[LIKE A DREAM] Vorstellung: Jannis Plastargias

Hallo in die Runde,

ein wenig spät, aber deswegen nicht vergessen – das nächste Interview geht online. Dieses Mal stellt sie Jannis Plastargias vor – der Frankfurter Autor hat schon mehrere Buchprojekte veröffentlicht und  ist auch sonst in verschiedenen Richtungen aktiv. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich bin Autor, Blogger, Herausgeber, Kulturaktivist und Sozialarbeiter in einer Beratungsstelle für Asylantragsteller*innen. Ich versuche all diese verschiedenen Dinge miteinander zu verbinden: So bin ich Juror bei der Goldenen Leslie (Jugendbuchpreis Rheinland-Pfalz) und Vorstand des Vereins sprich! e.V. (Leseförderung: „Frankfurter Sprachwoche“), ich betreibe mit Freunden die „Lesebühne des Glücks“ („Diary Slam“, „Lite-Rad-Tour“), bin Mitbegründer der Dichtergruppe „Salon Fluchtentier“ („Undercover“) und Moderator der erfolgreichen Reihe Theke, Texte, Temperamente. Der erste Band der Jonas Reihe „Plattenbaugefühle“ erschien im Oktober  2011, der zweite Teil „Großstadtgefühle“ im Mai 2014 und nun im Juli der dritte Band „Rauschgefühle“. Weitere Veröffentlichungen sind „Rotzschwul. Der Beginn einer Bewegung (1971 – 1975)“, „Liebe/r Kim“, „Berlin Utopia“ und diverse Anthologien.

Was hat dich dazu gebracht mit dem Schreiben anzufangen?
Das Schreiben begann für mich … in der Grundschule im Religionsunterricht: Da hatte ich eine Lehrerin, die wunderbar Geschichten erzählen konnte. Ich hing ihr an den Lippen, ich wollte das auch können – und als uns dann meine Deutsch-Lehrerin dazu animierte, ihr Geschichten zu schreiben, begann ich Kurzgeschichten zu schreiben.

Was bedeutet das Schreiben für dich?
Vielleicht kann ich das anhand meines emotionalsten Erlebnisses beim Schreiben erklären:

Ich habe meine Krebserkrankung als Sechzehnjähriger in einem Briefroman (“Liebe/r Kim!”) verarbeitet. Ich schrieb a) 20 Jahre dran, weil es immer einen Moment gab, an dem ich abbrechen musste und lange Zeit mich nicht mehr in der Lage sah weiterzumachen und b) erinnerte ich mich beim Schreiben an viele Erlebnisse und Menschen und musste dann weinen. Zum Beispiel gibt es Patienten, von dem ich eine schöne Geschichte der Annäherung erzählen konnte. Aber als ich davon schrieb, fiel mir auch ein, dass er zwei Jahre später verstarb und dann fing ich an zu weinen und konnte den ganzen Tag quasi nicht mehr damit aufhören. Die Gemeinsamkeit war, dass wir beide etwas am Knie hatten – und bei ihm wurde es damals amputiert. Er war damals 14. Und als er starb 16.

Dein Beitrag für die Anthologie ist die Geschichte „Die Freiheit in Gedanken“. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen, bzw. was hat dich dazu bewogen gerade diese Geschichte zu schreiben?
Meistens schreibe ich ja sehr realistische Geschichten – Dinge, die so oder so ähnlich passiert sind oder passiert sein könnten. In diesem Fall habe ich mehrere Charaktere und Teil-Geschichten miteinander vermischt. Mir war es wichtig, meinen tatsächlichen Alltag etwas abzubilden, von LSBTI*Q Menschen, die geflüchtet sind, zu schreiben, aber auch von den Ehrenamtlichen, die ihnen versuchen zu helfen. Was ja einigermaßen komplex und kompliziert ist. Ich denke, dass die Geschichte sehr authentisch geworden ist. Besonders wichtig war es mir, keine Tausendundeine Nacht-Folklore zu produzieren, sondern zu zeigen, dass die Hauptperson teilweise gar nicht so anders ist als westliche junge Schwule.

Was hast du neben „Die Freiheit in Gedanken“ noch für Projekte oder Veröffentlichungen?
Veröffentlichungen habe ich ja schon einige: Rauschgefühle ist mein aktueller Roman,  im Frühjahr kam ein Beitrag von mir im Beltz Verlag heraus, auf den ich sehr stolz bin: ich durfte an „Neu in der Fremde. Von Menschen, die ihre Heimat verlassen“ mitwirken. Gerade schreibe ich an einem Thriller mit Liebes-Elementen, ist aber noch ganz geheim.

Hast du einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person, die dir als Muse dienen? Woher bekommst du deine Ideen?
Ich nehme alles bewusst auf, was ich erlebe, was ich sehe, höre, rieche, taste, was ich fühle; ich beobachte Menschen und Situationen, lasse mir Geschichten erzählen, erlebe aber auch ständig selbst welche. Alles, was ich schreibe, ist der Versuch, die Welt, die mich umgibt, zu verstehen, den Sinn dahinter, den Grund ihres Seins – und damit auch meines Seins.

Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?
Schwer zu sagen. Jedenfalls bin ich ein sehr intuitiver Schreiber, der wenig plant und ganz spontan und schnell schreibt. Vor langer plottete ich einmal einen Roman, ich schrieb die ganze Schlafzimmerwand voll mit Ideen, Charakterzeichnungen, mit Szenen – am Ende schrieb ich keine einzige Zeile, weil ich ja alles schon in meinem Kopf auserzählt hatte. Das mache ich nicht mehr so heutzutage.

Gibt es etwas, dass dir beim Schreiben besonders schwer fällt?
Das einzige Problem ist, Zeit für das Schreiben zu finden, weil ich so viele andere Verpflichtungen habe. Das Schreiben fällt mir selten schwer, ich habe ja viele Geschichten zu erzählen.

Schreibst du mit Musik oder anderen Geräuschkulissen im Hintergrund oder brauchst du dazu absolute Ruhe?
Stille ist der Tod jeder Kreativität. Ich brauche unbedingt Musik beim Schreiben, auch wenn ich dann kaum darauf achte. Manchmal halte ich inne beim Schreiben und denke nach und dann ist die Musik wichtig. Sie inspiriert mich, sie bringt eine gewisse Stimmung, daher wähle ich unterschiedliche Musik aus, je nachdem, welche Szene dran ist.

