[COMIC] Die Favoritin von Matthias Lehmann


Autor: Matthias Lehmann
Hardcover: 160 Seiten
ISBN: 978-3551728166
Preis: 17,99 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Constances Leben wird durch ihre strenge Großmutter bestimmt, die jeden ihrer Schritte überwacht. Spielen mit Gleichaltrigen ist ebenso verboten, wie das alte Herrenhaus zu verlassen, das sich abseits einer französischen Kleinstadt befindet. Für Constanze bleibt lediglich ihre Fantasie um die öden Tage zu überstehen und ihre Umwelt auf ihre Art für sich zu entdecken. Als das alte Ehepaar eine neue Verwalterfamilie anstellt, die sich fortan um das Anwesen kümmern soll, lernt Constance erstmals Kinder in ihrem Alter kennen und beginnt sich mehr und mehr gegen die Regeln ihrer Großmutter zu stellen. Doch ihre stille Rebellion und ihre steigende Aggressivität gegen die herrische Frau haben ungeahnte Folgen und sorgen dafür, dass ein schreckliches Geheimnis ans Licht kommt …

Eigene Meinung:
Mit der Graphic Novel „Die Favoritin“ legt der Carlsen Verlag das Debüt des französischen Zeichners Matthias Lehmann vor, der mehrere Jahre an der Umsetzung der Geschichte arbeitete. Der Comic wurde u.a. 2016 für den Comicpreis Angoulême nominiert, einer der wichtigsten europäischen Comicpreise. weiterlesen…

[ROMAN] Vancouver Hope von Corinna Bach

Autor: Corinna Bach
eBook: 300 Seiten
ASIN: B01KZOP37U
Preis: 3,99 EUR (eBook)
Bestellen: Amazon

Story:
Nach dem gewaltsamen Tod seines Freundes verlässt Oliver Vancouver und versucht in einer kleinen Stadt an der Küste sein Leben wieder unter Kontrolle zu bringen. Unerwartet lernt er dort den jungen Ethan während einer Walewatching-Bootstour kennen, der zufälligerweise auch sein neuer Nachbar ist. Nach einigem Hin und Her kommen sich die beiden näher und werden ein Paar. Olivers Leben könnte nicht glücklicher sein, bis ihn seine Vergangenheit einholt und ihm sein Unterbewusstsein Erinnerungen zurückgibt, die mit dem Tod seines ehemaligen Partners zu tun haben, der während eines Banküberfalls erschossen wurde. Ausgerechnet Ethan trägt an seiner Hand ein Tattoo, das Oliver während des Überfalls ebenfalls gesehen hat – beim Mörder seines Freundes. Plötzlich ist nichts mehr wie es war und Oliver schwört sich, Ethan zur Strecke zu bringen, um den Mord an seinem Partner zu rächen, während Ethan ebenfalls alles daransetzt, den wahren Täter zur Strecke zu bringen …

Eigene Meinung:
Mit „Vancouver Hope“ veröffentlicht Corinna Bach ihren ersten Gay Romance bei Ullstein Forever. Weitere Romane von ihr liegen beim Sieben Verlag vor, u.a. „Vancouver Dreams“, der ebenfalls in der kanadischen Stadt spielt, jedoch nichts mit dem vorliegenden Buch zu tun hat. Ansonsten gibt es Dutzende Romane der Autorin, die unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht hat. Zu ihren bekanntesten Reihen gehören die Romane um den französischen Privatdetektiv „Claude Bocquillon“, die im Gmünder Verlag erschienen sind. weiterlesen…

[ROMAN] Rauschgefühle von Jannis Plastargias

Autor: Jannis Plastargias
Taschenbuch: 180 Seiten
ISBN: 978-3-946196-07-5
Preis: 8,00 EUR (eBook)
Bestellen: Astikos

Story:
Jonas ist glücklich wie nie zuvor – die Probleme und Krisen der letzten Monate haben dafür gesorgt, dass seine Beziehung zu Paul noch fester und vertrauensvoller geworden ist. In der Schule läuft es, trotz nahendem Abitur, ebenfalls prima und innerhalb seines Freundeskreises läuft alles harmonisch und friedlich. Das ändert sich jedoch, als eines Tages die Freundin seines besten Freundes Fabian spurlos verschwindet und nicht mehr als eine kurze SMS zurücklässt. Fabian fällt in ein tiefes Loch, aus dem Jonas ihm kaum heraushelfen kann. Stattdessen sucht Fabian Unterstützung bei Antonio, einem windigen Dealer, der mehr zu verbergen hat und offen Interesse an Jonas zeigt. Die Situation spitzt sich zu, als Fabian nicht nur anfängt, Drogen zu nehmen, sondern eines Tages auch noch spurlos verschwindet …

Eigene Meinung:
Der dritte Teil der „Jonas“-Reihe von Jannis Plastargias erschien 2016 im astikos Verlag. „Rauschgefühle“ spielt zeitlich nach „Plattenbaugefühle“ und „Großstadtgefühle“ und erzählt die Geschichte von Jonas, seinem Partner Paul und den Freunden der beiden weiter. Da die Bücher aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man auf diesem Weg Jonas‘ Entwicklung richtig miterleben kann. weiterlesen…

