[MANGA] 23:45 von Ohana

Autor: Ohana
Taschenbuch: 196 Seiten
ISBN: 978-3842025554
Preis: 6,95 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Iku ist ein waschechter Otaku und hat dementsprechend Probleme mit seinen Mitmenschen. Zumeist tut er sich schwer damit mit anderen zu sprechen. Zusätzlich ist er neuerdings in der Lage, Geister zu sehen, denn seit Tagen registriert er auf der Fußgängerbrücke einen jungen Mann, den niemand sonst wahrnimmt. Als dieser sich in Ikus Wohnung einnistet, ändert sich dessen Leben schlagartig. Mimoris fröhliche Art geht Iku näher als er anfangs wahrhaben will und schon bald verbindet die beiden mehr als Freundschaft. Als Iku nach und nach herausfindet, was es mit Mimori auf sich hat, verkompliziert sich die Situation, denn Iku möchte Mimori nicht mehr gehen lassen …

Eigene Meinung:
Der Manga „23:45“ stammt von Ohana, die sich durch Boys Love Doujinshis in Japan einen Namen gemacht hat. „23:45“ ist ihr 2014 erschienenes Debüt, das inzwischen um das Sequel „23:45 Re:“ erweitert wurde. In Deutschland erschien der Manga bei Tokyopop.

Inhaltlich bietet der Manga eine schöne Liebesgeschichte mit leichten Mystery-Elementen und einem Hauch Drama. Glücklicherweise verzichtet die Zeichnerin auf erotische Szenen, so dass sich „23:45“ gut für den Einstieg ins Boys Love Genre eignet und für all diejenigen lohnenswert ist, die mehr Wert auf die Handlung legen. Diese wird in relativ ruhigen Tönen erzählt. Dem Leser wird genügend Platz eingeräumt, um die Charaktere kennenzulernen und sich ein Bild von Iku und Mimori zu machen. Die Suche nach den Hintergründen zu Mimoris Tod ist durchaus spannend und hätte durchaus etwas ausführlicher sein können, denn Ohana schöpft das Potenzial nicht gänzlich aus. Dennoch macht „23:45“ Spaß und kann auch alteingesessene Boys Love Leser überzeugen, da die Zeichnerin versucht die gängigsten Klischees zu vermeiden. In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass Tokyopop auch die Fortsetzung lizensiert, da man durchaus gespannt sein darf, wie Ohana die Geschichte der ungleichen Männer weiterführt.

Die Geschichte besticht besonders durch ungewöhnliche Charaktere, die nur bedingt ins typische Boys Love Schema passen. Sowohl den ruhigen Iku, als auch den offenherzigen Mimori schließt man schnell ins Herz. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, wobei der Schwerpunkt auf Iku liegt und die Probleme, die er mit seiner Mutter hat. Nichtsdestotrotz erfährt man auch mehr über Mimori und natürlich auch wie er überhaupt in die Situation gekommen ist, als Geist sein Dasein auf einer Brücke zu fristen.

Zeichnerisch bietet „23:45“ auf jeden Fall etwas für’s Auge, denn Ohana hat einen angenehmen, leichten Stil, der besonders durch hübsche, männliche Figuren besticht. Sowohl Iku als auch Mimori sind gut in Szene gesetzt, wirken weder verzeichnet noch perspektivisch falsch umgesetzt. Auch an den Hintergründen gibt es nichts auszusetzen, zumal Ohana durchaus einen Sinn für Details hat, was die einzelnen Panele nicht ganz so leer wirken lässt. Für alle, die Wert auf schöne Zeichnungen legen, ist „23:45“ auf jeden Fall geeignet.

Fazit:
„23:45“ ist ein gelungener Boys Love Manga, der die üblichen Klischees zu vermeiden versucht und mit einer interessanten Geschichte und ungewöhnlichen Charakteren überzeugen kann. Auch die soliden Zeichnungen Ohanas wissen zu gefallen und machen „23:45“ zu einem schönen Boys Love Einzelband, der jedem ans Herz zu legen ist, der mysteriöse Liebesgeschichten mag oder etwas erfrischend Neues lesen möchte. Zu empfehlen.

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