[SPECIAL] Casto – Gefährte des Feuers

Hallo ihr Lieben,

die kommenden Tage wird “Like a Dream” im Zeichen von Xenia Melzers “Casto – Gefährte des Feuers” stehen. Der erste Band der Fantasy-Reihe “Gods of War” erscheint morgen bei Ullstein Forever in deutscher Übersetzung und um euch schon jetzt ein wenig neugierig zu machen, habe ich ein paar tolle Beiträge für euch, die euch auf die fantastische Welt und die Charaktere einzustimmen. Heute kommt die Autorin zu Wort, morgen erscheint die Rezension und am Samstag und Sonntag habe ich weitere Beiträge zur Buchreihe in petto – seit also gespannt. Zunächst darf Xenia Melzer zu Wort kommen 🙂

Das Buch könnt ihr übrigens hier vorbestellen.

Warum schreibe ich M/M Romane?

Nachdem ich meinen Vertrag mit Dreamspinner – und später mit Ullstein – unterzeichnet hatte, fing ich an, Freunden und Bekannten von meinem Buch zu erzählen. Dabei bekam ich vor allem eine Frage immer wieder zu hören: Warum ich ausgerechnet zwei Männer als Hauptfiguren gewählt habe.

Spontan sagte ich, dass Casto und Renaldo einfach in meine Gedanken hineinspaziert waren und sich seitdem weigerten, wieder zu gehen. Mein Roman war ursprünglich eine ganz ›normale‹, heterosexuelle Romanze, bevor diese beiden sich in den Vordergrund spielten. Das ist, finde ich, eine gute Antwort, eine wahre Antwort, und sie spiegelt etwas wieder, das wahrscheinlich jeder Autor schon einmal erlebt hat: dass Figuren ihren eigenen Kopf haben können.

Zufällig habe ich auch studiert (Segen oder Fluch? Das bleibt noch abzuwarten.) und dabei gelernt, verschiedene Ebenen in einem Text nicht nur zu sehen, sondern auch aktiv danach zu suchen. Nachdem ich die Frage zu meinem Motiv also zum gefühlt hundertsten Mal gehört hatte, fing ich an, darüber nachzudenken. Das Erste, was mir auffiel, war, dass niemand per se etwas gegen die Idee eines schwulen Pärchens als Hauptfiguren hatte. Die Menschen waren wirklich ehrlich an meinen Motiven interessiert und wenn man bedenkt, wie die Autoren von Schwulenromanen noch vor ein paar Jahren behandelt wurden, denke ich, dass unsere Gesellschaft definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Je bunter die Welt, umso interessanter.

Ich besuchte in diesem Frühjahr auch die Love Letter Convention in Berlin und war überrascht, wie viele Fans mich darauf ansprachen, dass sie glücklich darüber seien, endlich eine M/M Autorin auf der Convention zu haben und wie sehr sie Bücher mit schwulen Hauptdarstellern liebten. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Frage, warum ich homosexuelle Charaktere gewählt habe, wohl bei Weitem nicht so politisch war, wie ich zunächst angenommen hatte. Ich begann mich zu fragen, was ich vielleicht noch übersehen haben könnte.

Natürlich stellt sich auch die Frage, warum ausgerechnet eine heterosexuelle Frau über homosexuelle Beziehungen schreibt. Also habe ich mich hingesetzt und mich selbst ein wenig hinterfragt. Wie schon erwähnt hatte Gods of War zunächst ein heterosexuelles Paar als Hauptdarsteller und Renaldo und Casto waren nur Nebenfiguren. Nachdem ich lange und hart nachgedacht und mich zur Ehrlichkeit mir selbst gegenüber gezwungen hatte, erkannte ich, dass mein F/M Paar schlicht und ergreifend zu gewöhnlich gewesen war. Ihre Geschichte war schnell erzählt und in meinen Augen gab es zwischen ihnen kein Knistern, das ich in eine Flamme, respektive eine interessante Geschichte, verwandeln hätte können. Renaldo und Casto haben mir nicht nur ein Knistern geliefert, sondern ein loderndes Feuer, das mich bis zum jetzigen Zeitpunkt durch beinahe fünf Bücher getragen hat. Ein Teil meiner Faszination für M/M Hauptdarsteller ist definitiv die Möglichkeit, eine Beziehung zu erkunden, in der die Rollen nicht so starr verteilt sind wie in einer F/M Romanze. (Ich möchte betonen, dass dies nichts Schlechtes ist, es war in meinen Fall nur nicht hilfreich.) Wenn man dann noch den Fantasy-Aspekt miteinrechnet, eröffnet sich mir eine ganze Fülle an Möglichkeiten, die nur darauf warten, erzählt zu werden. Rein aus der Perspektive eines Autors ist das, als würden Weihnachten und der eigene Geburtstag auf einen Tag fallen. Es gibt sprichwörtlich keinen Ort, an den ich nicht gehen kann, und das macht das Schreiben über Ana-Darasa zur reinen Freude.