Lässt du dich auch von anderen Autoren inspirieren?
Es wird keine Überraschung sein, wenn ich Wolfgang Herrndorf nenne (Tschick) oder auch Benedict Wells, den ich sehr bewundere. Aus dem Amerikanischen ist es ein Autor namens David Levithan, der mich sehr beeindruckt.

In welchem Genre würdest du dich gerne einmal als Autor versuchen?
Das ist eine einfache Frage. Gerne würde ich eine  Fantasy Reihe schreiben, drei Klopper von jeweils 600-800 Seiten, so à la Herr der Ringe oder Narnia. Aber ich glaube, dass ich niemals die Zeit dafür haben werde.

Wie würde für dich ein perfekter (Schreib)Tag aussehen?
Am liebsten am Strand, mit einem Schattenplatz, den Laptop auf dem Schoß, ein Kaltgetränk neben mir und das Meer vor mir. Es rauscht und ich bin glücklich. Ich habe den ganzen Tag Zeit für das Schreiben und darf zwischendurch schwimmen gehen. Ein Traum!

Was sagen deine Familie / deine Freunde zu deiner Autorentätigkeit?
Die unterstützen mich natürlich alle und freuen sich, dass ich meinen Weg gehe.

Was würdest du jemanden mit auf den Weg geben, der ebenfalls mit dem Schreiben anfangen möchte?
Mach es einfach!

Das Thema der Anthologie ist ja „Träume, Hoffnungen und Wünsche“. Wie sieht es denn damit bei dir aus? Was sind deine Träume, Hoffnungen und Wünsche?
Täglich bin ich von Menschen umgeben, die ihre Heimat verloren haben: denen wünsche ich natürlich, dass sie entweder hier eine neue Heimat finden oder irgendwann in ihre alte Heimat zurückgehen können. Mein Traum ist meine imaginäre To Do Liste abhaken zu können – da sind verschiedene Dinge drauf vermerkt: Reisen nach Brasilien oder Australien, einen Literaturpreis zu gewinnen, einen Fernsehfilm zu drehen und vieles mehr. Ich hoffe, dass die Menschen, die ich sehr gerne habe, möglichst lange gesund bleiben.


Ich bedanke mich bei Jannis für das tolle Interview und die aufschlussreichen Antworten – ich hoffe, ihr bekommt Lust auf seine übrigen Bücher – einige davon habe ich auch auf Like a Dream rezensiert, darunter seine Jugendbuchreihe: “Plattenbaugefühle“, “Großstadtgefühle“, “Rauschgefühle“.

Liebe Grüße,
Juliane

[NOVELLE] Lesbisch für Anfängerinnen: Acht Frauen im Schnee von Celia Martin

Autor: Celia Martin
Taschenbuch: 44 Seiten
ISBN: 978-3940611536
Preis: 6,95 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Tina, ihre Stiefschwester Julia und ihre Freundinnen aus der WG fiebern dem Weihnachtsfest entgegen. Da in der heißen Vorweihnachtsphase die Heizung in der WG ausfällt beschließen die Frauen kurzerhand die Feierlichkeiten in eine Skihütte in den Bergen zu verlegen. Tina und Julia wollen später nachkommen, da zunächst Weihnachten mit der neuen Familie ansteht – zumindest dachten sie das, denn kurz vor dem Heiligabend werden all ihre Pläne über den Haufen geworfen. Ihre Eltern beschließen eine Überraschungsreise und Julia und Tina können doch schon früher zu ihren WG-Freundinnen stoßen. Allerdings geht bei der Reise in die Berge alles schief, was schief gehen kann …

Eigene Meinung:
Das Adventsbüchlein „Lesbisch für Anfängerinnen: Acht Frauen im Schnee“ erschien im November 2016 im Butze Verlag und ist eine schöne Alternative zum üblichen Adventskalender. Das vollfarbige Büchlein ist eine sehr schöne Idee, die auf jeden Fall kurzweiliges Vergnügen schenkt. Aufgebaut ist das Buch wie ein Adventskalender – auf dem bunten Cover findet man die Zahlen neben jedem weihnachtlichen Element – mit dem die 24 kurzen Kapitel gekennzeichnet sind. Daher muss man erst das passende Symbolbild im Buch finden, bevor man weiterlesen kann. So toll die Idee ist, es hapert ein wenig an der Ausführung, denn die Zahlen sind mitunter nur schwer lesbar (man hätte sie nicht hinter die Bilder setzen sollen) und einige Symbole einander zu ähnlich. Dennoch kommt man mit der Zeit mit dem ungewöhnlichen Adventskalender zurecht. weiterlesen…

[LIKE A DREAM] Vorstellung: Bianca Nias

Hallo in die Runde,

heute darf ich euch Bianca Nias vorstellen – die Autorin, die wohl jeder Leser schwuler Gestaltwandler kennt, denn ihre “Bruns_LLC” – Reihe ist wohl jedem bekannt, der sich mit dem Genre beschäftigt hat. Dass sie sich nicht nur gutaussehenden Großkatzen widmet, verrät sie im Interview 🙂

Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich bin geboren und aufgewachsen in unserer wunderschönen hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Genauer gesagt, in Naurod, wo ich in den 80er und 90er Jahren eine tolle Kindheit hatte, die noch von Rollschuhfahren auf der Straße, Hüttenbauen im Wald und Radpolospielen geprägt war (das ist dort „Nationalsport“). Ich bin in Vollzeit als Finanzbeamtin tätig, daher bleibt mir nach einer 42-Stunden-Woche (und 10 Stunden/Woche auf der Autobahn von und nach Limburg, wo ich heute wohne) verdammt wenig Zeit für Hobbys. Am Wochenende stehen natürlich die Familie, mein Mann und meine beiden Söhne im Vordergrund. Wenn ich dann mal Zeit für mich habe (und nicht am Schreiben bin) verziehe ich mich gerne mit einem eBook in die Badewanne oder auf die Couch oder beschäftige mich mit meinen Hunden Enya und Dexter.

