reihe in monatlichem Rhythmus beim Second Chances Verlag heraus. Da die Bücher aufeinander aufbauen, sollte man sie in der richtigen Reihenfolge lesen.
Die Geschichte beginnt spannend und hält ein konstant hohes Level was Action und Spannung anbelangt, was vor allem daran liegt, dass der Fall um den Serienmörder gut aufgebaut ist und in sich schlüssig wirkt – die Tatorte werden sehr solide beschrieben, die Ermittlungsarbeit der Polizei wirkt ebenfalls authentisch und der eigentliche Fall offenbart sich der*m Leser*in erst nach und nach. Natürlich ist nichts, wie es scheint, denn die Autorin behält sich einige Plot Twists und unerwartete Wendungen vor – so biete auch das Ende keine wirklich Lösung sondern bereitet eher den nächsten Band “Trick Roller” vor. Dies macht jedoch den Reiz an der Geschichte aus und sorgt dafür, dass man Levi und Dominic gern begleitet und die gänzlich unterschiedlichen Männer sehr gut kennenlernt. Auch die Gefühle, die sich nach und nach zwischen den beiden entwickeln, sind sehr behutsam und vorsichtig eingeflochten, denn der Fokus liegt klar auf der Jagd nach dem Serienkiller. Deswegen muss man nicht auf explizite Szenen verzichten und in den kommenden Bänden dürfte sich die Beziehung zwischen Levi und Dominic festigen, aber sie nimmt nicht überhand und bremst die eigentliche Geschichte aus. Liebe/Erotik spielen eine eher untergeordnete Rolle, die der Thriller-Handlung nie den Rang abläuft, was keinesfalls negativ ist – im Gegenteil.
Die Figuren sind authentisch und realistisch in Szene gesetzt, haben Ecken und Kanten und bleiben deswegen im Gedächtnis. Levi schleppt eine Menge Probleme mit sich herum – nach einer Schießerei ist er in psychologischer Behandlung, die Beziehung zu seinem langjährigen Partner kriselt und der Serienkiller lässt ihm keine ruhige Minute mehr. Er ist eine interessante Figur, die viel Potenzial bietet. Im Gegenzug dazu ist Dominic Russos Leben sehr unstet – als spielsüchtiger Kopfgeldjäger hat lebt er eher von heute auf morgen und schätzt sein unkompliziertes, abwechslungsreiches Leben. Die beiden ungleichen Männer ergänzen sich sehr gut und bieten der*m Leser*in eine Menge Spannungspotenzial, das auch in den folgenden Bänden auf der romantischen Ebene viel bieten dürfte.
Die übrigen Figuren wurden bisher eher oberflächlich eingeführt, doch auch sie wirken realistisch und sind durchweg sympathisch – Levis Partnerin schätzt man sehr, ebenso Dominics Nachbarn. Man darf gespannt sein, wie sich diese Charaktere nach und nach entwickeln und in der Geschichte einfügen.
Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln – Cordelia Kingsbridge hat einen angenehmen, einnehmenden Schreibstil, der dafür sorgt, dass man das Buch schwer aus der Hand legen kann. Ganz egal ob es Dialoge, Beschreibungen, explizite Szenen oder Action ist – die Autorin versteht ihr Handwerk und weiß, wie man die Leser*innen fesselt. Man erlebt die Geschichte abwechselnd aus Levis und Dominics Sicht, so dass man die beiden sehr gut kennenlernt und die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln verfolgen kann. Es macht Spaß “Kill Game” zu lesen und will am liebsten direkt mit dem nächsten Teil weitermachen (zum Glück muss man nicht lange auf diesen warten), was vor allem an der hervorragenden Übersetzung liegt, die Lust auf mehr macht.
Fazit:
“Kill Game” ist ein gelungener Auftakt der Thriller-Reihe “Die Pik-Sieben-Morde” und besticht durch eine spannende Geschichte, sympathische, authentische Charaktere mit Ecken und Kanten und einem mitreißenden Schreibstil. Cordelia Kingsbridges kann hervorragend zu unterhalten, denn sie hat ein Händchen für Spannung und Plot Twists. Wer Thriller mit schwulen Hauptfiguren mag und wen es nicht stört, dass der Beziehungspart und die Erotik eine eher untergeordnete Rolle spielen, der sollte auf jede Fall zugreifen und der Reihe eine Chance geben. Zu empfehlen.