[ROMAN] Eine Krone aus Feuer und Sternen von Audrey Coulthurst

Autor: Audrey Coulthursts
Taschenbuch: 448 Seiten
ISBN: 978-3570311875
Preis: 9,99 EUR (eBook) | 13,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Ihr Leben lang wurde Prinzessin Denna auf ihre Hochzeit mit dem Prinzen Mynaria und ihr Leben als Königin vorbereitet. Doch als sie sich kurz vor der Vermählung in dem fremden Königreich einfindet, läuft bei weitem nicht alles wie geplant. Ihr zukünftiger Mann ist zwar freundlich zu ihr, doch der berühmte Funke will bei Denna gar nicht überspringen. Zudem wird ihr schnell bewusst, dass Frauen eher eine untergeordnete Rolle spielen und nur wenig Mitspracherecht bei politischen Dingen haben. Zwar wurde Denna darauf vorbereitet, doch als sich herauskristallisiert, dass Magiebegabte gehasst und verfolgt werden, und schließlich auch der Mord an einem Mitglied der Königsfamilie magischen Ursprungs sein soll, ist sie fest entschlossen, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen – immerhin ist sie selbst magisch begabt, auch wenn sie ihre Gabe unterdrücken will. Unterstützung findet Denna bei Mara, der rebellischen, ungestümen Schwester ihres Gemahls, die ihr eigentlich das Reiten beibringen soll. Schon bald werden die beiden ungleichen Frauen Verbündete, um den Mord aufzuklären und schließlich mehr – denn der Funke, den Denna bei ihrem Zukünftigen vermisst hat, ist vorhanden, wenn sie mit Mara zusammen ist …

Eigene Meinung:
Mit dem Fantasyroman „Eine Krone aus Feuer und Sternen“ erschien der erste, in sich abgeschlossene Band der „Of Fire and Stars“-Reihe von Audrey Coulthurst im cbt Verlag. Der Roman war eine Weile mit dem Titel „Feuerhimmel, Sternennacht“ und einem gänzlich anderen Cover angekündigt gewesen, erschien schließlich jedoch in gänzlich anderer Aufmachung. Ob „Of Ice and Shadows“, die Fortsetzung der Geschichte ebenfalls in Deutschland erscheint, steht leider noch nicht fest.

Die Geschichte beginnt spannend, ist intrigenreich und eine perfekte Mischung aus Fantasy und Romantik. Man begleitet abwechselnd Denna und Mara auf ihrem Weg in Mynaria einen Platz zu finden und Antworten auf die vielen Fragen zu finden, die im Laufe der Zeit aufkommen. Die Handlung verläuft dabei recht geradlinig, ohne wirklich zu überraschen oder mit einem unerwarteten Ende aufzutrumpfen. Viellesern ist schnell klar, wer im Hintergrund die Fäden zieht und wer hinter all den Morden und dem Aufstacheln des Hasses gegen Magiebegabte steckt. Auch der große Endkampf kommt nicht unerwartet – in gewisser Weise verläuft das Buch so, wie man es sich gedacht hat. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, allerdings hätte man durchaus ein paar Wendungen einbauen können, um mehr Dynamik zu erzeugen.
Audrey Coulthurst entwirft eine schöne Fantasywelt, frei von fremden Rassen und Völkern, sprich es gibt nur Menschen, teils magisch begabt, teils nicht. In den meisten Ländern wird Magie geduldet, in anderen werden Magiebegabte verfolgt. Sehr angenehm ist die Tatsache, dass Homosexualität in keiner Weise verachtet oder verfolgt wird – es ist vollkommen in Ordnung, wenn sie zwei Männer oder zwei Frauen zugetan sind und dies auch offen zeigen. Sogar in den Königshäusern gibt es dahingehend keine Auflagen und Bestimmungen. Das ist angenehm und erfrischend neu, denn die meisten Fantasyromane spiegeln eher unseren Blick auf Homosexualität und unsere Meinung zu diesem Thema wider.

Die Charaktere sind gut beschrieben und wachsen dem Leser schnell ans Herz, allerdings sind Denna und Mara recht stereotyp geraten – auf der einen Seite die stille, belesene Denna, die weiß, wo ihr Platz ist und die nur selten gegen die Konventionen aufbegehrt; auf der anderen Seite Mara, die wilde, rebellische Prinzessin, die sich heimlich in die Stadt schleicht und sich nicht darum kümmert, was man von ihr denkt. Die beiden sind damit fast schon zu starke Gegensätze. Nichtsdestotrotz passen sie gut zusammen und ergänzen sich perfekt. Auch ihre Liebesgeschichte ist sehr langsam und einfühlsam erzählt – Audrey Coulthurst lässt sich Zeit, die beiden zusammenzubringen und einander näher zu kommen.
Auch die Nebenfiguren können überzeugen, wenngleich sie natürlich etwas blasser wirken, als die beiden Protagonistinnen. Vielleicht bekommt die ein oder andere Figur im nächsten Band ein wenig mehr Tiefe, ebenso wie man hofft, mehr über die Länder zu erfahren, die in „Eine Krone aus Feuer und Sternen“ nur am Rande vorkamen.

Stilistisch legt Audrey Coulthurst einen soliden, lockerleichten Fantasyroman vor, der ohne große Wendungen und Überraschungen daherkommt. Man ist schnell in die Geschichte eingetaucht und begleitet Denna und Mara abwechselnd. Beide Frauen tragen die Handlung gleichermaßen und bringen dem Leser das Land und die Leute näher. Leider wirkt der recht gleichförmige Stil immer mal wieder recht eintönig und langweilig, ganz besonders wenn nichts Spannendes passiert. Man braucht also einen längeren Atem, wenn man erfahren will, wer sind hinter den Anschlägen verbirgt.

Fazit:
„Eine Krone aus Feuer und Sternen“ ist ein schöner lesbischer Fantasyroman, der durch lebendige, sympathische Figuren und einer in sich schlüssigen Handlung besticht, die jedoch wenig Wendungen und Überraschungen bietet. Hin und wieder zieht sich die Geschichte ein wenig, woran auch der gleichförmige Schreibstil Schuld ist, doch insgesamt kann Audrey Coulthursts Roman unterhalten, insbesondere wenn es um die Liebesgeschichte zwischen Denna und Mara geht. Bleibt zu hoffen, dass cbt auch die Fortsetzung auf den deutschen Markt bringen wird, denn das Ende macht Lust auf mehr.

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