[MANGA] There is no future in this love von Bingo Morihashi und Suwaru Koko

 

Autor*in: Bingo Morihashi
Mangaka: Suwaru Koko
Übersetzer*in: Gandalf Bartholomäus
Taschenbuch:
178 Seiten
ISBN:978-3551620712
Preis: 7,99 EUR (eBook) / 10,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Als Yuji Manases Schwester eines Tages ein Kleid in seiner Wohnung liegen lässt, ist dies für Yuji wie ein Startschuss, sich endlich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass er sich schon seit längerem nicht glücklich mit seinem Körper fühlt. Schon seit längerem hegt er den Verdacht, sich als Frau zu fühlen, findet aber niemanden mit dem er sich darüber unterhalten kann. Seine Familie kommt ihm fremd vor, in seinem Freundeskreis gibt es ebenfalls niemandem, dem er sich anvertrauen kann – insbesondere nicht Masaki, in den er schon lange verliebt ist. Erst als mit Kotaru ein schwuler junger Man auftaucht, der Yuji von anderen Menschen erzählt, die so sind wie er, fasst Yuji nach und nach Mut, sich selbst zu akzeptieren und andere kennenzulernen …

Eigene Meinung:
Mit dem Manga „There is no future in this love“ von Bingo Morihashi und Suwaru Koko erschien bei Hayabusa einer der ersten Mangas, die sich mit dem Thema Transgender auseinandersetzen. Die zweiteilige, in Japan 2017 erschienene Miniserie liegt inzwischen komplett vor und ist abgeschlossen, auch wenn Autor*in und Zeichner*in eine Fortsetzung nicht ausschließen. Die beiden Bände erschienen im Großformat, dem ersten Band liegt eine Postkarte bei.

Die Geschichte entführt die Leser*innen ins Tokyo der 80er Jahre und in Yujis Leben, der zwar aus eine gutsituierten Familie kommt, aber nicht glücklich ist. Schon lange hat er Probleme damit, sich selbst im Spiegel zu betrachten, ist mit seinem äußeren Erscheinungsbild unglücklich. Als er zum ersten Mal das Kleid seiner Schwester anzieht und sich entsprechend zurecht macht, fühlt er sich nicht nur etwas wohler, er beginnt auch über sich nachzudenken und wird offener gegenüber dem Gedanken, sich Make-Up und Kleider zu kaufen. Die Leser*innen bekommen diesen Weg sehr nah und direkt mit – Yujis Gedanken und Gefühle begleiten einen beim Lesen, denn er steht bis auf wenige Ausnahmen im Zentrum. Bingo Morihashi und Suwaru Koko geben einen Einblick in ein Leben, das nicht so recht zur japanischen Gesellschaft (gerade in den 80er Jahren) passt, denn für Transmenschen gibt es nur wenig Platz. Aufgrund des geringen Umfangs bleibt die Geschichte jedoch etwas oberflächlich und geht nur bedingt in die Tiefe, denn man hätte aus dem Thema wesentlich mehr herausholen können. Sicherlich ist Yujis Entwicklung gut in Szene gesetzt und nachvollziehbar gestaltet, doch im Grunde gibt es ein offenes Ende. Zudem liegt der Fokus nicht nur auf Yujis Problemen und seiner Liebe zu Masaki, sondern auch auf seinen Freund*innen, denn jede*r hat mit eigenen Problemen zu kämpfen – die burschikose Ayumi, die als Frau nur schwer wahrgenommen wird, die hübsche Etsuko, die zum Wohle der Familie einen wesentlich älteren Mann heiraten soll und der lässige Masaki, der sein Studium mit mehreren Jobs selbst finanziert und kaum die Chance hat, überhaupt zu studieren. Alles in allem bietet der Manga viele Handlungsstränge, die nur lose abgehandelt werden und mehr Tiefgang verdient hätten. Die Hoffnung bleibt, dass die Geschichte irgendwann fortgeführt wird, denn verdient hätte sie es allemal – es gibt leider nicht viele Mangas, die sich dem Thema Transgender widmen, schade, dass die Geschichte endet, als sie spannend wird. Gerade Yujis Begegnung mit Kaoru, die eine entsprechend Bar betreibt und ihr Gespräch, ist einer der Höhepunkte der Handlung.

Die Figuren sind gut in Szene gesetzt, allen voran Yuji, der mit sich selbst zu kämpfen hat. Die Szenen mit seiner Kindheit, aufgrund dessen er kein gutes Verhältnis zu seiner Schwester hat, sind ein wenig schwammig und nur schwer nachvollziehbar, doch das mag im Auge des Betrachters liegen. Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich weiter, wird etwas mutiger und lernt mit seinen inneren Gefühlen umzugehen und sich in einer sicheren Umgebung auszuleben. Auch die übrigen Figuren wirken authentisch und handeln nachvollziehbar.

Stilistisch legt Suwaru Koko als Zeichnerin der Duos einen soliden Mange vor, der durch eine feine Strichführung und einen recht modernen Stil besticht. Der Fokus liegt klar auf den ausnahmslos hübschen Figuren, ihrer Mimik und Gestik und nicht so sehr auf den Hintergründen – aus diesem Grund vergisst man während des Lesens schnell, dass der Manga zeitlich in den 80er Jahren angesiedelt ist. Der Einsatz von Rasterfolie an den passenden Stillen verleiht de Zeichnungen die passende Tiefe und sorgt für ein angenehmes Lesen.

Fazit:
Mit „There is no future in this love“ legen Bingo Morihashi und Suwaru Koko eine schöne Miniserie zum Thema Transgender vor, die durch eine einfühlsame Geschichte und sehr schöne Zeichnungen besticht. Trotz einiger Schwächen und einer gewissen Oberflächlichkeit bei der Behandlung des Themas, die vorwiegend auf die Kürze des Mangas zurückzuführen sind, ist „There is no future in this love“ eine ansprechend gestaltete queere Mangareihe, die mit Transgender ein Thema aufgreift, dass bisher nur selten in einem Manga zu finden war. Wer neugierig ist, wie Bingo Morihashi und Suwaru Koko das Thema im Detail behandeln, sollte einen Blick riskieren.

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