[ANTHOLOGIE] 19 Love Songs von David Levithan

Autor: David Levithan
Hardcover:  352 Seiten
ISBN: 978-3957611918
Preis: 12,99 EUR (eBook) / 16,99 EUR (Hardcover)
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Inhalt:
Die Liebe in all ihren Facetten – diesem Thema widmet sich der preisgekrönter Jugendbuchautor David Levithan in seiner Kurzgeschichtensammlung „19 Love Songs“. Sei es die erste Liebe, der erste Kuss, das erste Date – in den meisten Geschichten geht es um Liebe und Beziehungen, Freundschaft und Familie. Die meisten Geschichten entstanden für verschiedene Anthologien, in einigen gibt es ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren seiner Bücher „Two Boys Kissing“, „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ und „Noahs Kuss“ – für Fans der Romane ein schönes Extra.

Eigene Meinung:
Die Kurzgeschichtensammlung „19 Love Songs“ von David Levithan erschien im November 2020 im Lago Verlag und enthält eine gelungene Zusammenstellung verschiedener, teils queerer, teils autobiografischer Kurzgeschichten des Jugendbuchautors, der mit Romanen wie „Two Boys Kissing“, „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ und „Will & Will“ Erfolge feierte. Der Autor ist bekannt dafür, jedes Jahr zum Valentinstag eine Kurzgeschichte für seine engsten Freunde und seine Familie zu schreiben – nun erschien eine Auswahl dieser Geschichten in einer eigenständigen Anthologie.

Der Inhalt ist so vielseitig und bunt wie das Leben – neben klassischen Kurzgeschichten gibt es auch Gedichte, Geschichten in eher ungewöhnlicher Form und sogar einen Comic. Der Autor bemüht sich bei der Umsetzung seiner Ideen um Vielfalt und Abwechslung. Inhaltlich geht es zumeist um Liebe, Beziehungen, Herzschmerz und Familie. Dabei sind die Kurzgeschichten niemals kitschig, sondern wirken stets ehrlich und authentisch. David Levithan weiß, wie man Figuren überzeugend in Szene setzt und den Nerv der Zeit und des Lesers trifft. Sehr gelungen sind auch die leicht autobiografisch angehauchten Geschichten – teils weiß man, dass sie Facetten seines Lebens zeigen, teils kann man dahingehend nur Vermutungen anstellen. Es ist wie ein Geschenk an seine Fans, sie an seinem Leben teilhaben zu lassen und mehr von sich zu offenbaren. Gerade diese Kurzgeschichten gehen ganz besonders unter die Haut und hallen lange nach. „Wie sich meine Eltern kennenlernten“ ist ein solch persönliches Werk und bleibt dementsprechend lange im Kopf. Gelungen sind auch die kurzen Episoden zu seinen bereits erschienenen Büchern, insbesondere wenn man diese gelesen hat. Es ist ein schönes Wiedersehen mit Held*innen, die man ins Herz geschlossen hat.

Die Figuren sind ebenso bunt und divers, wie die Form der Geschichten – es gibt schwule, lesbische und transidente Figuren, ebenso wie es immer wieder heterosexuelle Charaktere und Beziehungen gibt. David Levithan bildet ein breites Spektrum queeren Lebens ab, das seine Bücher zu etwas Besonderem macht.

Stilistisch gibt es wenig zu bemängeln – David Levithan hat einen sehr eindringlichen, fesselnden und sehr variablen Stil. Keine Geschichte gleicht der anderen, denn jede ist für sich etwas eigenständiges und besonderes. Natürlich sind einige stilistische Umsetzungen Geschmackssache – wem Gedichte nicht liegen, dem werden auch die Geschichten nicht gefallen, die in entsprechender Form verfasst sind. Auch die teils sehr sprunghaft, fast szenisch geschriebenen Kurzgeschichten können nicht jeden überzeugen, so dass sich einige Erzählungen recht schleppend lesen, wenn nicht sogar langweilen. Dafür findet man aber so manche Perle, die „19 Love Songs“ lohnens- und lesenswert macht. Wie immer ist alles Geschmackssache und in seiner Gesamtheit legt David Levithan dennoch eine beeindruckende, gut geschriebene und bunte Kurzgeschichtensammlung vor, um die gerade Fans des Autors nicht herumkommen.

Fazit:
„19 Love Songs“ ist eine gelungene, lesenswerte Kurzgeschichtensammlung von David Levithan, in der es um Lebe, Beziehungen, Freundschaft und Familie geht. Fast immer stehen queere Charaktere im Zentrum, teils handelte es sich um fiktive Geschichten, teils darf man sich auf ein Wiedersehen mit Figuren aus seinen Romanen freuen, teils gibt der Autor Einblicke in sein Leben. Wer David Levithans Geschichten kennt und seinen feinfühligen, authentischen Stil mag, der wird um dieses Buch nicht herumkommen. Auch wenn man nicht mit jeder Geschichte warm wird, so überwiegen doch die Geschichten, die berühren, verzaubern und einem zum Nachdenken anregen. Zu empfehlen.

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