Autor*in: Marie Graßhoff
Taschenbuch: 640 Seiten
ISBN: 978-3404209880
Preis: 9,99 EUR (eBook) / 18,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Nach dem Ende seiner militärischen Karriere arbeitet Crew im privaten Sicherheitsdienst des exzentrischen Milliardärs Jones, der sein Vermögen mit dem Aufbau der Restaurant-Kette Magical Fries gemacht hat. Jones hat sich jedoch in ungewöhnliches Ziel gesetzt – mit der perfekten Gewürzmischung ist er als Göttererbe in der Lage seine verstorbene Frau von den Toten zurückzuholen. Die passenden Kräuter sind nicht nur selten, sie tauchen auch binnen eines schmalen Zeitfensters weltweit auf. Crew soll gemeinsam mit Jones‘ Sohn Lennon und der Göttererbin Chae bei der Beschaffung der Kräuter unterstützen. Als sich ihnen ein schier unbesiegbarer Gegner entgegenstellt, wird immer deutlicher, wie gefährlich die Mission ist, auf die Crew geschickt wird und welche Mächte im Hintergrund die Fäden ziehen …
Eigene Meinung:
Mit dem Urban Fantasy „Magical Fries – Der Geschmack des Lebens“ erschien im Herbst 2024 der vierte Band der „Food Universe“ Reihe von Marie Graßhoff bei Luebbe. Das Buch ist in sich abgeschlossen und erzählt eine in eigenständige Geschichte, jedoch ist es von Vorteil die vorherigen Bücher zu kennen, um dem roten Handlungsfaden im Hintergrund folgen zu können. Doch auch ohne Kenntnisse der Vorgeschichten findet man problemfrei den Einstieg und kann der Geschichte um Crew, Lennon und Chae problemfrei folgen.
Die Geschichte ist spannend und bietet einen interessanten Ansatz hinsichtlich der Urban Fantasy Welt, die die Autorin geschaffen hat. Real existierende Göttererben, deren Fähigkeiten durch Essen oder Getränke begünstigt werden, ist ein spannendes, innovatives Konzept. In diesem Buch steht mit Jones jemand im Zentrum, der mit der perfekten Würzmischung Tote zum Leben erwecken kann und nicht davor zurückschreckt, Menschen auf nahezu unmögliche Missionen zu schicken. Einer der Leidtragenden ist Crew, dem seine Vergangenheit beim Militär zu schaffen macht und der einen großen Beschützerinstinkt entwickelt hat. Mit Lennon, Jones‘ Sohn, bekommt er jemanden an die Seite gestellt, der die Suche nach den Kräutern eigentlich verabscheut, seinem Vater gegenüber aber loyal ist. Er ist ähnlich zwiegespalten wie Crew, hat ebenfalls einiges Unschöne in seiner Vergangenheit erlebt und fast nur schwer Vertrauen. Dass es zwischen den beiden im Laufe der Zeit funkt, ist zu erwarten und in diesem Punkt enttäuscht Marie Graßhoff nicht – angenehm ist jedoch, dass sich das Vertrauen zwischen den beiden ungleichen Männern langsam und glaubwürdig entwickelt und es dauert bis sich Lennon und Crew näher kommen. Zudem nimmt sie nicht zu viel Raum ein und lenkt nicht von der eigentlichen Geschichte ab. Die dritte Person, die Crew und Lennon zur Seite gestellt wird, ist Chae, eine Göttererbin, die die Fähigkeit hat zu teleportieren – was bei der Jagd nach den Kräutern extrem hilfreich ist. Natürlich bekommen sie es mit einem schier übermächtigen Gegner zu tun, dem man nur schwer beikommen kann.
Leser*innen erwartet eine spannende, actionreiche und logische Geschichte, eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Action, Drama und einem Hauch Liebe. Es macht Spaß das Trio auf ihrer Suche nach den Kräutern zu begleiten und mit ihnen am Ende der Geschichte die Hintergründe aufzudecken, denn natürlich ist nichts wie es scheint und die Autorin hat sich fürs Finale noch einige Wendungen einfallen lassen. Teils erahnt man sie während des Lesens, teils gelingt es ihr zu überraschen.
Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, wirken authentisch und handeln in sich schlüssig. Crew, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, lernt man am besten kennen – ihn lernt man als zurückgezogenen Menschen kennen, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und keinerlei Ziele im Leben verfolgt. Mit der Zeit lernt man ihn als äußerst loyal und zuverlässig kennen, der alles für die Menschen tut, die ihm etwas bedeuten. Lennon ist ebenfalls eher eigenbrötlerisch, sehr schroff und abweisend – auch er hat seine Sorgen und Probleme, die er mit der Zeit mit Crew und Chae trägt. Letztere ist eine witzige, schlagfertige Figur, die vieles aus ihrer Vergangenheit verbirgt und einiges durchgemacht hat.
Die übrigen Figuren sind gut in Szene gesetzt – etliche dürften aus den bisherigen Büchern stammen und in diesen eine Rolle gespielt haben, was vor allem Fans der Reihe gefallen dürfte.
Stilistisch legt Marie Graßhoff einen stimmigen, gut geschriebenen Urban Fantasy Roman vor, der durch großartige Actionszenen und mal ernste, mal witzige Dialoge besticht. Auch die ernsteren Passagen und die zarte Liebesgeschichte zwischen Crew und Lennon können überzeugen. Die Autorin weiß, wie man eine spannende Geschichte voller Wendungen und Überraschungen erzählt und wir man Figuren in Szene setzt und weiterentwickelt, denn gerade Crew und Lennon entwickeln sich im Laufe der Zeit spürbar weiter.
Fazit:
„Magical Fries“ ist ein fesselnder Urban Fantasy Roman von Marie Graßhoff, den man auch ohne Vorkenntnisse der „Food Universe“-Reihe lesen kann. Das Buch besticht durch eine spannende Geschichte, realistische, gut nachvollziehbare Charaktere und einen soliden Schreibstil, der es Lesenden leicht macht in die Welt der Göttererben einzutauchen. Die Mischung aus Action, Fantasy, Drama und einer schönen, sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte ist perfekt und sorgt dafür, dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Wer Marie Graßhoffs Bücher, insbesondere die „Food Universe“-Reihe mag, wird an „Magical Fries“ nicht vorbei kommen; wer mit diesem Buch starten will, kann das bedenkenlos tun – man sollte nur beachten, dass man danach höchstwahrscheinlich zu den vorherigen Bänden der „Food Universe“-Reihe greift, um alle Zusammenhänge zu verstehen.