[ROMAN] Großstadtgefühle von Jannis Plastargias

Autor: Jannis Plastargias
Taschenbuch: 200 Seiten
ISBN: 978-3862860357
Preis: 12,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Zurück in Berlin beginnt für Jonas ein neuer Lebensabschnitt. Neue alte Freunde, das pulsierende Großstadtleben und die Fernbeziehung mit Paul, sorgen dafür, dass kaum Langeweile aufkommt. Auch die Freundschaft zu Carl, der zusammen mit Jonas einer Theatergruppe angehört, bringt ein im Laufe der Zeit immer mehr Chaos mit sich, denn Jonas kann sich dem charismatischen, jungen Mann nur schwer etwas entgegen setzen. Dennoch will er Paul treu bleiben, rechnet aber nicht mit Carls Gefühlen, die schnell in Besessenheit umschlagen und sowohl Jonas als auch Paul in ernsthafte Schwierigkeiten bringen …

Eigene Meinung:
Mit dem Jugendroman „Großstadtgefühle“ legt der Frankfurter Autor Jannis Plastargias die Fortsetzung seines Debüts „Plattenbaugefühle“ vor. Der Roman erschien 2014 bei Michason & May und umfasst 200 Seiten. Er führt die Geschichte von Jonas und seinen Freunden weiter, daher ist es ratsam vorab den im Größenwahn Verlag erschienen ersten Teil der „Jonas“-Reihe zu lesen. Eine Fortsetzung findet die Geschichte in „Rauschgefühle“, das 2016 herausgekommen ist. weiterlesen…

[ROMAN] Plattenbaugefühle von Jannis Plastargias

Autor: Jannis Plastargias
Taschenbuch: 170 Seiten
ISBN: 978-3942223072
Preis: 9,99 EUR (eBook) | 12,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der Umzug von Berlin nach Kranichstein bei Darmstadt bedeutet für den 15-jährigen Jonas einen massiven Einschnitt in seinem Leben. Nicht nur muss er seinen besten Freund Fabian zurücklassen, er kommt auch auf eine Gesamtschule, die eher von ausländischen Jungen und Mädchen besucht wird und an die er sich erst anpassen muss. Dies gelingt ihm wider Erwarten gut – er findet neue Freunde, kann sich gut anpassen und selbst als er erkennt, dass er auf Jungs steht (etwas, was jeder vor ihm zu wissen scheint), wird er freundlich aufgenommen. Seine erste große Liebe Afyon, ein türkischer Mitschüler hat nicht so viel Glück – während es für die meisten okay ist, dass Jonas schwul ist, so ist es doch undenkbar, dass ein wahrer Moslem ebenfalls auf Männer stehen könnte. Als sich die Beziehung zwischen den beiden vertieft, kommt Jonas‘ Mutter auf einen tollkühnen Plan um Afyon vor der Gewalt seiner Familie zu retten …

Eigene Meinung:
„Plattenbaugefühle“ ist der Debütroman des Frankfurter Autors Jannis Plastargias und erschien 2011 im Größenwahn Verlag. Es handelt sich um einen klassischen Entwicklungsroman, der Freundschaft, erste Liebe, Akzeptanz und Toleranz zum Thema hat. In den Büchern „Großstadtgefühle“ und „Rauschgefühle“ findet Jonas‘ Geschichte seine Fortsetzung. weiterlesen…

[ZITATE-FREITAG] Tajo@Bruns_LLC

Hallo ihr Lieben,

heute wird es wild beim Zitate-Freitag, denn ich habe mir den ersten Band der Gestaltwandlerreihe von Bianca Nias rausgepickt. Wer kennt sie nicht, die Löwen und Großkatzen, die ihren Kampf gegen den schier übermächtigen Shirkou Soran führen und versuchen seine kriegerischen Machenschaften zu durchkreuzen. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz – sprich eine Reihe die mit der Zeit süchtig macht. Hier findet ihr also einige ausgewählte Szenen des ersten Teils “Tajo@Bruns_LLC”, insgesamt gibt es 4 Romane, einen Hetero-Spin-Off und einige Kurzromane, die in der Welt der Bruns spielen.

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meine Rezension

Auf dem Weg ins Haus hatte er Gelegenheit, den muskulösen Oberkörper und den knackigen Hintern seines Kunden ausgiebig zu begutachten, ohne dass dieser hiervon etwas bemerken konnte.

‚Ohne Anabolika bekommt man solche „Mr. Universum“- Ausmaße doch gar nicht hin‘, dachte er bei sich und bewunderte das Spiel der definierten Rückenmuskeln. Sein Blick wanderte weiter nach unten zu den muskelbepackten Schenkeln. Allein die Waden waren eine Augenweide und bestimmt dicker als seine eigenen Oberschenkel.

Als sich Tajo am Hauseingang zu ihm umdrehte, um ihm höflich die Tür aufzuhalten, musste Marc schlucken und sich beeilen, den sicher verträumten Gesichtsausdruck in eine unverbindlich lächelnde Miene zu verwandeln. Aber offenbar war er hierbei nicht schnell genug gewesen, denn Tajo zog amüsiert einen Mundwinkel hoch und musterte ihn aufmerksam.

Peinlich berührt wandte sich Marc ab und trat ein. Er hatte das Gefühl, beim ungehörigen Starren ertappt worden zu sein und seine Verlegenheit ließ ihm das Blut in den Kopf schießen. Bestimmt war er jetzt knallrot angelaufen.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 16-17 (c) Bianca Nias / deadsoft

„Jon, also wirklich!“, schalt Keyla ihren Bruder. „Ihm muss doch klar sein, dass wir sie letzte Nacht gehört haben, oder? Dann musst du ihn nicht auch noch in Verlegenheit bringen.“

„Ist dir klar, dass er Marc mit in sein Zimmer genommen hat?“, warf Jon ein. „Das war eine absolute Premiere. Er hat noch nie jemanden in seinen Privatbereich gelassen.“

Er warf Keyla ein verschwörerisches Grinsen zu.