Was hat dich dazu gebracht mit dem Schreiben anzufangen?
Meine beiden Söhne wurden älter, erwachsener und plötzlich kam eine Zeit, wo ich als Mama nicht mehr so gefordert war. Vor allem, weil vor dem Mittag keiner aus den Federn gekrochen kam. Ich hatte also plötzlich viel mehr Zeit für mich selbst – und dann hatte ich diese eine, ganz bestimmte Szene von einer Begebenheit am Waldsee im Kopf und begann, sie aufzuschreiben. Daraus entwickelte sich nach und nach „Tajo@Bruns_LLC“. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

Was bedeutet das Schreiben für dich?
Das Schreiben ist für mich Entspannung und Herausforderung zugleich. Es ist wie ein Ventil, das ich öffnen kann, denn über die Woche hinweg haben sich einige Szenen und Dialoge in meinem Kopf angesammelt, die es dann am Wochenende zu be- und verarbeiten gilt

Dein Beitrag für die Anthologie ist die Geschichte „Like a Dream – Unexpected Regrets“. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen, bzw. was hat dich dazu bewogen gerade diese Geschichte zu schreiben?
Wie das bei mir oft so ist, hatte ich als Idee nur ein Fragment der Story im Kopf (die Begegnung der zwei sich zunächst fremden Protagonisten in der Sauna und ihr unerwartetes Wiedersehen). Alles andere entwickelt sich bei mir meistens erst mitten im Schreibprozess, wenn ich mich frage, wie es zu dieser Situation gekommen ist und was das für zwei Typen sind, die dort aufeinandertreffen.

Was hast du neben „Like a Dream – Unexpected Regrets“ noch für Projekte oder Veröffentlichungen?
Derzeit arbeite ich an der „Weihnachtsgeschichte 2016“ zu der Bruns-Reihe. Es hat sich mittlerweile so eingebürgert, dass ich einmal im Jahr eine solche Kurzgeschichte verfasse. Das macht auch riesig viel Spaß, sich wieder mit den Figuren aus Tajo & Co zu beschäftigen – das fühlt sich fast wie ein Nachhausekommen an.
Außerdem habe ich schon mit dem dritten Band der Navy-Seals-Reihe begonnen, da ich diesen (wenn alles klappt) im März zur Leipziger Buchmesse veröffentlichen möchte. Er wird „Operation Icebraker“ heißen und wieder eines meiner Selfpublishing-Projekte sein.

Außerdem wartet eigentlich noch der „Werwolf von Nebenan“, den ich zusammen mit Susann Julieva schreibe, auf seine Weiterentwicklung. Der Plot steht soweit und ich hoffe, dass wir ihn vielleicht im Laufe des Jahres 2017 fertig haben in die Welt entlassen können.

Hast du einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person, die dir als Muse dienen? Woher bekommst du deine Ideen?
Nein, weder einen bestimmten Ort noch eine bestimmte Person. Wenn man anfängt, ganz bewusst auf diese Ideen und „Geistesblitze“ zu achten, merkt man, wie verrückt das alles sein kann. Da stehe ich im Supermarkt an der Kasse – und plötzlich ist so eine Idee da, bei der ich am liebsten schnell zu Block und Bleistift greifen würde, um sie aufzuschreiben. Wenn also
irgendwann einmal jemand in der Schlange an der Kasse hinter dir steht, mit einem abwesenden Gesichtsausdruck und einem dümmlichen Grinsen im Gesicht, muss das kein Irrer oder Treibtäter sein. Vielleicht ist es tatsächlich ein armer Autor, der gerade von seiner Muse etwas zugeflüstert bekommen hat.

Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?
Keine bestimmte. Ich schreibe einfach drauf los und lasse den Dingen ihren Lauf. Das hat dann den Effekt, dass die Geschichte oder manche Szenen sich oft in eine ganz andere Richtung entwickeln, als es ursprünglich beabsichtigt war. Ich stehe dann als Autor daneben und denke „Hey Jungs, was soll das, was macht ihr da?“, aber lasse der Story ganz bewusst ihre Eigendynamik. Beim „Date-Manager“ hatte ich es erstmals mit einem zuvor angelegten Storyboard versucht. Wer es sich, wenn er das Buch gelesen hat, hinterher mal anschaut, wird sich totlachen, wie wenig davon übriggeblieben ist.

Gibt es etwas, dass dir beim Schreiben besonders schwerfällt?
Nein, eigentlich nicht. Anfangs habe ich mir Ziele gesetzt, wie viele Wörter ich am Tag schreiben will und war unzufrieden mit mir selbst, wenn ich das nicht geschafft habe. Mittlerweile habe ich zwar immer noch diese 2000 Wörter pro Tag als Anhaltspunkt, gehe aber damit viel gelassener um. Man kann beim Schreiben nichts erzwingen. Manchmal läuft es fantastisch, wie geschmiert, manchmal ringt man um jeden Satz. Das zu akzeptieren, muss man lernen, dann kann man viel entspannter an so ein Projekt herangehen.

Schreibst du mit Musik oder anderen Geräuschkulissen im Hintergrund oder brauchst du dazu absolute Ruhe?
Ich brauche absolute Ruhe zum Schreiben. Die beste Zeit des Tages ist also, wenn alle anderen Familienmitglieder noch schlafen, da habe ich meine größten Schaffensphasen.

Lässt du dich auch von anderen Autoren inspirieren?
Ja, klar. Ich lese gerne und viel, mittlerweile aber mit einem ganz anderen Blick auf die Story. Oft lese ich ein Buch und habe mittendrin den Handlungsbogen vor Augen, wie ich den Plot aufbauen würde. Dann bin ich einfach gespannt darauf, wie der Autor des Buches das gelöst hat und lasse mich überraschen. Ansonsten bin ich (neben der Fortführung der Bruns- und der Navy-Seals-Reihe) eher darauf bedacht, Ideen zu entwickeln, die bisher noch nicht in anderen Büchern aufgetaucht und verarbeitet worden sind. Ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach. J
Zu der Bruns-Reihe bin ich ganz klar von G.A Aiken inspiriert worden. Deren Buchreihe „Lions“ ist klasse und im M/M-Bereich hatte es damals noch nichts Vergleichbares gegeben. Also habe ich einfach das geschrieben, was ich selbst gerne lesen würde.