Ein weiteres Plus ist, dass ich bei zwei Männern meiner Fantasie freien Lauf lassen kann, ohne auf imaginäre weiblich Partner eifersüchtig sein zu müssen, denen ich positive Attribute auf den Leib schreiben muss, damit sie zu den Männern passen. In gewisser Weise genießen Frauen M/M Geschichten auch deswegen, weil sie dann nicht über Implikationen nachdenken müssen, die sie bei einer F/M Geschichte als störend empfinden würden. Eine Besucherin der Love Letter Convention hat es folgendermaßen formuliert: »Wenn ich eine Sexszene zwischen zwei Männern lese, kann ich mich zurücklehnen und es genießen. Ich bin Feministin, wenn ich also eine Sexszene über ein heterosexuelles Paar lese, ärgere ich mich oft über Stereotypen. Bei zwei Männern habe ich dieses Problem nicht.«

Als Schriftstellerin kann ich mich mit dieser Aussage identifizieren. Ernsthaft über die Beziehung zweier Männer zu schreiben, hat seine eigenen Tücken, aber stereotypische Fallen die durch Gender Studies und politische Korrektheit forciert werden, gehören nicht dazu. Was, um es milde auszudrücken, befreiend ist.

Ich sage nicht, dass Gender Studies kein wichtiger Teil unserer modernen Kultur sind und ich habe auch meinen Teil an entsprechenden Kursen an der Uni besucht. Ich möchte nur feststellen, dass es eine gute Story ruinieren kann, wenn man zu viel hineininterpretiert.

Wie Sie sehen können, habe ich mich ziemlich intensiv mit einer scheinbar harmlosen Frage beschäftigt, und als ich damit fertig war, wurde mir klar, dass dies alles ein nettes Gedankenspiel gewesen ist, aber nichts an den Fakten ändert.

Ich habe Gods of War geschrieben, weil Renaldo und Casto zwei sehr interessante Männer sind, die mich ordentlich auf Trab halten. Ich schreibe M/M Romane, weil es sich so ergeben hat. Es war keine bewusste Entscheidung. Ich habe mich nicht hingesetzt, den Buchmarkt studiert und dann entschieden etwas zu schreiben, das mir Geld einbringt. (Wenn ich das getan hätte, hätte ich wahrscheinlich einen Thriller geschrieben und höchstwahrscheinlich versagt. Die Geschichte weiß, ob du sie wirklich liebst.)

Ich investiere eine Menge Energie und Zeit in meine Schreiberei, weil ich es liebe, Geschichten zu erzählen und außerdem nicht in der Lage bin, meine Charaktere in Ruhe zu lassen. (In dieser Hinsicht bin ich eine Glucke.)

Wenn die Leute mein Buch lesen, möchte ich, dass sie eine gute Zeit haben, sich entspannen und der Realität für ein paar Stunden entfliehen können. Wenn sie sich mit den Charakteren identifizieren können, macht mich das glücklich.

[ROMAN] Das Kreuz des Kriegers von Madeleine Urban und Abigail Roux


Autoren: Madeleine Urban und Abigail Roux
Taschenbuch: 338 Seiten
ASIN: B017Y97ESU
Preis: 5,14 EUR (eBook)
Bestellen: Amazon

Story:
Jeden Dienstag kommt der schweigsame Julian Cross in das Restaurant Tuesday. Unter den Kellnern ist er berühmt berüchtigt, ganz besonders Oberkellner Cameron fiebert dem Besuch des mysteriösen Mannes entgegen. Wochen vergehen bis die beiden ins Gespräch kommen und sich mehr zwischen den ungleichen Männern entwickelt. Doch Julian hat mehr Geheimnisse, als Cameron lieb ist. So taucht er immer wieder mit Verletzungen auf, darunter sogar Schusswunden, die dem Kellner beweisen, dass Julian einem gefährlichen Job nachgeht. Als die Sorge und Angst um Julian immer größer wird, stellt Cameron seinen Liebhaber zur Rede, doch dieser lässt nur wenig von seiner Arbeit nach draußen dringen. Als Cameron die Ungewissheit nicht mehr erträgt, zieht er schweren Herzens einen Schlussstrich – zu spät, wie sich herausstellt. Denn mit Lancaster ist jemand nach Chicago gekommen, der alles daran setzt Julian zu töten und längst mitbekommen hat, was die beiden Männer verbindet …