„Ja, stimmt. Vielleicht hat es ihm ja zur Abwechslung wirklich mal was bedeutet. Aber das werden wir zwei so schnell nicht erfahren. Tajo ist der Einzige, den ich kenne, der es schafft, sich aus seinem eigenen Privatleben raus zu halten.“

Die beiden Geschwister lachten.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 40 (c) Bianca Nias / deadsoft

Jon begann, sein Hemd aufzuknöpfen und auszuziehen, was Marc ein wenig in Panik versetzte. Hallo? Was wurde das denn jetzt? Wollte er etwa … Sex? Jetzt? Mit ihm? Unmöglich.

„Ich muss dir etwas zeigen, was du bitte erst einmal als einfach gegeben hinnimmst, okay? Hinterher kannst du mir alle Fragen der Welt stellen, aber bitte sitz jetzt einfach ruhig da und halte für 20 Sekunden die Luft an, ohne dich zu rühren, ja? Und bitte erschreck nicht, dass ich jetzt meine Hose ausziehen muss. Ich will sie nämlich nicht ruinieren. Und bitte, bitte nicht schreien, ich tue dir nichts.“

Marc war zu verblüfft, um nur einen Ton herauszubringen. Jon zog sich vor ihm splitterfasernackt aus. Marc beobachtete jede seiner Bewegungen und war komplett verwirrt. Was sollte das?

Jon holte kurz Luft, sah ihn an und plötzlich schienen seine Konturen zu verschwimmen. In nicht einmal einer Sekunde verformte sich sein Körper, wurde größer, zog sich in die Länge, sank auf alle viere und im nächsten Augenblick füllte ein großer, wunderschöner Löwe sein Wohnzimmer aus.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 89 (c) Bianca Nias / deadsoft

Tajo fluchte stumm. Himmel noch mal! Warum war er nur schon wieder so heftig explodiert? Sein Hirn musste im Irak doch einen größeren Schaden erlitten haben, als er gedacht hatte. Jedenfalls hatte es jetzt total ausgesetzt. Verdammt, er war eindeutig zu lange in seiner Löwengestalt gewesen, das hatte ihn schon immer ein wenig durcheinandergebracht. Er sah, dass Marc sich verstohlen eine Träne aus dem Auge wischte. Scheiße, er hatte ihm wehgetan! Das war nicht seine Absicht gewesen.

Vorsichtig zog er sich aus Marc zurück, rollte sich neben ihm auf die Seite und nahm ihn in seine Arme. „Es tut mir leid“, flüsterte er beschämt. „Das habe ich so nicht gewollt.“

„Aber vielleicht gebraucht?“, fragte Marc leise.

Marcs Atem ging noch immer schwer, seine Haut war schweißnass. Tajo schmiegte sich an seinen Rücken, sein Schwanz war noch immer steif und drückte sich sanft gegen ihn. Seine Hände wanderten über Marcs Körper, bis er abrupt innehielt.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß so langsam gar nichts mehr. Wem ich vertrauen kann und wem nicht. Wer zu mir steht und wer nicht. Und wie es weitergehen soll. Mit mir, mit dem Rudel, mit den anderen …“, brach es unvermittelt aus ihm heraus.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 159-160 (c) Bianca Nias / deadsoft

Jon war ihm gefolgt und trat jetzt neben ihn, das spürte Marc, ohne hinzusehen.

„Tajo scheint gewusst zu haben, dass es kritisch wird“, murmelte Jon. „Er hat mich vor seiner Abfahrt nicht nur gebeten, auf dich aufzupassen und mit meinem Leben zu beschützen. Nein, er hat mich auch gleichzeitig zum Rudelführer gemacht und ist von seiner Position zurückgetreten.“

„Und das heißt?“, fragte Marc. So ganz blickte er bei den Löwen mit ihren Familien- und Rudelstrukturen noch nicht durch.

„Das heißt, dass du unter meinem Schutz stehst, und dass ich die Verantwortung für dich trage. Und dass er aufgegeben hat. Er glaubt, nicht mehr in der Lage zu sein, das Rudel zu schützen und zu verteidigen.“

Marc sah ihn nachdenklich an. „Wäre das denn so schlimm für ihn?“

Jon nickte betrübt. „Für Tajo ist es die Hölle. Ein geschlagenes Alpha-Tier kommt in der Regel nicht mehr auf die Beine. Und selbst wenn, müsste er mich über einen Kampf von meiner Position verdrängen oder aber weggehen und ein neues Rudel gründen. Die Geschäftsführung von Bruns LLC und das Firmenvermögen gehen allerdings jetzt schon auf mich über.“ Er schnaubte.

