[ROMAN] Paranormal Investigations 3 – Hoffnung von Ally Blue

Autor: Ally Blue
Taschenbuch:  232 Seiten
ISBN: 978-3942451260
Preis: 9,50 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Nachdem das PCPI-Team die Vorfälle an der High School mit einem blauen Auge überstanden hat, versuchen sie mit Geistertourismus in einem alten Hotel ein wenig Geld in die Kasse zu bekommen. Just in dem Moment tritt die Besitzerin eines in den Bergen gelegenen Gasthauses auf Bo Broussard, Leiter der BCPI, zu. Sie berichtet von seltsamen Vorfällen, die erschreckende Ähnlichkeiten zu den Dimensionsportalen aufweisen, mit dem es die Gruppe bereits zu tun hatte und die Sam mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten wieder verschließen kann.

Gemeinsam beschließen sie die Gruppe zu splitten – während André, Cecil und David bei den Touristen bleiben, brechen Bo, Sam und Dean in die Berge auf, um die Sichtungen zu untersuchen. Schnell stoßen sie auf erste Hinweise und müssen feststellen, dass es sich wirklich um die gefährlichen Tore in die Anderswelt handeln könnte. Zudem erfahren sie, dass einer der Angestellten vor Monaten verschwunden ist …

Eigene Meinung:
Ally Blues Romanreihe „Paranormal Investigations“ geht in die dritte Runde. Nach den Romanen „Sehnsucht“ und „Hoffnung“ veröffentlichte der deutsche Cursed Verlag mit „Hoffnung“ den dritten Band der beliebten Gay Romance Reihe, der nächste Roman soll bereits im Oktober 2014 erscheinen. Insgesamt umfasst die Reihe bisher 5 Bände, zudem hat die Autorin etliche Kurzgeschichten verfasst, die sich den verschiedenen Charakteren widmen.

Nachdem Band 2 mit einer spannenden, temporeichen und dynamischen Handlung aufwarten konnte, hat man bei „Hoffnung“ leider das Gefühl in den Keller zu fallen. Ally Blue legt einen sehr mauen Roman vor, der nicht einmal an den Auftaktband „Sehnsucht“ herankommt, sondern weit schlechter ist. Das liegt vor allem an der nicht existenten Spannung, die über fast 100 Seiten in die Länge gezogen wird und an einem Finale, das einen absolut unbefriedigt zurücklässt. Während der Leser bereits nach der zweiten Sichtung und den Beschreibungen weiß, was es mit den Ereignissen in den Bergen auf sich hat, tappen die Figuren komplett im Dunkeln. Es wirkt als hätte die Autorin absichtlich alles zurückgehalten, um die dürftige Spannungskurve halbwegs zu halten, ansonsten wäre dem Roman bereits nach 100 Seiten die Luft ausgegangen. Dennoch lässt es sowohl die Figuren, als auch die gesamte Geschichte unglaubwürdig und gestelzt wirken, und die Erklärungen wirken einfach nur lahm und einfallslos. Da hatte man ja mitunter als Leser bessere Ideen, wenn man sich die Sache mit dem verschwundenen Mitarbeiter und seiner Kollegin in Erinnerung ruft.

Größtes Manko sind die häufigen und ausführlichen Sexszenen, die dieses Mal in so häufig vorkommen, dass man schnell die Lust verliert. Die Beziehung zwischen Sam und Bo und ihre Bettaktivitäten stehen deutlich im Zentrum der Geschichte, was eine Erklärung dafür ist, weswegen man vergeblich nach Action und Spannung sucht. Nichts gegen Erotik, aber bei der Masse macht es echt keinen Spaß mehr – Ally Blue hätte vielleicht auf die übernatürliche Komponente verzichten und sich auf einen reinen Sexroman beschränken sollen, da weiß man als Leser wenigstens, worauf man sich einlässt. Dann müssen die Charaktere auch nicht ihre Videoaufnahmen und Fotos auswerten, die sie zuhauf machen und kaum durchgehen – wozu auch?

Auch die Charaktere lassen zu wünschen übrig. Sam und Bo sind langweilig, drehen sich nur noch um sich selbst und ihre Beziehung und entwickeln sich kaum weiter. Sam ist zumeist verunsichert, fällt mal in die eine mal in die andere Richtung und ist meiner Meinung nach zu handzahm. Er lässt einfach zu viel mit sich machen und die Schwierigkeiten, die seine übernatürliche Gabe mit sich bringt (was der Klappentext ja impliziert), tauchen so gar nicht auf.
Am unsympathischsten bleibt Bo, der die meiste Zeit zickig, kindisch und nervend reagiert, sei es darum seine Kollegen an seinen Gedanken und Mutmaßungen teilnehmen zu lassen (warum sollten wir über die Vorkommnisse reden, wenn wir auch fi… können?), oder wenn es darum geht zu Sam als Partner zu stehen (Hauptsache Sam ist rund um die Uhr spitz und lässt sich besteigen).

Einzig Dean wird dem Leser sympathischer. Seine lockere, offene Art schließt man schnell ins Herz, ebenso seinen Mut zu seinen Freunden zu stehen. Leider fehlen dieses Mal Cecil, David und André, die in den vorherigen Bänden eine wichtige Funktion einnahmen und für Abwechslung und Lebendigkeit sorgten. Auch die übrigen Figuren sind nur bedingt gut in Szene gesetzt, grade die Übeltäterin am Ende wirkt plakativ und böse, weil es halt einen bösen Gegner geben muss, egal ob ihre Handlungen passen, oder nicht.
Das Zirkulieren des Bandes um Sam und Bo hat weder der Geschichte, noch die Figuren gut getan.

Stilistisch liefert Ally Blue solide, gut geschriebene Kost, die durchaus zu gefallen weiß. Gerade die Beschreibungen sind gut umgesetzt, was natürlich auch auf die Erotikszenen zutrifft, die jedoch zu ausführlich daherkommen und im Laufe der Zeit den Schwung aus der Handlung nehmen. Dadurch wird „Hoffnung“ schnell langweilig und zieht sich die meiste Zeit ziemlich.

Fazit:
„Paranormal Investigations 3 – Hoffnung“ markiert den bisherigen Tiefpunkt der Serie, da der Roman weder mit seiner Geschichte, noch mit den Charakteren überzeugen kann. Ally Blue setzt auf Sex, Kitsch und Beziehung und man fragt sich, warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hat, eine paranormale Handlung auszudenken. Wer wissen will, wie sich Bos und Sams Beziehung weiterentwickelt, wird in „Hoffnung“ eine Antwort finden, ansonsten hoffe ich, dass es in Band 4 endlich wieder um die spannenden Fälle und die Hintergründe zu den Dimensionsportalen geht und nicht um Sex, Sex und Sex.

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