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Das Kreuz des Kriegers“ stammt vom erfolgreichen Autorenduo Madeleine Urban und Abigail Roux, die mit ihrer Gay Thriller Reihe „Cut & Run“ populär geworden sind. Der Roman erschien 2009 bei Dreamspinner Press, 2016 kam die deutsche Fassung des romantischen Thrillers auf den Markt. weiterlesen…

[ROMAN] Und der Himmel ist doch bunt von Stephanie Mangliers

Autor: Stephanie Mangliers
Taschenbuch: 399 Seiten
ASIN: B01HP2WN32
Preis: 6,99 EUR (eBook) | 14,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Ein schrecklicher Autounfall ändert Jasons Leben für immer. Nicht nur sterben seine Eltern dabei, ein Schlag auf den Hinterkopf raubt ihm auch die Fähigkeit zu sehen. Fortan muss er mit seiner Blindheit zurechtkommen und kurz darauf auch bei einer neuen Familie einrichten, denn seine Paten nehmen Jason kurzerhand bei sich auf. Dort bekommt er nicht nur einen Blindenhund, er kann auch auf eine normale Schule gehen. Allerdings läuft es in seiner neuen Klasse zu Beginn weniger gut, was vor allem an Patrick und dessen Freunden liegt, die es sich zum Zielgemacht haben Jason zu mobben. Unterstützung erfährt er schließlich von Nick und dessen Clique. Jason findet Freunde und kommt immer besser in seiner neuen Umgebung klar, woran Nick nicht ganz unschuldig ist. Schon bald wird aus der Freundschaft der beiden Jungen mehr und Jason muss sich mit dem Gedanken anfreunden nicht nur blind, sondern auch schwul zu sein …

Eigene Meinung:
„Und der Himmel ist doch bunt“ ist das Debüt von Stephanie Mangliers und erschien 2016 bei der Polygon Noir Edition, dem Jugendbuch/All Age Label des Main Verlags. Das Buch ist nach „Eisprinz und Herzbube“ die zweite Veröffentlichung, die sich an jugendliche Leser richtet. weiterlesen…

[ZITATE-FREITAG] Im Zimmer wird es still

Hallo ihr Lieben,

meine Wahl fiel dieses Mal auf ein ernsteres Buch, da ich gerne auch die Werke von Jana Walther im Rahmen des Zitate-Freitags vorstellen möchte. Ich liebe ihre sommerlich-leichten und eindringlichen Romane rund um Benjamin, Phillip, Seth und Christoph, dennoch ist es das Buch “Im Zimmer wird es still” das mich ganz besonders berührt hat und noch lange in mir nachgeklungen ist. Man braucht, um den Roman zu verarbeiten und sollte sich genügend Zeit nehmen, um über Andreas und Peter nachzudenken. Deswegen habe ich mir dieses Buch rausgepickt, um es hier vorzustellen.

Bestellen: Amazon
meine Rezension

Als sie fertig sind, räumt er ab, und obwohl es noch gar nicht richtig dunkel ist, zieht er die Vorhänge zu. Er tritt an Peters Bett, wischt einige Krümel von der Tischdecke. Peters Hand streicht über seinen Unterarm, sucht seine Hand. Er zieht die Decke gerade.

„Ich geh dann mal rüber, ich will mich hinlegen.“

„Ich bin auch müde“, meint Peter leise.

„Brauchst du noch was?“

„Nein.“

Er küsst ihn auf die Wange. Schließt die Tür leise hinter sich, lässt Peter allein. Er geht durch den dunklen Flur hinüber in sein Zimmer, schließt auch hier die Vorhänge, zieht sich um und legt sich auf die Schlafcouch. Er nimmt die Fernbedienung, dreht sie ein paar Mal in der Hand. Das rote Licht an dem kleinen Fernseher leuchtet nicht. Eigentlich müsste er jetzt aufstehen und ihn anschalten, aber er hat keine Lust mehr fernzusehen, löscht das Licht und schließt die Augen.

‚Du schläfst doch manchmal mit Mark?‘ – Peter hatte das schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, aber noch nie danach gefragt, wie es darum steht.

“Im Zimmer wird es still”, Seite 22-23 (c) J. Walther

Der Arzt wollte Andreas sprechen. Erst im Krankenhaus hatte er eine Patientenverfügung ausgefüllt. An der Nervosität des jungen Arztes konnte er erahnen, dass dieser keine guten Nachrichten für ihn hatte. Er sah es in Andreas‘ Gesicht, als er zurückkam. Die Behandlungen hörten auf. Er redete sich ein, die Ärzte wollten die Wirkung abwarten. Glaubte, jenes Medikament könne etwas verbessern. Sie würden eine neue Behandlungsmethode, eine ganz neue Medizin finden.