„Als ob ich das nötig gehabt hätte, du sturer Mistbock!“, brüllte er wütend in die Wüste hinaus und ballte die Hände zu Fäusten. „Als ob ich das gewollt hätte“, fügte er leise mit belegter Stimme hinzu und wandte sich ab.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 203-204(c) Bianca Nias / deadsoft

„Marc, ich wüsste nicht, was wir ohne dich gemacht hätten“, begann er und sah ihn ernst an. „Nicht nur, dass du Tajos Spur in Saudi-Arabien gefunden hast, war großartig, sondern auch deine bisher hier geleistete Arbeit. Du hast erstaunliche Dinge herausgefunden.“

Marc dankte ihm zurückhaltend. Er war zwar an Lob und Aufmerksamkeit durch seine bisherigen Auftraggeber gewohnt, aber die herzliche Wärme, die er im Kreise der Familie fühlte, ließ ein Glücksgefühl durch seine Magengegend fließen.

Tajo, der sich neben ihm ausgestreckt und sein Bein auf einem Hocker hochgelegt hatte, nahm seine Hand und drückte sie.

„Unser kleines Genie hier hat einen wirklich guten Job gemacht“, warf Jon ein. „Tajo, dafür kannst du mir ewig auf Knien danken und meine Pfoten küssen, dass ich ihn zurückgeholt habe.“

„Ich weiß“, erwiderte Tajo schlicht.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 280 (c) Bianca Nias / deadsoft

Plötzlich kam es ihm so vor, als wäre er nicht allein in der Dunkelheit. Er blieb sofort stehen und lauschte. Seine Nackenhaare stellten sich auf und ihn durchlief ein eiskalter Schauer. Unbewusst griff er mit der linken Hand in die Hosentasche und umschloss fest den Griff des Springmessers, das er immer bei sich trug, seit Anna es ihm geschenkt hatte. War ihm jemand gefolgt?

„Leroy? Jonah?“, flüsterte er leise in die Finsternis hinein. In nächsten Augenblick vernahm er lediglich einen kurzen Windhauch, bevor er zu Boden gerissen wurde. Abwehrend hob er seinen rechten Arm vor sein Gesicht.

Alles ging rasend schnell. Trotzdem nahm er jedes Detail jeder einzelnen Sekunde wahr.

Ein riesiger Schatten warf sich über ihn. Scharfe Zähne verbissen sich in seinen rechten Unterarm. Er spürte den Schmerz jedoch kaum. Dafür registrierte er entsetzt, dass sich ein mächtig starker Kiefer wie ein Schraubstock um seinen Arm schloss. Die Zähne durchfuhren seine Haut und sein Fleisch wie Butter und drangen bis auf die Knochen vor.

“Tajo@Bruns_LLC”, Seite 328 (c) Bianca Nias / deadsoft

Das waren sie – meine ausgewählten Textstellen von “Tajo@Bruns_LLC” – ich hoffe sie gefallen euch und machen Lust auf mehr, immerhin gibt es viele Bände und Spin-Offs zu den Gestaltwandlern zu lesen. Für die kommende Woche bin ich noch unentschieden, sprich ihr könnt wieder Wünsche äußern. Ich freue mich auf eure Vorschläge.

Liebe Grüße,
Juliane

[COMIC] Das falsche Geschlecht von Chloé Cruchaudet


Autor: Chloé Cruchaudet
Taschenbuch: 160 Seiten
ISBN: 978-3945034088
Preis: 24,95 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Für die naive Luise und den großmäuligen Paul könnte das Leben in Frankreich zu Beginn des ersten Weltkriegs perfekt sein, würde auf Paul kurz nach ihrer Hochzeit nicht Frontdienst warten. Die Grauen, die er dort erlebt sorgen zunächst dafür, dass er sich einen Finger abschneidet, um abgezogen zu werden und schließlich zu desertieren, als man ihn trotzdem zurückschicken will. Luise unterstützt ihren Mann und versteckt ihn in einem kleinen Zimmer, kann jedoch mit ihrem mageren Gehalt als Schneiderin kaum mehr für ihn tun. Als die Langeweile unerträglich wird, schlüpft Paul in Frauenkleidung, um sich unerkannt auf den Straßen bewegen zu können. Mit der Zeit wird ihm sein neues Alter-Ego immer wichtiger, gerade in den zügellosen goldenen 20er, in denen er als Frau seine Leidenschaften hemmungslos ausleben kann und zu einer Ikone innerhalb der Trans-Szene aufsteigt. So wird es für Paul immer schwieriger zu sich als Mann zurückzufinden, als er endlich seine Verkleidung ablegen kann und ein gemeinsames Leben mit Luise auf ihn wartet …

Eigene Meinung:
„Das falsche Geschlecht“ basiert auf einer wahren Begebenheit und stammt von der französischen Comiczeichnerin Chloé Cruchaudet. Im Jahr 2014 wurde der Comic mit dem Publikumspreis auf dem Comicfestival von Angoulême ausgezeichnet, für die deutsche Fassung zeigt sich der Avant Verlag verantwortlich. weiterlesen…

[ROMAN] George von Alex Gino


Autor: Alex Gino
Übersetzer: Alexandra Ernst
Hardcover: 208 Seiten
ISBN: 978-3737340328
Preis: 12,99 EUR (eBook) | 14,99 EUR (Hardcover)
Bestellen: Amazon

