
Hallo in die Runde,
die letzte Autorenvorstellung ist ein Weilchen her, daher wird es Zeit für das nächste Interview 🙂 Dieses Mal hat sich Leann Porter den 15 Fragen gestellt und gewährt einige Einblicke in ihr Autorendasein.
Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich wohne in einem Dorf im Münsterland, schönes plattes Land und ideal zum Joggen und Radfahren. Da hätten wir auch gleich schon zwei Hobbys. Außerdem reise ich sehr gerne, mindestens einmal pro Jahr nach Irland. Im Winter flüchte ich in sonnige Gefilde zum Tauchen, zum Beispiel nach Thailand. Meine Freizeit verbringe ich gerne mit Lesen, wenn ich nicht gerade schreibe. Ansonsten gehe ich mit Freunden ins Kino und auf Partys, oder auch mal Wandern. Ganz normales Zeug.
Mein Brotjob: Ich bin Verwaltungsbetriebswirtin und arbeite bei der Stadtverwaltung im Fachbereich „Jugend, Soziales und Integration“. Eine interessante Tätigkeit, die mir auch nach 20 Jahren noch nicht langweilig geworden ist.
Was hat dich dazu gebracht mit dem Schreiben anzufangen?
Dass ich schreiben kann. 😉 Tatsächlich habe ich schon immer Geschichten erzählt. Es gibt noch alte Tonbandaufnahmen von mir, da war ich drei Jahre alt und habe damals schon nach Herzenslust herumfabuliert. Oft habe ich Geschichten auch aufgemalt. Als ich endlich schreiben konnte, habe ich sofort angefangen, sie aufzuschreiben. Ich wollte immer schon andere in meine Fantasiewelten mitnehmen.
Was bedeutet das Schreiben für dich?
Es ist ein wichtiger Teil von mir, den ich nicht missen möchte. Das ist mir bewusst geworden, als ich vor vier Jahren nach einer langen Pause wieder mit dem Schreiben begonnen habe. Es hat mir so sehr gefehlt, ich war nur ein halber Mensch. Schreiben macht mich nicht immer glücklich, oft zweifele und hadere ich, aber ohne geht auch nicht und die schönen Momente überwiegen.
Dein Beitrag für die Anthologie ist die Geschichte „Anam Cara“. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen, bzw. was hat dich dazu bewogen gerade diese Geschichte zu schreiben?
Kurzgeschichten sind nicht mein Fall. Ich schreibe sie nicht gerne und bin auch nicht sonderlich gut darin. Um mich zu motivieren, habe ich mich dazu entschieden, eine Geschichte aus meiner Fantasywelt Danu zu schreiben. Das war dann schon mal vertrautes Terrain. Ich kann mich genau daran erinnern, wann die Geschichte zu mir kam. Es war während meines Irlandurlaubs im Mai. Ich saß auf der Terrasse vor meinem rosa Ferienhaus mit Meerblick, trank Cider und aß Käse. Da besuchten mich Ciaran und sein Seelengefährte und ich wusste, dass ich ihre Geschichte schreiben wollte.
Was hast du neben „Anam Cara“ noch für Projekte oder Veröffentlichungen?
Anfang Dezember ist mein Fantasy-Roman „Die Fährte der Wandler“ im Dead Soft Verlag erschienen. Dort sind auch drei weitere Romane von mir veröffentlicht worden.
Von meiner Fantasywelt Danu komme ich nicht los. Es gibt noch so viel zu entdecken dort. Zur Zeit überarbeite ich die Fortsetzung von „Die Sturmfalken von Olbian“. Im November habe ich einen Urban-Fantasy-Roman geschrieben, der in Irland spielt, jedoch auch mit Danu zusammenhängt: „Das Lied des Jägers“. Dieses Jahr habe ich mich auch mal an eine Dystopie gewagt, die allerdings sehr romantiklastig geworden ist und ausnahmsweise rein gar nichts mit Danu zu tun hat. Nächstes Jahr mache ich all diese Rohfassungen ausgehfein. Mal sehen, was daraus wird.
Hast du einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person, die dir als Muse dienen? Woher bekommst du deine Ideen?
Die meisten Ideen habe ich beim Joggen. Dabei sehe ich die Szenen meiner Geschichten wie Filme vor mir ablaufen. Zum Glück jogge ich im Wald und muss nicht auf den Verkehr achten. 🙂 Kann aber auch sein, dass mir etwas einfällt, während ich autofahre, dusche, oder einkaufe.