In welchem Genre würdest du dich gerne einmal als Autor versuchen?
Mit „Keyla@Bruns_LLC“ habe ich ja bereits einen Ausflug in den Hetero-Bereich gewagt, was auch Spaß gemacht hat, aber sicherlich nicht mein bevorzugtes Genre werden wird. Vor ein paar Wochen habe ich zusammen mit Rebecca Thrayner einfach aus Lust und Laune mit einem Kinderbuch / Bilderbuch begonnen. Ich schreibe ein paar Zeilen, Rebecca zeichnet ein Bild dazu (und das kann sie echt super!). Vielleicht bauen wir diese Idee tatsächlich einmal aus.

Wie würde für dich ein perfekter (Schreib)Tag aussehen?
Vom Ablauf her genau so, wie ich es am Wochenende mache. Frühmorgens aufstehen, Kaffee kochen, den PC anwerfen und schreiben. Zwischendurch in Facebook rumhängen und mit den Freunden chatten und rumblödeln. Wenn dann noch eine Haushälterin, eine Putzfrau und ein Whirlpool zum Entspannen vorhanden sein würden – dann wäre es sicherlich perfekt. J

Was sagen deine Familie / deine Freunde zu deiner Autorentätigkeit?
Mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt, denke ich. Anfangs fanden sie das sicherlich verrückt, weil ich im Gay-Genre schreibe, aber auch die Aufregung darüber hat sich irgendwann gelegt. Und so liest meine Schwiegermama meine Bücher und fragt mich nach den neuen Ideen und den Projekten, mit meinem Mann zusammen entwickele ich manche Actionszenen und meine Jungs quetsche ich über Musikgruppen, Jugendsprache und Internetneuheiten aus.

Was würdest du jemanden mit auf den Weg geben, der ebenfalls mit dem Schreiben anfangen möchte?
Wer Spaß daran und eine Idee im Kopf hat, sollte das auch tun. Wenn man veröffentlichen will, muss man sich nur im Klaren darüber sein, dass man seine Ideen und Gedanken in die Welt hinaus entlässt und damit jedem Leser die Möglichkeit gibt, seinen Senf dazu zu geben. Anfangs eignen sich gerade solche Plattformen wie Fanfiction oder Bookrix dazu, um das Geschriebene von anderen Leuten lesen und bewerten zu lassen. Dann muss man lernen, konsequent an sich zu arbeiten, Kritik zuzulassen und noch nach der Vollendung des Skriptes einen Haufen Arbeit reinzustecken. Ich habe zwischenzeitlich erfahren, wie viel Arbeit es bedeutet, bis ein Buch in die Welt entlassen werden kann. Über Coverdesign, Lektorat und Korrektorat bis zur Veröffentlichung haben einige Leute jede Menge Zeit und Herzblut in diese geschriebenen Zeilen gesteckt, mit den Worten jongliert und unrunde Sätze begradigt. Dass es dann Menschen gibt, die nicht bereit sind, diese Arbeit mit der Bezahlung eines angemessenen Preises zu honorieren, macht mich echt traurig.

Das Thema der Anthologie ist ja „Träume, Hoffnungen und Wünsche“. Wie sieht es denn damit bei dir aus? Was sind deine Träume, Hoffnungen und Wünsche?
Logisch, ich habe eigene, ganz egoistische und materielle Wünsche (ein neues Auto, die Renovierung des Bades) oder hoffe, dass meine Kinder ihren Weg gehen und ein wenig von dem annehmen werden, was ich ihnen an Werten und von meiner eigenen Einstellung mitgebe. Aber ich bin auch in einem Alter, wo ich mich ganz entspannt zurücklehne und zufrieden das betrachte, was ich bisher erreicht habe.

Ein Traum wäre es sicherlich, mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Es vielleicht sogar hauptberuflich machen zu können und nur „aus Spaß“ weiterhin im Finanzamt zu arbeiten. Meinen dortigen Job würde ich jedoch nie ganz aufgeben wollen, denn den Kontakt mit meinen Kollegen und die abwechslungsreiche, teilweise auch sehr spannende Arbeit, diese Jagd nach den Steuersündern, würde ich sicherlich vermissen.

Global betrachtet hege ich natürlich noch die Hoffnung, dass die Menschen irgendwann zur Vernunft kommen und die gegenseitige Akzeptanz eine Selbstverständlichkeit wird. Das betrifft sowohl die Herkunft, Hautfarbe, Religion als auch die sexuelle Orientierung.


Ich bedanke mich bei Bianca für das tolle Interview und die spannenden Antworten. Ich hoffe sehr, dass ihr den Gestaltwandlern der Autorin eine Chance gibt (hier auf Like a Dream” werden fast alle Bände vorgestellt ;)). Nächste Woche geht es mit einem Interview weiter – seid gespannt, wen ich dann für euch in petto habe 🙂

Liebe Grüße,
Juliane

[LIKE A DREAM] Ankündigungen zur Anthologie

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Hallo in die Runde,

die Anthologie ist inzwischen seit einem Monat auf dem Markt und s ist einfach toll, wie unser Projekt angenommen wird. Auf der Gay Book Fair haben wir einen grandiosen Start hingelegt, denn viele Besucher haben sich ein Exemplar von “Like a Dream” gesichert. Inzwischen gibt es die Anthologie auch in den Räumlichkeiten der “Bar jeder Sicht” zu erwerben – wie ihr wisst kommen alle Einnahmen dem Verein zugute, zu dem die Bar gehört.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch unsere erste große Anthologielesung ankündigen. Diese findet am Samstag, 10. Dezember 2016, ab 19:00 Uhr in der “Bar jeder Sicht” in Mainz statt. Folgende Autoren werden vorraussichtlich mit von der Partie sein:

  • Bianca Nias
  • Savannah Lichtenwald
  • Anna Maske
  • Tanja Meurer
  • Juliane Seidel

Sollten weitere Autoren zusagen, werde ich das natürlich noch bekannt geben. Wir freuen uns auf euch und sind schon sehr gespannt auf unsere Lesung.