Story:
George ist 10 Jahre alt und weiß genau, dass sie eigentlich ein Mädchen ist. Sie fühlt sich wie eins und träumt davon, dass auch ihr Umfeld sie als so wahrnimmt, wie sie ist. Als die Schule ein Theaterstück plant, setzt George alles daran, die weibliche Hauptrolle zu bekommen, damit sie der Welt zeigen kann, wer sie wirklich ist. Doch dies ist nicht so einfach, denn ihre Lehrerin will nicht akzeptieren, dass ein Junge die Rolle der Spinne Charlotte spielen kann und auch ihre Mutter hat zunehmend Schwierigkeiten mit ihrem „Sohn“ George …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „George“ erschien eines der ersten Transgender Kinderbücher und spiegeln die Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin Alex Gino wieder, die in den queeren und transgender Bewegungen aktiv ist. Die deutsche Fassung erschien im Fischer Verlag, der bereits mehrere Romane zum Transgender-Thema auf den Markt brachte (u.a. „Zusammen werden wir leuchten“, „Teddy Tilly“). „George erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise. weiterlesen…

[ZITATE-FREITAG] Irgendwie Top

Hallo ihr Lieben,

ein Zitate-Freitag ohne ein Buch von Chris P. Rolls? Geht irgendwie nicht, deswegen hab ich mir meinen persönlichen Liebling rausgepickt und ein paar Zitate von “Irgendwie Top” rausgesucht (was bei fast 600 Seiten gar nicht so leicht ist!). Wer gar nicht genug von Markus und Alex kriegen kann, sollte sich auch nach dem Roman “Irgendwie Lions Roar” umsehen, das die Geschichte aus Alex’ Sicht erzählt. Mir haben beide Bücher sehr gefallen, da ich Markus und Alex einfach lieb gewonnen habe.

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meine Rezension

Markus lächelte und drehte sich um. Er hatte ihn sofort erkannt: Alex.

„Hey!“ Er versuchte erst gar nicht, gegen die laute Musik anzuschreien und prostete ihm zu. „So wie du.“ Alex gab dem Barkeeper per Handzeichen zu verstehen, dass er auch ein Bier haben wollte.

Markus roch sofort das bekannte Aftershave und sog den Duft tief ein. Darunter lag eine Spur von männlichem Schweiß. Wunderbare Mischung. Alex schob sich dicht neben ihn, in die Lücke zwischen Markus und einem rothaarigen Twink. Er warf ihm über die Schulter einen Blick zu, aber Markus wich nicht zurück. Es war auch gar kein Platz vorhanden und unangenehm fand er den Körperkontakt bestimmt nicht.

Er musterte ihn ausgiebig. Alex sah wirklich gut aus. Er trug eine hellgraue Hose, ein schwarzes Hemd und darüber ein dunkelgraues Sakko. Elegant und doch schlicht, es betonte perfekt die gute Figur und seinen großen Wuchs. Er hatte die dunklen Haare an den Schläfen zurückgestrichen. Ein gepflegter Drei-Tage-Bart gab ihm einen Touch Verruchtheit.

Der Typ sieht echt verdammt gut aus, dachte Markus anerkennend.

“Irgendwie Top”, Seite 24-25 (c) Chris P. Rolls

„Hallo Markus!“ Er zuckte überrascht zusammen. Seine Stimme! Rauchig, mit leicht spöttischem Unterton, dunkel und so erotisch, wie im Video und in seiner Fantasie. Überall würde er sie erkennen; selbst in dem Lärm wusste er genau, wie sie klang. Der Duft seines Aftershaves, leichter Schweißgeruch. Lächelnde Lippen. Langsam sah Markus auf.

Neben ihm stand Alex und lächelte ihn an.

„Hallo Alex.“ Markus bemühte sich hastig ein neutrales Lächeln aufzusetzen und betont lässig einen Schluck seines Drinks zu nehmen. „Wieder unterwegs?“ Alex winkte dem Barkeeper und bestellte sich ein Bier.

„So wie du.“ Alex’ braune Augen wirkten ernster als sonst. Markus sog verstohlen die Luft ein. Da war der frische Duft von Sex.

„Bin gerade eben erst gekommen“, meinte Markus schmunzelnd und prostete Alex zu. „So wie du … anscheinend auch.“ Alex lachte auf, nahm einen Schluck aus der Flasche und leckte sich die Lippen. In Markus’ Unterleib verstärkte sich das Ziehen.

„Oh ja! Ein Neuzugang im Darkroom. Er war nicht schlecht, ich kann ihn dir empfehlen. Er ist nur dieses Wochenende hier, hat er gesagt.“

Markus gewann ein wenig Sicherheit zurück. „Dann gebe ich ihm wohl erstmal ein bisschen Erholzeit.“ Das Lächeln auf Alex’ schönem Mund verbreiterte sich.

„Vielleicht keine ganz dumme Idee“, bestätigte er. „Der da war es.“ Mit der Flasche in der Hand deutete er hin. Markus Blick folgte jedoch nicht seiner Geste, sondern blieb an den feuchten Lippen hängen.

Hastig wandte er den Blick ab, leckte sich nervös seine Lippen und leerte das Glas.

“Irgendwie Top”, Seite 84-85 (c) Chris P. Rolls

Er wollte seine Stimme hören, sein Lachen. Er wollte sehen, wie sich seine Lippen bewegten, seine Augen lasziv blitzten, ihn musterten. Er wollte ihn erleben, wie er ihn mit Blicken ausziehen würde, ihn mit den Augen verschlang. Er konnte tief in ihn blicken, wusste, wie er sich fühlte, wusste, was ihn bewegte, weil er dasselbe empfand, weil sie vom gleichen Schlag waren. Er würde ihn verstehen.

Markus schob sich hoch, griff nach dem Telefon. Er würde es ihm sagen, auch wenn es völliger Blödsinn war. Es war ihm gerade egal. Da war zu viel Alkohol in seinem Blut, um rationell zu denken.