Sehr inspirierend sind immer meine Irlandreisen. Ich liebe dieses Land und einige Gegenden dort haben mir als Vorbild für diverse Länder Danus gedient. Die irische Mythologie ist ja der Auslöser für Danu gewesen.
Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?
Meistens habe ich eine Grundidee und einige interessante Helden und schreibe plotlos drauflos. Das Plotten erledige ich dann zwischendurch beim Joggen. Ich habe auch schon versucht, einen Roman komplett durchzuplanen, z.B. mit dem Sieben-Punkte-Schema. Das hat auch ganz gut geklappt, allerdings habe ich mich während des Schreibprozesses nicht akribisch an den Plan gehalten, sondern neue Ideen zugelassen, die mir dann wesentlich besser gefielen. Für mich gibt es nicht die eine, perfekte Herangehensweise. Das ist je nach Geschichte und Stimmung unterschiedlich.
Gibt es etwas, dass dir beim Schreiben besonders schwer fällt?
Ja, Kurzgeschichten fallen mir schwer. Ich hadere auch oft mit meinem inneren Kritiker und muss einige Kämpfe mit ihm ausfechten, bis er sich für das Schreiben der Rohfassung eines Romans in den wohlverdienten Urlaub begibt. Zur Überarbeitung brauche ich ihn dann wieder.
Schreibst du mit Musik oder anderen Geräuschkulissen im Hintergrund oder brauchst du dazu absolute Ruhe?
Musik! Immer Musik. Für einige meiner Romane gibt es Soundtracks. Mir hilft es beim Überarbeiten, wenn ich die Musik dabei höre, die mich beim Schreiben begleitet hat. So kann ich mich schnell wieder in die Atmosphäre hineinfühlen.
Lässt du dich auch von anderen Autoren inspirieren?
Weiß ich gar nicht so genau. Vermutlich unbewusst schon. Ich lese ja sehr viel und schreibe das, was ich gerne lesen würde. Ich bewundere Autoren, die es schaffen, ihre Vorstellungen und den Markt miteinander zu vereinbaren und die ihre Leser glücklich machen.
In welchem Genre würdest du dich gerne einmal als Autor versuchen?
Krimi zum Beispiel. Dafür müsste ich aber ordentlich plotten. 
Wie würde für dich ein perfekter (Schreib)Tag aussehen?
Beim morgendlichen Joggen die nächsten Szenen planen und nach einem ausgiebigen Frühstück eine Weile schreiben. Dann ein bisschen lesen und danach weiterschreiben. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad sein, dann kann ich den Tag auf dem Balkon verbringen. Perfekt wäre es, wenn ich abends so richtig zufrieden mit dem Geschriebenen bin und in meine Geschichte eintauchen konnte.
Mein perfekter Tag ohne Schreiben findet in Irland statt: Morgens am Strand joggen, ausgiebig frühstücken (ihr seht die Ähnlichkeit 😉 ), wandern gehen, vielleicht einen Berg besteigen, viel Zeit für Pausen haben, z.B. am Strand, und abends mit Freunden in den Pub.
Was sagen deine Familie / deine Freunde zu deiner Autorentätigkeit?
Das finden sie ganz interessant, aber ich nerve sie nicht übermäßig damit. Meine Mutter ist wohl ziemlich stolz darauf, dass sie Bücher von mir im Regal stehen hat, und sie bemüht sich auch, sie zu lesen, obwohl ihr Fantasy überhaupt nicht liegt.
Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, der ebenfalls mit dem Schreiben anfangen möchte?
Liebe deine Geschichte und halte durch. Bring sie zuende. Und such dir Gleichgesinnte. Schreiben und was damit zusammenhängt muss kein einsames Geschäft sein.
Das Thema der Anthologie ist ja „Träume, Hoffnungen und Wünsche“. Wie sieht es denn damit bei dir aus? Was sind deine Träume, Hoffnungen und Wünsche?
Auf das Schreiben bezogen hoffe ich, dass ich noch sehr lange so viel Spaß daran habe. Ich wünsche mir, dass Freunde und Familie gesund bleiben und lange leben (möglichst länger als ich).
Ein ganz konkreter Wunsch: Nächstes Jahr möchte ich den Croagh Patrick in Irland besteigen und hoffe, dass mein Knie mitmacht. Und ich träume davon, wieder am Strand von Dunfanaghy zu joggen.
