[ROMAN] Ferris@Bruns_LLC: Problembär von Bianca Nias

Autor: Bianca Nias
Taschenbuch:  356 Seiten
ISBN: 978-3960891574
Preis: 6,99 EUR (eBook) / 12,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Das Leben des jungen Wolfwandlers Ferris gerät aus den Fugen, als er seinen Job als freier Mitarbeiter der Hochschule verliert und die seltsamen Wildtierbewegungen in Kanada nicht mehr dokumentieren kann. Zudem hat einer seiner besten Freunde geheiratet und ist nach Deutschland gezogen, weswegen ihm nur noch der stille, introvertierte Bärenwandler Roderik bleibt, den er trotz gemeinsamer Kindheit nicht ansatzweise so gut kennt, wie er dachte. Rod verhält sich mit jedem Tag seltsamer und abweisender und nur mit viel Geduld entlockt Ferris seinem alten Freund sein Geheimnis: Rod ist schwul und zu allem Überfluss seit jeher in Ferris verliebt. Für diesen ein Schock, gleichzeitig aber auch ein Geständnis, das Ferris Neugier weckt, denn gänzlich kalt lässt Roderik ihn dann doch nicht …

Eigene Meinung:
Mit „Ferris@Bruns_LLC: Problembär“ legt Bianca Nias einen weiteren Teil ihrer erfolgreichen Gay Gestaltwandler-Reihe vor. Die Geschichte knüpft lose an „Keyla@Bruns_LLC“ an, dem einzigen Band, in dem ein Hetero-Pärchen im Zentrum steht und in dem man Ferris und Rod das erste Mal kennenlernt. Zudem ist es von Vorteil auch die „Navy Seals: Wild Forces“ Reihe der Autorin zu kennen, denn die Figuren dieser Reihe tauchen im vorliegenden Buch auf und spielen bedingt eine wichtige Rolle. IM Gegensatz zu den Navy Seals, die im Selbst Verlag herausgekommen sind, erschien „Ferris@Bruns_LLC: Problembär“ im deadsoft Verlag.

Der Großteil der Geschichte handelt von der Freundschaft und wachsenden Beziehung zwischen Ferris und Rod und den Problemen, die die beiden haben. So ist Ferris zu Beginn jemand, der keine hübsche Frau von der Bettkante stößt und keine Chance verstreichen lässt, sich weibliche Begleitung für die Nacht zu suchen. Er ist offen, frech und sagt, was ihm durch den Kopf geht. Roderik ist das genaue Gegenteil – sehr ruhig, in sich gekehrt und schweigsam. Dementsprechend dauert es ewig, bin Rod seinem Freund seine Gefühle gesteht, natürlich nicht ohne vorab alles daran zu setzen, sein Geheimnis zu bewahren und seinen Problemen mit Ferris irgendwie Herr zu werden. Dieses Hin und Her nimmt gut die erste Hälfte ein, denn Bianca Nias lässt sich viel Zeit, die beiden Männer einander näher zu bringen und sich gegenseitig zu entdecken. Natürlich finden sie letztendlich zueinander – was im Nachhinein fast ein wenig zu schnell geht, wenn man bedenkt, dass Ferris im Grunde auf Frauen steht und sich scheinbar plötzlich ohne Probleme auf einen Mann einstellen kann. Er wirkt nicht wirklich bisexuell (was er ja sein müsste), sondern scheint binnen weniger Tage von einem Hetero zu einem Schwulen zu werden, was nur schwer nachvollziehbar ist.

Sehr spannend wird es im zweiten Drittel, da die Autorin dann endlich die Rahmenhandlung der „Bruns“-Reihe mit einbaut und alte Freunde und Feinde auftauchen lässt. Denn natürlich hat Ferris‘ Entdeckung der Wildtierwanderungen einen düsteren Hintergrund, der Ferris und Rod auf die Spur der Handlanger von Shirkou Soran führt, der seit jeher Gegner der Familie Bruns ist.

Die beiden Hauptfiguren sind wie gesagt sehr unterschiedlich, aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an (auch wenn die erwähnte Wandlung bei Ferris trotz allem Hin und Her zu abrupt ist). Die Dynamik zwischen Ferris und Rod machen ein Großteil der Geschichte aus und dürften gerade Gay Romance Fans begeistern – es knistert spürbar zwischen den Beiden und auch Fans von Erotik kommen nicht zu kurz, denn natürlich dürfen explizierte Szene nicht fehlen.
Die übrigen Charaktere kennt man aus den anderen Büchern der Autorin – sie baut sowohl Figuren aus der „Bruns“-Reihe als auch aus den „Navy Seals“ ein. Fans der Reihe treffen daher auf alte Bekannte, die in den vorherigen Büchern eine Rolle spielten. Dabei sollte man die anderen Bände der beiden Reihen chronologisch zum Erscheinungsdatum lesen, ansonsten spoilert man sich ein wenig, was die Pärchen und Handlungen anbelangt.

Stilistisch legt Bianca Nias ein solide geschriebenes, gut lesbares Buch vor. Man spürt, dass sie ein alter Hase ist und weiß, wie sie Charaktere in Szene setzen muss. Sie hat ein Händchen für Beschreibungen und Dialoge, auch die Erotikszenen sind ansprechend geschrieben, ebenso die Einblicke in die Gefühlswelten von Ferris und Rod – beide kommen zu Wort und dürfen ihren Teil der Geschichte erzählen. So lernt man beide Charaktere kennen und kann sich gut mit ihnen identifizieren.

Fazit:
„Ferris@Bruns_LLC: Problembär“ ist eine gelungene Fortsetzung der (eigentlich abgeschlossenen) „Bruns“-Reihe gelungen, die den Leser einmal mehr in die Welt der Gestaltwandler entführt. Die Geschichte um Rod und Ferris mag zwar ein wenig schnell gehen und gerade am Anfang vermisst man eine actionhaltige Handlung, dafür kommen jedoch Gay Romance Fans vollkommen auf ihre Kosten. Wer die Konstellation „Friends to Lovers“ mag, wird an diesem Band nicht vorbeikommen, es empfiehlt sich jedoch vorab die anderen Romane der Autorin zu lesen, gerade weil im letzten Drittel des Buches der Bogen zu früheren Ereignissen und Büchern gespannt wird. Denn selbst wenn die Bände für sich allein stehen können, bauen sie aufeinander auf. Fans der Autorin werden sowieso nicht an der Geschichte von Ferris und Rod vorbeikommen – alle anderen sollten zumindest in den ersten Band der „Bruns“-Reihe schnuppern, gerade wenn man Gestaltwandler mag.

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