Alex, ich will dich, würde er zu ihm sagen. Ich will dich mehr, als jeden anderen. Ich will dich spüren, will mich in dich versenken und mit dir eins werden, deinen Duft in meiner Nase, dein wunderbarer Körper ganz eng neben meinem.

Tief atmete er ein, wählte mit bebenden Fingern und lauschte auf das Freizeichen. Ich will dich, Alex, murmelten seine Lippen tonlos. Ich will dich, ich brauche dich.

Doch niemand nahm ab. Irgendwann sprang die Mailbox an.

Markus presste die Lider zusammen, als er dem Ansagetext lauschte. Er wollte so gerne hören, wie Alex ihm zuflüsterte: „Ich liebe dich, Markus. Ich begehre dich, ich will dich.“

Stattdessen sagte er: „Hinterlassen Sie mir eine Nachricht, ich rufe zurück.“ Dann war die wundervolle Stimme weg und Markus stöhnte enttäuscht auf.

„Ich will dich“, murmelte er leicht lallend und presste das Handy ganz eng an sein Ohr. „Nur dich …“

Was würde ich dafür geben, wenn Alex jetzt hier wäre. Alles. Markus schloss die Augen und träumte …

“Irgendwie Top”, Seite 122 (c) Chris P. Rolls

„Schön für dich“, kam es weitaus weniger euphorisch von Tim und Markus konnte ein lautes Gähnen vernehmen. „Du hast doch dauernd Sex.“

„Aber noch nie so!“, erklärte Markus entschieden. „Es war … gigantisch, einfach …“ Tief holte er Luft und rang um die passenden Worte, da unterbrach ihn Tim: „Äh, Markus? Du weißt schon, wie spät es ist?“ Wusste er nicht, also sah er auf die Uhr am Armaturenbrett.

„Oh!“ Markus’ Hochgefühl bekam einen gehörigen Dämpfer.

„Ja: Oh“ Tim ahmte seinen Tonfall nach. „Es ist schon nach drei Uhr und ich habe morgen Schule. Muss eine blöde Matheklausur schreiben.“

„Sorry, Kleiner“, gab Markus zerknirscht von sich. Scheiße, er hatte echt jedes Zeitgefühl verloren.

„Schon gut.“ Tim brummte gähnend. „Hey, ich komme morgen nach der Schule im Studio vorbei, bevor ich zu Mark gehe, ja? Dann kannst du mir alles erzählen.“

Mark. Ja, klar. Tim war fast jeden Tag bei ihm. Junge Liebe eben. Markus kam sich plötzlich dumm, ja überaus peinlich vor.

„Ja! Gut, ja.“ Die Euphorie war verflogen. Hart war er wieder in der Realität gelandet.

„Good night, Markus.“ Tim verabschiedete sich zögernd.

„Yes. Night, Struppi“, antworte Markus mechanisch und er ließ das Handy in seiner Tasche verschwinden.

Das unruhige Hochgefühl kehrte nicht zurück, war nun vernünftigeren Gedanken gewichen. Erst später, in seinem Bett, als Markus schlaflos an die Decke starrte und sich jede Einzelheit seiner Begegnung mit Alex ins Gedächtnis zurückrief, breitete sich erneut ein seliges Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es verschwand auch nicht, als er endlich, endlich einschlief.

Womöglich wurde es sogar noch stärker, während ihm das Unterbewusstsein in seinen Träumen sehr glaubhaft die Berührung weicher Lippen vorgaukelte, ihn glauben machte, er würde mit Alex zusammen im Bett liegen. Eng beieinander, mit Armen und Beinen verschlungen, an ihn gepresst, seine Nase in Alex’ Haaren vergraben, tief seinen Duft einatmend. Wie zwei gezähmte Raubtiere.

Panther und Löwe.

“Irgendwie Top”, Seite 211 (c) Chris P. Rolls

Abermals seufzte Alex auf und kramte plötzlich in seiner Jackentasche. Er zog einen Euro hervor und drehte die Münze nachdenklich in den Fingern. Gebannt schaute Markus auf das glänzende Stück Metall. Sie grinsten sich verstehend an.

„Was wählst du?“ Alex warf die Münze mehrmals hintereinander in die Luft.

„Kopf.“ Markus lächelte süffisanter und er trat einen Schritt auf Alex zu. „Deinen, Faceman!“, raunte er ihm zu. Alex zuckte zusammen und sein schöner Mund zuckte, die Augen blitzten gefährlich auf. Raubtieraugen. Er lachte und meinte: „Nun gut, dann nehme ich die Zahl … oder auch die Zentimeter, mein gut bestückter Muskelmann!“ Beide schmunzelten. Die nächste, die entscheidende Spielrunde war eröffnet. Ihr Spiel!

„Na los!“, forderte Markus in atemloser Spannung. „Beeile dich, du musst zum Flieger.“

„So ungeduldig?“ Alex spielte scheinbar gelassen mit der Münze, aber seine Finger zitterten ganz leicht. Auch Markus’ Atem beschleunigte sich, als Alex die Münze einmal fest umschloss und ihn direkt ansah. Seine Zungenspitze leckte flüchtig über die Lippen, dann biss er sich in die Wange und warf die Münze hoch.

