[ROMAN] SOL – Die Rache der Obsidian von Aiden Thomas

Autor*in: Aiden Thomas
Übersetzer*in: Sylvia Bieker, Ulrike Schimming
Taschenbuch:  432 Seiten
ISBN: 978-3748802679
Preis: 14,99 EUR (eBook) / 18,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der Semidios Teo hat mit seiner Entscheidung das Leben von Auristela am Ende der Sonnenspiele zu verschonen, die bösartigen Obsidians nach Reino del Sol gebracht. Nun sind nicht nur die anderen Semidioses entführt und der lichtbringende Sol-Stein gestohlen, es herrscht auch Dunkelheit im ganzen Land. Monster tauchen überall auf und greifen Städte und Menschen an. Gemeinsam mit Aurelio, zu dem Teo sich immer stärker hingezogen fühlt und seiner besten Freundin Niya macht sich Teo auf den Weg nach Los Restos, zu den alten Tempeln der Obsidian. Dort wollen sie nicht nur die gefangenen Freund*innen befreien, sondern auch den Sol-Stein finden, um da Licht zurück in die Welt zu bringen …

Eigene Meinung:
Mit dem Band „Die Rache der Obsidian“ legt Aiden Thomas den Abschlussband der „SOL“-Duologie vor und entführt Leser*innen erneut in die fantastische Welt von Reino del Sol, wo Dioses, Semidioses und Menschen zusammenleben. Der Roman erschien in einer ähnlich schönen Gestaltung wie „Das Spiel der Zehn“ im Herbst 2024 in Deutschland im Dragonfly Verlag und schließt die Geschichte um Teo und seine Freund*innen ab.

Die Geschichte setzt dort an, wo Band 1 endete – der Verrat von Xio, die Rückkehr der Obsidian und die Dunkelheit, die sich über die Welt legt. Dementsprechend muss man den ersten Teil der Reihe gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Einmal mehr entführt Aiden Thomas Leser*innen in eine mexikanisch angehauchte Fantasiewelt, in der Götter und Halbgötter lebendig sind und Menschen mit ihnen in Einklang leben. Während sich der erste Band wie eine Mischung aus “Percy Jackson” und “The Hunger Games” anfühlte, ist die Fortsetzung eher eine Quest, die Teo und seinen Freund*innen auferlegt wird – die übliche Reise bis zu den ihren Feinden, etliche Kämpfe und das Kennenlernen der Welt Reino del Sol. Auch die Leser*innen erfahren mehr über das Land, die verschiedenen Menschen und Kulturen, je nachdem welchem Gott die jeweiligen Städte gewidmet sind. Es zeigt sich, wie facettenreich die Welt wirklich ist und wie unterschiedlich jeder mit der Katastrophe umgeht. In dieser Zeit kommen sich Teo und Aurelio auch spürbar näher, denn Aiden Thomas führt fort, was er im ersten Band begonnen hat.
Parallel zu Teos Reise erfährt man mehr über Xio, den einzigen Semidioses der Obsidian, der als Nachkomme Veneganzas einen Platz in einer Welt sucht, in der es keine Osbidian geben darf. Von allen Figuren durchlebt er den stärksten Wandel, da er sich entscheiden muss, auf welcher Seite er letztendlich steht.
Für das große Finale und das Ende der „SOL“-Reihe hat Aiden Thomas einen sehr stimmigen und schlüssigen Abschluss gibt, in dem alle Fragen beantwortet werden. Gleichzeitig macht das Ende deutlich, dass es keine Fortsetzung geben wird, denn auch wenn die Welt Reino del Sol sicherlich viel Potenzial bietet, ist die Reise von Teo und seinen Freund*innen spürbar beendet.

Die Figuren sind gut gezeichnet und entwickeln sich beständig weiter – während Teo entdeckt, wo seine wirklichen Stärken liegen und was er als Jade-Semidioses bewirken kann, erfährt man mehr über Aurelio, der sich schwer damit tut ein Held zu sein und zu kämpfen. Auch er findet letztendlich etwas, das wesentlich besser zu seiner ruhigen, introvertierten Natur passt. Auch die übrigen Semidioses lernen aus den Ereignissen, gerade was ihren Blick auf ihre Stellung und die Welt an sich anbelangt. Selbst die Gold und Jade Dioses müssen sich am Ende ihre Fehler und Unzulänglichkeiten eingestehen.

Stilistisch legt Aiden Thomas ein gut geschriebenes, spannendes Jugendbuch vor, das durch schillernde, atmosphärische Beschreibungen, eine fantasievolle Welt und schöne Dialoge besticht. Man taucht schnell in die Welt von Reino del Sol ein und begleitet die Held*innen sehr gerne auf ihrer Quest, um die rachsüchtigen Obsidian zu vertreiben und das Licht zurück in die Welt zu bringen. Sehr schön ist auch die queere, divers gestaltete Sprache von Aiden Thomas, denn nonbinäre oder genderqueere Figuren nutzen vollkommen selbstverständlich das Pronomen sier, was von anderen sofort akzeptiert wird – keine umständlichen Diskussionen und Outings, es wird einfach kurz darauf hingewiesen, anschließend geht es mit der Geschichte weiter. Es ist wirklich schön, wie inklusiv die beiden Bücher sind und wie selbstverständlich das Pronomen sier in der mexikanisch angehauchten Welt von Reino del Sol ist. Aiden Thomas hat eine tolle Jugendbuch-Duologie geschrieben, die sprachlich in der Form einzigartig ist.

Fazit:
„Die Rache der Obsidians“ ist ein gelungenes, spannendes und passendes Finale der „SOL“-Duologie, das durch tolle Figuren, ein facettenreiches Setting und eine inklusive, bunte Sprache besticht. Die Geschichte setzt dort an wo „Das Spiel der Zehn“ endete und führt die Handlung nach viel Action, Kämpfen und tollen Wendungen zu einem stimmigen Ende. Wem der erste Band gefallen hat und wer ungewöhnliche Fantasyromane voller Diversität und Queerness mag, sollte auf jeden Fall zugreifen. Aiden Thomas hat eine tolle Reihe geschaffen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Zu empfehlen!

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