Ich bedanke mich bei Leann für das tolle Interview – kommende Woche erfahrt ihr mehr über Florian Tietgen, der schon einmal hier auf Like a Dream Rede und Antwort stand. Seid gespannt 😉
Liebe Grüße,
Juliane

Familien-/Gesellschaftsroman, der zudem noch der Auftakt einer sogenannten „Holsteiner Trilogie“ rund um das holsteinische Dörfchen Kaltsommer ist. An Teil zwei arbeite ich gerade. Bevor der jedoch erscheint, wird im nächsten Jahr noch ein Band mit Erzählungen herauskommen, die in gewisser Weise sehr politisch sind, ohne dabei jedoch das Fiktionale zu vernachlässigen. Ich habe mir alles das vorgenommen, wovor die Anhänger von Pegida, AfD und Co. Angst haben, obwohl es sich dabei ja in der Regel nicht um Ängste handelt, sondern um Wahnvorstellungen, resultierend aus einem Gefühl des Machtverlustes, der sich in Feindlichkeiten ausdrückt. Es wird also um Fremdenfeindlichkeit gehen, um Frauenfeindlichkeit und ganz besonders um Schwulenfeindlichkeit bzw. um die Angst davor, selbst demnächst schwul sein/werden zu müssen, die ja scheinbar grundsätzlich wie ein Damoklesschwert über den männlichen Anhängern dieser Organisationen hängt. Warum auch immer … Neben realistischen Motiven beinhalten diese Geschichten auch immer wieder Horror- und dystopische Science-fiction-Elemente, weshalb ich sie als Schauergeschichten bezeichne. Und eins kann ich sagen: Es macht irre Spaß, diese Schauergeschichten zu schreiben und die ganze (Männer-)Welt schwul werden zu lassen!
wenn ich mich zu früh an ihre Ausarbeitung setze, wird es zumeist nichts. Abwarten und Tee trinken ist manchmal das beste, danach klappt es dann von ganz alleine.
war es dagegen spannend, einmal die Grenzen dieses Genres auszuloten und damit zu arbeiten. Ich habe also keine Berührungsängste und schreibe grundsätzlich, was ich möchte.
Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
schon seit vielen Jahren faszinierend. Ich wollte aufzeigen, dass die große Menge an Menschen nicht zählt, sondern das einzelne Gesicht innerhalb dieser Menge.
freie Minute geht für das Schreiben drauf.
Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
erinnerte ich mich beim Schreiben an viele Erlebnisse und Menschen und musste dann weinen. Zum Beispiel gibt es Patienten, von dem ich eine schöne Geschichte der Annäherung erzählen konnte. Aber als ich davon schrieb, fiel mir auch ein, dass er zwei Jahre später verstarb und dann fing ich an zu weinen und konnte den ganzen Tag quasi nicht mehr damit aufhören. Die Gemeinsamkeit war, dass wir beide etwas am Knie hatten – und bei ihm wurde es damals amputiert. Er war damals 14. Und als er starb 16.
mir Geschichten erzählen, erlebe aber auch ständig selbst welche. Alles, was ich schreibe, ist der Versuch, die Welt, die mich umgibt, zu verstehen, den Sinn dahinter, den Grund ihres Seins – und damit auch meines Seins.
Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du? Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Welche Herangehensweise bevorzugst du bei deinen Geschichten?
entwickeln, die bisher noch nicht in anderen Büchern aufgetaucht und verarbeitet worden sind. Ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach. J
Anfangs eignen sich gerade solche Plattformen wie Fanfiction oder Bookrix dazu, um das Geschriebene von anderen Leuten lesen und bewerten zu lassen. Dann muss man lernen, konsequent an sich zu arbeiten, Kritik zuzulassen und noch nach der Vollendung des Skriptes einen Haufen Arbeit reinzustecken. Ich habe zwischenzeitlich erfahren, wie viel Arbeit es bedeutet, bis ein Buch in die Welt entlassen werden kann. Über Coverdesign, Lektorat und Korrektorat bis zur Veröffentlichung haben einige Leute jede Menge Zeit und Herzblut in diese geschriebenen Zeilen gesteckt, mit den Worten jongliert und unrunde Sätze begradigt. Dass es dann Menschen gibt, die nicht bereit sind, diese Arbeit mit der Bezahlung eines angemessenen Preises zu honorieren, macht mich echt traurig.

Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du?Schreibst du hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ich brauche Musik. Ohne kann ich nicht schreiben.
Erzähl ein bisschen was über dich. Wo kommst du her? Was für Hobbys hast du?Schreibst du Hauptberuflich oder hast du einen „Brot-Job“?
Ideen?

Ihr Lieben,