Dann konnte er sich nicht mehr belügen. Er bat den Arzt um Ehrlichkeit. Scheute sich aber, mit Andreas darüber zu sprechen. Was sollte er sagen. Er wusste, dass er selbst Schuld war, hätte viel früher zum Arzt gehen müssen. Er war wütend auf sich. Es blieb ihm nur, seine Krankheit zu akzeptieren, stark zu sein.

“Im Zimmer wird es still”, Seite 47-48 (c) J. Walther

Er nimmt Peters Züge in sich auf. Seine Haut, die blasser geworden ist. Die Linien neben seinem Mund, tiefer jetzt. Seine Lippen, die Genuss und Sinnlichkeit oder Unwillen mit dem Grad ihrer Weichheit ausdrücken können. Peters Gesicht hat sich kaum verändert, bleibt sein Ankerpunkt im langsamen Verfall seines Körpers. Er will nicht, dass sich auch in Peters Gesicht die Zeichen der Krankheit einschleichen.

Die Stimme singt von Verlust, melancholisch, aber mit der Gewissheit, nicht ohne Halt zu sein. Sie flattert um einen Punkt, nur von einem zurückhaltenden Piano begleitet. Sie steigt auf, verhält, schafft Freiräume für Stille, in denen sie weiter schwingt. Die Musik kriecht in sein Ohr, dann weiter in seinen Körper. Er summt leise mit. Peters Hand berührt seine Wange, sein Daumen streicht über seine Lippen.

Er kann die Traurigkeit zulassen, die in ihm ist. Spürt sie in diesem Moment, als einen Teil von sich. Sie nicht wegzuwischen durch tröstende Worte.

“Im Zimmer wird es still”, Seite 69-70 (c) J. Walther

Er dreht sich auf die andere Seite. Hat schon geschlafen, aber jetzt liegt er wach. Es ist noch vor Mitternacht. Er steht im Dunkeln auf, um zur Toilette zu gehen. Im Flur macht er das Licht an, zuckt vor der plötzlichen Helligkeit zurück. Da hört er einen Schrei aus dem Wohnzimmer. Er reißt die Tür auf, stürzt zu Peter.

Peter schreit wieder, macht die Augen auf. Klammert sich an ihn, als er sich hinunterbeugt. Schluchzt und schreit leise. Er versteht ‚Hilfe‘ und ‚Bitte, bitte‘, verzweifeltes Stammeln. Weiß nicht, was er tun soll.

„Was hast du?“, er merkt, dass er selbst fast schreit. Peters Gesicht ist schweißnass und er ist zu weit weg, um zu antworten. Versucht, sich loszumachen, um den Notarzt zu rufen. Aber Peter lässt ihn nicht los: „Bitte, es tut so weh!“

„Wo? Wo tut es weh?“, fragt er ängstlich.

„Überall.“ Tränen laufen über Peters Gesicht.

“Im Zimmer wird es still”, Seite 86-87 (c) J. Walther

Er geht rüber in die Küche und beginnt, das Abendessen vorzubereiten. Drüben erläutert Mark Peter, wie er in den nächsten zwei Wochen Dienst haben wird, zählt Nachtdienst, Bereitschaft und Doppelschichten auf. Er hört nur mit einem Ohr zu, findet sich auch nicht richtig hinein, bekommt aber trotzdem mit, dass der Dienstplan anstrengend klingt. Nimmt Wurst und Käse aus dem Kühlschrank, verteilt sie auf Teller.

Dann wirft er einen Blick auf die beiden. Mark hat die Decke wieder zurückgeschlagen. Er sitzt jetzt neben Peter auf der Bettkante und flüstert mit ihm. Sie wirken vertraut, fast als hätten sie ein Geheimnis vor ihm. Er fühlt sich ausgeschlossen, als er die beiden so sieht. So wie ihn die Selbstverständlichkeit ausschließt, mit der Mark Peters Decke zurückschlägt, seine Beine massiert. Ihm wird die Kleinlichkeit dieser Gefühle bewusst. Als ob er irgendeinen Grund hätte, sich zu beschweren.