Zu guter Letzt möchte ich noch auf einige wundervolle Rezensionen hinweisen, die in den letzten Wochen eintrudelten. An erster Stelle ist die Rezension von Ulla zu nennen, die bereits am Montag nach dem Erstverkaufstag online ging:

Ulla liebt Bücher

Das Buch „Like a dream“ enttäuscht nicht, ganz im Gegenteil. Es präsentiert eine wirklich „traumhafte“ Auswahl an 16 Storys von ebenso vielen Autoren, die sich dem Thema aus ganz unterschiedlichen Seiten nähern. Bekannte und – zumindest mir – bisher unbekannte Namen haben teils lustige, teils nachdenkliche, aber immer unheimlich berührende Geschichten beigesteuert. Einige sind zeitgenössisch, andere haben eine deutliche Fantasy-Komponente. Spannend ist die Auseinandersetzung mit dem sehr aktuellen Thema Flüchtlinge, das in einigen Storys aufgegriffen und von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird.

Ich finde die Auswahl und Zusammenstellung der Geschichten erstklassig, entsprechend erhält das Buch von mir mehr als 5 Punkte und eine begeisterte Leseempfehlung. Außerdem ist nicht nur für jeden Geschmack etwas dabei, obendrein geht der Erlös der Antho auch noch an einen guten Zweck.

El Ma liest

Von mir gibt es für diese Anthologie auf jeden Fall eine volle Lese- und Kaufempfehlung. Wie eingangs erwähnt, hätte ich ein paar der Geschichten so wahrscheinlich nicht gelesen, mein „darauf einlassen“ war gut und richtig. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich echt etwas verpasst, wenn ich sie nicht gelesen hätte.

Weitere Rezensionen folgen, denn aktuell läuft auf Facebook unsere Leserunde – wer mitmachen will, kann gerne noch quereinsteigen. Wir freuen uns auf euch.

Nächste Woche kehren wir zu den Interviews zurück – seid gespannt, wen ich für euch in petto habe 🙂

 

Liebe Grüße,
Juliane

[ROMAN] Die Blechdose von Kim Fielding

Autor: Kim Fielding
Taschenbuch: 237 Seiten
ASIN: B00NF7G8BK
Preis: 5,14 EUR (eBook)
Bestellen: Amazon

Story:
Nach der Scheidung von seiner Frau hält William nichts mehr in der Großstadt. Daher nimmt er das Angebot an, während der Arbeit an seiner Dissertation in einer alten, verlassenen Irrenanstalt in der Nähe der dörflichen Gemeinde Jelley‘s Valley als Hausmeister zu arbeiten. Als er während seiner Streifzüge durch das alte Gebäude zufällig auf eine Blechdose stößt, die in einer Wand versteckt ist, findet er Briefe des ehemaligen Anstaltsinsassen Bill, der wegen sexueller Perversion und Homosexualität Ende der 30er Jahre eingeliefert wurde. William erfährt schreckliches, findet aber zeitgleich durch Bills Briefe den Mut zu sich selbst und seiner eigenen Sexualität zu stehen. Dabei hilft ihm auch der junge Colby, den er in Jelley’s Valley kennenlernt und für den er bald mehr als Freundschaft empfindet …

Eigene Meinung:
Der Roman „Die Blechdose“ stammt aus der Feder Kim Fieldings, die bereits etliche Gay Romane in den Staaten bei Dreamspinner Press veröffentlicht hat. Bereits 2014 erschien ihr sensibler und eindringlicher Roman „Die Blechdose“ in deutscher Übersetzung bei Dreamspinner, weitere Romane sind u.a. beim Cursed Verlag erhältlich („Bones“-Reihe). weiterlesen…

[LIKE A DREAM] Vorstellung Jobst Mahrenholz

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Hallo in die Runde,

heute stellt sich Jobst Mahrenholz den 15 Fragen – die meisten Leser kennen ihn und seine gefühlvollen Romane (z.B. “Haus aus Kupfer”, “Der linke Fuß des Gondoliere”, “Il gusto di Lauro”). Hier offenbart der Autor ein wenig mehr über sich  🙂

Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du?Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich komme aus Hannover, spiele leidenschaftlich gerne Krocket, sammele Schneekugeln und Souveniers, verbringe viel Zeit in der Küche und bin Serien-Fan. Ich schreibe hauptberuflich

Was hat dich dazu gebracht, mit dem Schreiben anzufangen?
Zum einen habe ich es studiert, dann kam eine journalistische Ausbildung dazu und letztlich zählt der Wille.

Was bedeutet das Schreiben für dich?
Glück.

Dein Beitrag für die Anthologie ist die Geschichte „Mein Held“. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen, bzw. was hat dich dazu bewogen, gerade diese Geschichte zu schreiben?
Ich habe mit Freunden aus Ohio Zeit in Italien verbracht. Das klang alles so schräg und hinterwäldlerisch, dass es mich lockte, eine Geschichte dort zu platzieren. Dann ist Intoleranz ein dankbarer Stoff. Schulgeschichten sind es sowieso. Und so kam es dazu.

Was hast du neben „Mein Held“ noch für Projekte oder Veröffentlichungen?
Vier meiner Romane sind im Deadsoft Verlag erschienen. Einer bei Tredition. Zudem habe ich bei einigen Anthologien mitgewirkt. Zurzeit arbeite ich an einer Art Kammerspiel. Drei Personen, um die sich alles dreht. Es lässt sich schwer schreiben. Da muss jeder Satz sitzen, der Spannungsbogen sehr fein ausbalanciert sein. Ich hoffe  ›Eine Ahnung von Pan‹ bis Ende des Jahres fertig geschrieben zu haben.

Hast du einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person, die dir als Muse dienen? Woher bekommst du deine Ideen?
Meine Geschichten spielen beinahe ausnahmslos in Italien. Ich bin kein Gay-Romance-Autor, verzichte gerne auf Happyends und Explizites. Mich reizen Konflikte, zwischenmenschliche Auseinandersetzungen, Entwicklungen. Italien bietet dank seiner Gesellschaft/Religion eine Menge Potential. Und es ist für mich um vieles schöner, gedanklich dort zu verweilen, als in Deutschland.

Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?

Unterschiedlich. Die Geschichte, an der ich gerade arbeite, befindet sich fertig in meinem Kopf. Bei ›Der linke Fuß des Gondoliere‹ war es genau so. Anders lassen sich Geschichten, wie diese beiden, auch nicht schreiben. Bei der ›Il Gusto di Lauro‹ Reihe wusste ich bis zehn Seiten vor Schluss nicht, wie sie ausgehen würde. Das hat in sofern Charme, da diese Geschichten wenig vorhersehbar sind und mit überraschenden Wendungen aufwarten.