Markus wandte den Blick nicht von Alex’ Augen ab, nur aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie der Euro in die Luft wirbelte, beinahe in Zeitlupe den Höhepunkt seines Fluges erreichte und zurückkam. Zielsicher landete er in Alex’ offener Hand. Keiner der Männer hatte den Blick vom anderen gelassen. Sie saugten sich aneinander fest, sahen sich unverwandt an. Langsam senkte Alex den Blick und begann zu lächeln.

„Und?“ Markus vermochte es nicht den Blick von Alex zu lösen. Es ging nicht. Sein Herz raste so schnell und seine Knie fühlten sich verdammt wackelig an. Alex’ Gesicht blieb ausdruckslos. Er starrte bewegungslos auf die Münze. Langsam senkte auch Markus den Blick.

„Dein Spiel, Markus“, raunte Alex ihm zu, drückte ihm die Münze in die Hand, hob seine Tasche und marschierte hastig davon. Er winkte ihm noch einmal zu, bevor er in der Kontrolle verschwand. Markus sah ihm nach, bis er nichts mehr von ihm sehen konnte. Erst dann senkte er den Blick auf das kleine Stück Metall.

Er hatte es genau gesehen.

So wie Alex.

Das Spiel war entschieden.

Kopf.

“Irgendwie Top”, Seite 279-280 (c) Chris P. Rolls

„Lampenfieber?“ Markus hielt an einer umspringenden Ampel.

„Ich kann nicht gerade behaupten, ich würde gleich einpennen vor Langeweile“, gab Alex betont gelassen, konträr zu seinen Gesten zurück und ergänzte seufzend: „Meistens wird es erst besser, wenn man voll ins Scheinwerferlicht tritt oder in die laufende Kamera schaut.“ Belustigt fuhr Markus wieder an, kaum sprang die Ampel um.

„Zum Glück entscheidet heute auch keiner über den Oscargewinner.“

„Nicht?“, gab Alex gespielt erstaunt zurück. „Und weswegen musste ich dann diese lange Dankesrede auswendig lernen?“

„Na, um meinen Eltern auf den Knien dafür zu danken, dass sie so einen tollen Sohn in die Welt gesetzt haben, der dir als Bodyguard, Krankenschwester und Chauffeur Dienste leistet.“

Alex lachte laut auf. „Du meinst den Teil mit der Nachtschicht und den Überstunden sollte ich allen Ernstes weglassen? Ihr Sohn ist dabei immer so engagiert.“ Markus stutzte einen Moment, überlegte und nickte schmunzelnd.

„Ich glaube, die Details wollen sie beide nicht wirklich wissen. Lass sie besser aus.“

„Gut, dann spare ich aus, wie gut du mir gelegentlich zur Hand gehst und wie eifrig du immer bestrebt bist, mit mir zu kommen.“ Sie grinsten sich an und lachten lauthals los. Nur langsam ebbte das Lachen ab, während Markus sich durch den restlichen Berufsverkehr quälte.

Wir fahren wirklich zu meinen Eltern, kam ihm zu Bewusstsein. Mein Freund und ich. Mit Blumen und einem Geschenk für Dad. Wie ein echtes Schwulenpärchen. Scheiße, wie verflucht noch einmal bin ich noch einmal in diese Situation geraten?

“Irgendwie Top”, Seite 357 (c) Chris P. Rolls

Der Alkohol brannte in der Kehle, brachte leider weitere unliebsame Gedanken. Vielleicht hatte Mum doch ein wenig recht. Alex war so ganz anders als er, lebte in einer völlig anderen Welt. Ob er Markus nicht irgendwann für dumm halten würde, weil ihm mal wieder im richtigen Moment die Worte fehlten? Alex wusste immer, was er sagen wollte, brachte immer das Richtige heraus, ohne stundenlang darüber nachdenken zu müssen.

„Du weißt schon, dass das hier keine Fickwette mehr ist?“ Alex hatte es auf den Punkt gebracht, während Markus noch stammelnd nach Worten gesucht hatte. Viel Muskeln, wenig Hirn.

Markus presste grimmig die Lippen aufeinander. Aber Alex mochte ihn, begehrte ihn und ja Tim hatte gemeint, man würde doch sehen, wie verliebt er ihn ansah. Scheiße ja! Markus hatte die Blicke bemerkt. Blicke, die in ihn drangen, sein Innersten nach Außen kehrten.

Ich liebe ihn wirklich. Er stöhnte innerlich, spülte das ungeliebte Wort gleich wieder hinab. Alex mich wohl auch, glaube ich. Nur wird es so bleiben? Was, wenn er entdeckt, dass ich nicht so toll bin, wie er denkt? Wenn er bemerkt, wie wenig ich von allem weiß? Ich kann ihm nichts mehr vormachen, der durchschaut mich völlig. Keine Chance!

Seufzend rutschte Markus tiefer, stellte die Flasche auf seinem breiten Brustkorb ab und drehte den Kopf, um einen Blick auf das Handy zu werfen. Es lag dunkel da, zeigte keine SMS oder einen Anruf an.

Dummes Teil. Vielleicht ist es defekt? Oder hat keinen Empfang? Verdammt noch einmal ruf endlich an!

Er schloss die Augen. Er wollte Alex hier haben, ihn in seine Arme schließen, ihn halten und sich endlich entschuldigen dürfen. In Alex’ Nähe kamen alle Zweifel zur Ruhe. Wenn der ihn küsste, dann wusste er einfach, was sie einander bedeuteten, dass alles egal war, was die anderen dachten.