“Im Zimmer wird es still”, Seite 115 (c) J. Walther

„Der Tod wird kommen und deine Augen haben“, flüstert er in Andreas‘ Haar. Andreas legt die Hand an seine Wange. Er genießt Andreas‘ Nähe, ihn ganz bei sich zu haben. Trotzdem kann er den stechenden Schmerz nicht unterdrücken, der ihm plötzlich die Luft nimmt. Er keucht auf, muss husten, aber das Husten tut weh. Andreas hält seinen Kopf. Als der Hustenreiz sich beruhigt hat, sinkt er zurück ins Kissen. Andreas wischt ihm den Speichel vom Mundwinkel. Er versucht, ruhig zu atmen. Andreas streicht über seine Brust.

„Geht schon.“ Der Schmerz ist etwas erträglicher geworden und er versucht, ihn nicht zu beachten. Andreas legt den Kopf auf seine Schulter, sagt nichts.

„Wenn es unerträglich wird, würdest du mir dann helfen?“, fragt er Andreas leise.

„Andreas holt Luft, zögert, drückt dann seine Hand. „Ja.“

“Im Zimmer wird es still”, Seite 157 (c) J. Walther

Ich hoffe sehr, dass ich euch ein wenig neugierig machen konnte und ihr Lust bekommt, dieses ungewöhnliche Büchlein zu lesen – es lohnt sich auf jeden Fall, insbesondere da es gerade erst neu aufgelegt wurde.

Kommenden Freitag setzt der “Zitate-Freitag” leider aus – stattdessen gibt es ab Donnerstag ein kleinen Special rund um Xenia Melzers “Gods of War”-Reihe, die bei Ullstein Forever erscheint. Freut auf auf drei kleine Specials und natürlich eine Rezension zum ersten Teil der Fantasy-Reihe “Casto – Gefährte des Feuers”. Die Woche drauf gibt es natürlich wieder eine neue Ausgabe des Zitate-Freitags.

Liebe Grüße,
Juliane

[COMIC] Nenn mich Kai von Sarah Barczyk


Autor: Sarah Barczyk
Taschenbuch: 80 Seiten
ISBN: 978-3-7704-5529-4
Preis: 14,99 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Andrea sehnt sich danach ein Mann zu sein, denn sie mag ihren weiblichen Körper überhaupt nicht. Als sie davon erfährt, dass es Therapiemöglichkeiten gibt, entschließt sie sich, den steinigen Weg zu gehen, um endlich auch optisch dem zu entsprechen, wer sie in Wirklichkeit ist. Natürlich kommen mit dieser Entscheidung Probleme und Zweifel: Wie reagieren ihre Freunde und ihre Eltern auf ihre Transsexualität? Welche Hürden gibt es zu überwinden, bevor Andrea endlich die langersehnte Hormontherapie beginnen kann? Und wie reagiert ihre Umwelt auf ihre Anpassung in Kai?

Eigene Meinung:
Die 80-seitige Graphic Novel „Nenn mich Kai“ stammt von der deutschen Künstlerin Sarah Barczyk, die 2014 das Comicstipendium des Egmont Graphic Novel Verlags gewann und daraufhin den vorliegenden Comic zeichnete. Bis auf einige kleinere Publikationen ist „Nenn mich Kai“ die erste Veröffentlichung der Zeichnerin. weiterlesen…

[ROMAN] Das Morgen ist immer schon jetzt von Partick Ness


Autor: Patrick Ness
Taschenbuch: 320 Seiten
ISBN: 978-3-570-17266-7
Preis: 13,99 EUR (eBook) | 16,99 (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Mickey ist ein ganz normaler Jugendlicher, der mit den üblichen kleinen und großen Problemen kämpft – sein Schulabschluss, das Auf und Ab mit seinen Freunden, und seine erste große Liebe Henna. Darüber hinaus leidet er unter einer Zwangsstörung, die ihn dazu zwingt bestimmte Dinge wie Händewachsen, Anziehen oder das Abschließen einer Tür endlos zu wiederholen. Er gehört nicht zu den Finns, Dylans und Sachtels, die in regelmäßigen Abständen die Welt vor der Vernichtung durch Vampire, Göttern, Seelenfressern und Zombies retten und die in regelmäßigen Abständen die Schule in die Luft jagen. So bekommen er und seine Freunde zwar am Rande mit, dass sich eine neue Bedrohung ankündigt, doch glücklicherweise betrifft es sie nicht direkt, so dass sie sich ihrem Alltag stellen können.

Eigene Meinung:
Patrick Ness ist einer der bekanntesten, englischen Kinder- und Jugendbuchautoren, der mit seinen Büchern unzählige Preise gewinnen konnte, darunter auch den Deutschen Jugendliteraturpreis für „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (dessen Filmadaption im Herbst 2016 in die Kinos kommt). Er widmet sich oftmals queeren Themen und baut schwule und lesbische Haupt- und Nebenfiguren in seine Geschichten ein. weiterlesen…