Gibt es etwas, dass dir beim Schreiben besonders schwer fällt?
Ich bin sehr langsam, was mich nervt.

Schreibst du mit Musik oder anderen Geräuschkulissen im Hintergrund oder brauchst du dazu absolute Ruhe?
Ich brauche Musik. Ohne kann ich nicht schreiben.

Lässt du dich auch von anderen Autoren inspirieren?
Ich mag die Erzählweise von John Irving. In der Themenwahl ähneln wir uns, denke ich. Und mein neues Buch ist als Hommage an ›Giovannis Zimmer‹ von James Baldwin gedacht.

In welchem Genre würdest du dich gerne einmal als Autor versuchen?
Kinderbuch. Dass Astrid Lindgren nie den Literaturnobelpreis bekommen hat, kann ich nicht verstehen. Sie war eine der größten Erzählerinnen aller Zeiten.

Wie würde für dich ein perfekter (schreib)Tag aussehen?
Sehr warm und sonnig, im lichten Schatten eines Baumes.

Was sagen deine Familie / deine Freunde zu deiner Autorentätigkeit?
Es spielt keine herausragende Rolle.

Was würdest du jemanden mit auf den Weg geben, der ebenfalls mit dem Schreiben anfangen möchte?
Es ist das Schönste, was du tun kannst. Mach es!

Das Thema der Anthologie ist ja „Träume, Hoffnungen und Wünsche“. Wie sieht es denn damit bei dir aus? Was sind deine Träume, Hoffnungen und Wünsche?
Ich möchte gesund bleiben, das ist mein Wunsch. Dann würde ich mich freuen, wenn sich mehr Leser an meine Bücher trauen – soweit die Hoffnung. Und mein Traum wäre es, in Italien zu leben.


Ich hoffe sehr, dass ihr Jobst Mahrenholz nun ein wenig besser kennengelernt habt und seiner Hoffnung ein wenig Nahrung bietet – seine Bücher sind wudnervoll und absolut lesenswert. Was ich kommende Woche im Gepäck habe, ist eine Überraschung. Ich hab  mich nocht nicht ganz entschieden, ob es ein weiteres Interview wird, oder ich euch mit etwas anderem überrasche. Seid gespannt.

Liebe Grüße,
Juliane

[LIKE A DREAM] Vorstellung Anna Maske

Hallo in die Runde,

wie bereits angekündigt, werden in den kommenden Wochen und Monaten sämtliche Autor*innen der Anthologie hier mit einem “kurzen” Interview vorgestellt, damit die Leser wissen, wer bei “Like a Dream” mitgemacht hat. Den Anfang macht Anna Maske, die den hiesigen Lesern noch vollkommen unbekannt ist und in dieser Benefizanthologie ihr Debüt feiert.

Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du?Schreibst du Hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich bin 32 Jahre alt und geboren wurde ich in Mecklenburg, genauer gesagt in der wunderschönen Mecklenburgischen Schweiz. Dort habe ich (mit einigen Unterbrechungen) auch meine Kundheit und Jugend verbracht. Seit 2008 wohne ich allerdings in Wiesbaden und habe hier meine neue Heimat gefunden.

Einen „Brot-Job“ habe ich im Moment nicht, was es mir allerdings ermöglicht mich mehr auf die Dinge zu konzentrieren, die mir persönlich wichtig sind – wie eben das Schreiben. Ich zeichne außerdem unheimlich gerne und bin ein großer Steampunk-Fan. Ich bastle mir auch selbst Accesoirs oder Schmuck im Steampunk-Stil.

Auch zocke ich gerne Computerspiele, sowohl am PC, als auch auf Konsole; am liebsten World of Warcraft, Aufbaustrategiespiele wie Siedler, Anno oder Civilisation und ich bin ein großer Final Fantasy und Zelda-Fan. Des weiteren liebe ich es zu kochen und zu backen; nicht nur für mich, sondern auch für Freunde und probiere dahin gehend gerne neue Sachen aus. Mit einem guten Freund zusammen habe ich ich außerdem ein Projekt gestartet, in dem wir aus dem MMORPG „World of Warcraft“ die Kochrezepte nachkochen und monatlich auf unserer Facebookseite „World of Foodcraft“ präsentieren. ^.^

Was hat dich dazu gebracht mit dem Schreiben anzufangen?
Geschichten habe ich mir schon immer gerne ausgedacht oder auch erzählt. Als ich noch ein Kind war, hatten wir einen Diaprojektor zu Hause und Kästen voll mit Märchendias. Anfangs hatte ich die Märchen nur so nacherzählt, wie ich sie von meinen Eltern und Großeltern kannte, später dann habe ich mir auch eigene Geschichten zu den Bildern ausgedacht. In der 5. Klasse hatten wir einmal einen Klasseninternen Schreibwettbewerb, bei dem meine Geschichte den ersten Platz belegte. Ich denke, da hat es dann wirklich angefangen, dass ich die Geschichten, die ich mir ausgedacht habe, auch aufschrieb. Leider sind durch diverse Umzüge alle Geschichten von früher irgendwann verloren gegangen, da ich sie per Hand geschrieben hatte. Später habe ich auch angefangen Fanfictions geschrieben, wie vermutlich viele andere Autoren auch. Zwei davon existieren tatsächlich auch noch in überarbeiteter Form.

Irgendwann war es mir nicht mehr genug Geschichten zu bekannten Werken zu schreiben, sondern ich wollte selbst etwas erschaffen.

Was bedeutet das Schreiben für dich?
Schreiben bedeutet mir sehr viel, denn so kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen und mich kreativ entfalten. Es ist mir sehr wichtig, wie auch meine anderen Hobbys.

Dein Beitrag für die Anthologie ist die Geschichte „Alb Träume“. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen, bzw. was hat dich dazu bewogen gerade diese Geschichte zu schreiben?
Als ich gehört habe, dass das Thema der Anthologie „Träume, Hoffnungen und Wünsche“ sein würde, kamen mir sofort meine eigenen Träume in den Sinn. Die Träume in meiner Geschichte habe ich tatsächlich so geträumt. Ich hatte einige schon vorher grob aufgeschrieben, da ich sie irgendwann einmal ausarbeiten wollte und die Antho hat mir das ermöglicht.