„Es tut mir leid“, murmelte er. „Ich war dumm. Ich bin manchmal halt ein bisschen schwer von Begriff. Nicht so wie du.“ Markus hob den Finger und zog Alex’ imaginäre Lippen in der Luft nach. „Du bist smart, intelligent, siehst toll aus, weißt immer wie du dich bewegen, was du tun, was du sagen musst.“ Pokerface, Faceman, ein Traummann. Wirklich! Mein Traummann, gestand sich Markus ein und dachte wehmütig an das Gefühl von Alex’ Lippen auf seinen. Ganz und gar. Es kann nie wieder einen anderen geben, niemanden wie Alex. Wer sollte da je heranreichen können? Dasselbe hatte er auch einmal von Tim gedacht. Aber gegen das, was er für Alex empfand, war das nur eine billige Teenyschwärmerei gewesen.

Scheiße, scheiße!

“Irgendwie Top”, Seite 396 (c) Chris P. Rolls

„Ich wette, jetzt hat er ein gutes Foto. Du warst klasse!“

Scheiße, dieser Spinner! Hat der das mit Absicht gemacht? Markus schaute Alex verwirrt an. Seine Jeans spannte noch immer und er küsste ihn, lachte leise vor sich hin. Verdammt noch einmal!

„Das zahle ich dir heim!“, zischte er Alex zu und erhob sich viel zu hastig. Ja, wer hinsah, konnte genau erkennen, wie sehr ihn das gerade angemacht hatte.

„Denkst du mir geht es anders?“, flüsterte Alex ihm zu und sein cooles Lächeln wirkte etwas gequälter. „Schauspielern ist entschieden einfacher.“

„Fantastisch!“ Dirk winkte sie heran und Markus war nur zu froh, das helle Flutlicht zu verlassen. Zum Glück hatte keiner mehr hingeschaut. Alles hatte sich um Dirks Computer versammelt.

„Perfekt!“ Per strahlte „Es ist perfekt! Das Bild kommt ins Schaufenster! In jede Filiale, das wird die Werbeanzeige. Das ist einfach genial!“

„Gratulation. Das ist wirklich gute Arbeit“, raunte auch Joschi Markus zu, als er den Hals reckte. Hannes rückte etwas zur Seite und ließ Markus und Alex einen Blick auf das Foto werfen. Alex sog hörbar die Luft ein und grinste dann wie ein Honigkuchenpferd. Markus konnte nur starren und sein Herz pochte wie wild. Das Bild war … unbeschreiblich.

Ihre Lippen berührten sich fast. Alex’ Hand hatte das Sakko zur Seite geschoben und gab den Blick auf seine kräftigen Brustmuskeln frei. Man konnte förmlich ihren Atem hören, vermeinte das Herzklopfen zu spüren. Es war sexy. Es war atemberaubend und es wirkte total echt. Was es ja auch war.

Begeisterte Stimmen rauschten in Markus’ Ohren. Er fühlte sich verwirrt, nahm kaum die vielen Hände wahr, die ihm anerkennend auf den Rücken und die Schultern klopften. Jeder gratulierte ihm und Alex, der mit seinem wissenden, zufriedenen Lächeln dastand und immer wieder auf dieses perfekte Bild sah.

Das waren sie, eindeutig, auch wenn es ihm ein wenig fremd vorkam. Zwei Männer, die sich innig ansahen, deren Gefühle aus jedem Pixel dieses Bildes sprangen. Verliebt. Völlig verknallt. Einander verfallen. Es war unglaublich. Das perfekte Bild zweier sich liebender Männer.

“Irgendwie Top”, Seite 506-507 (c) Chris P. Rolls

Das war’s für diese Woche – ich hoffe, die Zitate gefallen euch und machen Lust auf mehr. Kommende Woche könnt ihr euch auf “Tajo@Bruns_LLC” von Bianca Nias freuen. In gewisser Weise ist ein Zitate-Freitag mit ihr auch schon überfällig 🙂

Liebe Grüße,
Juliane

[KINDERBUCH] Teddy Tilly von Jessica Walter und Dougal MacPherson


Autor: Jessica Walter
Illustrator: Dougal MacPherson
Übersetzer: Anu Stohner
Hardcover: 32 Seiten
ISBN: 978-3737354301
Preis: 14,99 EUR (Hardcover)
Bestellen: Amazon

Story:
Teddy Thomas ist unglücklich, denn er fühlt sich schon seit langer Zeit nicht als Teddybär, sondern als Teddybärin. Nach einigem Zögern offenbart er seinem besten Freund Finn sein Geheimnis und ist ehrleichtert, dass Finn sich an seinem Wunsch nicht stört, sondern ihm versichert, dass er ihn immer liebhaben wird. So wird aus Thomas Tilly und die Freundschaft der beiden wird immer tiefgründiger und stärker …

Eigene Meinung:
Das Bilderbuch „Teddy Tilly“ entstand im Rahmen einer Crowdfunding Kampagne der australischen Mutter Jessica Walter, die ihren Kindern gerne eine kindgerechte Geschichte über Transgender vorlesen wollte. Unterstützt von Dougal MacPherson, der die Geschichte illustriert hat, wurde die Kampagne ein Erfolg und das knapp 40-seitige Buch erschien. Im August 2016 veröffentlichte der Sauerländer Verlag „Teddy Tilly“ und präsentiert damit ein weiteres Transgender-Werk. weiterlesen…