Was hast du neben „Alb Träume“ noch für Projekte oder Veröffentlichungen?
Veröffentlichungen in dem Sinne habe ich noch keine. „Alb Träume“ ist quasi mein Debüt. Allerdings habe ich vor einigen Jahren, ebenfalls für den Blog „Like A Dream“ zwei Kurzgeschichten für den Adventskalender geschrieben und hatte auch auf dem ersten „Queer gelesen Lesefestival“ eine Lesung, in der ich diese beiden Geschichten vorstellte. Projekte habe ich schon ein paar. Ich schreibe unter anderen an einer Fantasyreihe und einem Jugendbuch, welches in dem gleichen (von mir erdachten) Universum wie die Fantasyreihe spielt. Außerdem gibt’s bei mir auf der Festplatte noch einige Kurzgeschichten, die ausgearbeitet werden wollen und ich habe einen ziemlich großen Ordner mit Ideen und groben Plots, die vielleicht auch irgendwann einmal zu einer fertigen Geschichte werden.

Hast du einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person, die dir als Muse dienen? Woher bekommst du deine Ideen?
Einen Ort oder eine Person nicht direkt, nein. Die meisten Ideen für meine Geschichten kommen mit wörtlich im Schlaf. Ich träume sehr viel und sehr intensiv und kann mich glücklicherweise an nahezu alles erinnern, wenn ich aufwache. Außerdem kann ich meine Träume teilweise auch beeinflussen (wie in meiner Kurzgeschichte) wodurch ich tatsächlich auch meine Handlungen und die Gegebenheiten im Traum beeinflussen kann.

Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?
Ich habe eigentlich keine bestimmte Herangehensweise. Wie gesagt, sind meine Träume meistens der Grundstein für eine Geschichte. Wenn mich ein Traum sehr gefesselt hat, schreibe ich die Handlung so gut es geht in Stichpunkten auf, bevor sie zu diffus wird. Meistens liegt sie dann allerdings eine ganze Zeit brach. Es kommt aber auch vor, dass ich einen bestimmten Musiktitel höre oder ein Bild sehe, dass mich genau an einen bestimmten Traum erinnert und dann fließen die Ideen meistens von selbst.

Gibt es etwas, dass dir beim Schreiben besonders schwer fällt?
Ohja – Liebesszenen. Ich selbst bin gar kein Fan von Romantik-Schnulzen und daher tue ich mich sehr schwer damit.

Schreibst du mit Musik oder anderen Geräuschkulissen im Hintergrund oder brauchst du dazu absolute Ruhe?
Meistens mit Musik – und dann allerdings nur bestimmte Arten davon. Jede Musik löst andere Emotionen aus und je nachdem welche Art von Geschichte ich schreibe, höre ich auch andere Musik. Bei „Alb Träume“ zum Beispiel habe ich den Soundtrack von dem Film „Oblivion“ gehört. Es kommt auch nicht selten vor, dass ich ein Lied höre und mir denke: „Das passt perfekt zu der Geschichte XY!“ Meistens höre ich das Lied dann stundenlang in Endlosschleife, mit Kopfhörern und auf voller Lautstärke ^.^ Allerdings fällt es mir sehr schwer zu Musik mit Liedtexten zu schreiben, da mich das doch sehr ablenkt, daher sind ein Großteil der Musikstücke dich ich habe auch rein Instrumentale Stücke.

Lässt du dich auch von anderen Autoren inspirieren?
Nicht direkt inspirieren. Es kommt manchmal vor, dass, wenn ich ein Buch lese, ich eine Phrase oder einen Ausdruck besondern gut gelungen finde. Dieser prägt sich dann in mein Gedächtnis ein und vielleicht benutze ich ihn später in einer Geschichte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in den meisten Fällen dann nicht mehr weiß, woher ich es habe -.-

In welchem Genre würdest du dich gerne einmal als Autor versuchen?
Krimi und Horror (wobei „Alb Träume“ ja schon irgendwie als Horror eingestuft werden kann). Ich bin ein großer Fan davon – sowohl als Buch, als auch bei Filmen. Allerdings fühle ich mich noch nicht sicher genug, mich an einen Krimi zu wagen.

Ideen habe ich aber trotzdem schon einige ^.~

Wie würde für dich ein perfekter (Schreib)Tag aussehen?
Hm – schwierig. Perfektion ist etwas, das in mein Leben eigentlich gar nicht so hineinpasst. Ich bin ein Chaot – und dementsprechend sind meine Tage auch ziemlich chaotisch. Mein Leben ist ganz und gar nicht perfekt und ich habe Sorgen, wie jeder andere auch. Aber ich bin glücklich, und freue mich auch über Kleinigkeiten. Daher könnte ein „perfekter“ Tag durchaus auch nur aus einer guten Idee, einem Spaziergang einer schönen Tasse Kaffee und hübschen Wolkenformationen bestehen ^.^

Was sagen deine Familie / deine Freunde zu deiner Autorentätigkeit?
Meine Mutter hatte einmal eine Geschichte von mir gelesen. Darin ging es um einen jungen Mann, der dem Tode nahe noch ein letztes Mal das Hause seiner Jugend aufsucht. Sie schaute mich ganz entsetzt an mit den Worten: „Kind, muss ich mir Sorgen machen?“ Das hatte mich schon irgendwie verletzt, dass sie mir zugetraut hat, ich könnte mir etwas antun. Seitdem habe ich ihr lange Zeit keine meiner Geschichten mehr gezeigt. Auch in meinem Bekanntenkreis und in der Schule habe ich nicht an die große Glocke gehängt, dass ich Geschichten schreibe. Die meisten hielten mich sowieso für absonderlich, da ich lieber ein Buch las und zeichnete, als mit Gleichaltrigen in die Disco zu gehen. Erst als ich von zu Hause auszog und mir auch während meiner Lehre schon einen neuen Freundeskreis aufbaute, kamen diese Dinge wieder mehr zur Sprache, denn dann war ich mit Leuten zusammen die auch kreativ waren.

Jetzt ist es so, dass ich durchaus mit meinen Freunden über Geschichten und Ideen rede und sie bestärken mich dabei, helfen mir oder geben mit Tipps, war mir ungemein hilft.

Was würdest du jemanden mit auf den Weg geben, der ebenfalls mit dem Schreiben anfangen möchte?
Lass dich nicht unterkriegen. Wenn du Geschichten im Kopf hast, lass sie raus, denn sie WOLLEN raus! Es wird immer jemanden geben, der sie zu schätzen weis und genau auf diese Geschichte oder dieses Buch gewartet hat.

Das Thema der Antologie ist ja „Träume, Hoffnungen und Wünsche“. Wie sieht es denn damit bei dir aus? Was sind deine Träume, Hoffnungen und Wünsche?
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es in meinem Leben irgendwann wieder bergauf geht aber ich lasse mich auch nicht davon unterkriegen, dass ich momentan ziemlich zu kämpfen habe. Ich bin stur!

Mein Wunsch ist es irgendwnn einmal ein kleines Häuschen zu haben, mit einem Garten, in dem ich einen Kohlrabiarmee anpflanzen kann, einem kleinen Teich mit Fröschen, einem Bernhadiner, der Belli heißt (wie der erste Hund, den wir hatten, als ich noch ein kleines Kind gewesen bin) und einem Mops, den ich Puh nennen werde ^.^


Mit diesem Beitrag habt ihr hoffentlich einen guten Einblick von Anna erhalten. Die eingefügten Zeichnungen stammen übrigens von ihr – sie ist wahnsinnig talentiert, wenn es um Buntstift-Zeichnungen geht.

In der kommenden Woche dürft ihr euch auf Jobst Mahrenholz freuen – auch er hat sich den Fragen gestellt 🙂

Liebe Grüße,
Juliane

[ROMAN] Heldinnen küssen besser von Serena C. Evans

Autor: Serena C. Evans
Taschenbuch: 136 Seiten
ISBN: 978-3959490788
Preis: 8,90 EUR (Taschenbuch) | 3,99 EUR (eBook)
Bestellen: Amazon

Story:
Tamaras einfaches, überschaubares Leben als Kellnerin, die aus der Ferne einen weiblichen Gast anhimmelt, ändert sich, als bei ihr die Fähigkeiten eines Feuertalentes zutage treten. Sie wird von einer Organisation angesprochen, bei der Superhelden im Geheimen die Polizei unterstützen und gewöhnliche Menschen beschützen. Vor der Wahl selbst Superheldin zu werden, oder ihre Kräfte für immer versiegeln zu lassen, entscheidet sich Tamara dafür, die Menschen zu schützen. Sie erhält den Decknamen Amber Lily und wird fortan von der Einzelgängerin Purple Rose ausgebildet. Schnell kommen sich die beiden Frauen näher und Tamara hat mehr und mehr Schwierigkeiten, sich zwischen der unbekannten Frau und Rose zu entscheiden. Als sich herausstellt, dass beide Frauen ein und dieselbe Person sind, ist Tamara überglücklich. Doch ihr Glück währt nicht lang, denn jemand hat es auf Purple Rose abgesehen und diese Person schreckt vor nichts zurück …

Eigene Meinung:
Mit dem Kurzroman „Heldinnen küssen besser“ legt die Autorin Serena C. Evans ihren ersten Lesbian Romance vor, gleichzeitig beschreitet auch der Main Verlag mit der Veröffentlichung einer lesbischen Romanze neue Wege. Die knapp 200 Seiten starke Geschichte erzählt die Geschichte von Abby (Purple Rose) und Tamara (Amber Lily), die sich nicht nur finden, sondern auch gemeinsam den Job einer Superheldin erfüllen. weiterlesen…

[LIKE A DREAM] Leserunde – jetzt bewerben!

 

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Hallo ihr Lieben,

die Autor*innen von “Like a Dream” laden zur gemeinsamen Leserunde auf Facebook ein. Wir brennen darauf, zu erfahren, wie ihr die Anthologie und die Kurzgeschichten findet und freuen uns auf gemeinsame Diskussionen mit euch. Zu diesem Zweck stellen wir 10 eBooks im Wunschformat zur Verfügung – sollte es mehr als 30 Bewerber geben, werden wir die Anzahl auf 15 erhöhen 🙂

Ihr könnt euch bis zum 11.11. für eins der Bücher bewerben – Start ist der 13.11. in einer öffentlichen Gruppe auf Facebook. Wir erwarten eine aktive Teilnahme von euch, sprich Kommentare zu jeder Geschichte und eine abschließende Rezension (auf Amazon und weiteren Plattformen). Natürlich ist jeder eingeladen, der das Buch schon hat und sich gerne dazugesellen möchte, denn je mehr, umso besser 🙂

Kommentiert einfach unter dem entsprechenden Facebook-Post – wir freuen uns auf euch.

Liebe Grüße,
Juliane

[LIKE A DREAM] Anthologie erschienen

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standIhr Lieben,

sie ist da! Unsere Anthologie wurde gestern auf der Gay Book Fair 2016 beim Stand von QUEER gelesen vorgestellt und kann ab heute überall gekauft werden. Die Messe war ein voller Erfolg, denn viele haben sich am Erstverkaufstag ein Buch gesichert und es sich von den anwesenden Autoren (und natürlich der Coverdesignerin) signieren lassen. Zudem haben die sympathischen Jungs von Gay Jet unsere Anthologie ebenfalls passend präsentiert:

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Nun sind wir gespannt, wie euch unsere Anthologie gefällt und freuen uns auf euer Feedback, ganz gleich ob in Form von Rezensionen, kurzen Anmerkungen oder persönlichen Nachrichten. Also schaut bei Amazon, Weltbild oder Bücher.de vorbei und sichert euch euer Exemplar 🙂 Zu empfehlen ist auch das Printbuch, denn nur in diesem ist eine exklusive Zeichnung zu Tanja Meurers Kurzgeschichte “Bruderliebe” enthalten, auf die im eBook verzichtet wurde.

Amazon | Weltbild | Bücher.de

Wer es ausführlicher mag und die Geschichten gemeinsam mit anderen und den Autoren lesen will, wird Ende Oktober die Chance haben an einer Leserunde auf Facebook teilzunehmen. Informationen dazu wird es demnächst geben 🙂

Liebe Grüße,
Juliane