[ROMAN] Gestern waren wir unendlich von Dominik Gaida

Autor*in: Dominik Gaida
Taschenbuch: 432 Seiten
ISBN: 978-3948457730
Preis: 9,99 EUR (eBook) / 17,00 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Henry und Louis sind das perfekte Paar – seit drei Jahren gehen sie durch dick und dünn und haben gemeinsam die schönsten und schlimmsten Situationen gemeistert. Ein Streit der beiden geht dem großen Treffen von Henrys Familie voraus, was dafür sorgt, dass sie sich an diesem Tag aus dem Weg gehen und kaum miteinander sprechen. Als sie auf dem Heimweg am Abend auch noch in einen schweren Autounfall verwickelt werden, bei dem Henry stirbt, scheint alles verloren – bis Louis am nächsten Morgen aufwacht und der schlimmste Tag seines Lebens von vorne beginnt. Bekommt Louis eine weitere Chance, den Tag umzukrempeln und Henry zu retten? Oder hat die Zeitschleife einen ganz anderen Hintergrund?

Eigene Meinung:
Mit dem New Adult Roman „Gestern waren wir unendlich“ legt Dominik Gaida den ersten Band der „Death Duet“ Duologie vor; der zweite Band „Heute sind wir unsterblich“ kommt im November auf den deutschen Markt. Nach der „Brynmor University“ Trilogie ist es die zweite Reihe des Autors im Kyss Verlag.

Die Geschichte setzt am Morgen nach dem Streit von Henry und Louis an, als Leser*innen begleitet man die beiden jungen Männer durch einen Tag, der alles andere als harmonisch ist, bis hin zu dem schrecklichen Unfall, der für beide tödlich zu enden scheint – bis der Tag wieder von vorne beginnt und Louis sich einmal mehr mit denselben Situationen konfrontiert sieht, wie zuvor. Schnell wird klar, dass er sich in einer Zeitschleife befindet und die Chance bekommt, den Tag anders enden zu lassen. Sein Ziel, Henry zu retten hat von nun an höchste Priorität, auch wenn das ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, denn den Unfall kann er nie verhindern. Während man als Leser*in auf der einen Seite Louis dabei begleitet, Henry zu retten, erfährt man aus Henrys Sicht die Vergangenheit der beiden – ihr Kennenlernen, ihr erstes Date, die schwierigen Situationen, mit denen sie konfrontiert waren und was überhaupt der Hintergrund für ihren Streit war, der dafür sorgte, dass sie den Tag des Familientreffens nicht gemeinsam genießen konnten.
Die Geschichte ist dabei in sich schlüssig und wartet mit einer logischen, wenn auch etwas vorhersehbaren Lösung auf. Aufgrund der Zeitschleife und der vielen Wiederholungen von Handlungen und Gesprächen ist das Buch im Mittelteil etwas langatmig und sorgt dafür, dass man die ein oder andere Szene eher überspringt oder nur überfliegt. Man begreift schnell, dass Louis keine Chance hat, den Verlauf der Geschehnisse wirklich zu ändern und das die Zeitschleife etwas anderes bewirken soll. Hierbei wird auch deutlich, was die eigentlichen Themen des Buches sind – Glück in allen Facetten, die eigene Sterblichkeit, Trauer und Verlust. All das verwebt der Autor zu einer emotionalen Geschichte, die Leser*innen trotz einiger Längen abholen kann und zum Nachdenken anregt. Dominik Gaida gelingt es ein Buch zu erzählen, das trotz der schweren Themen und des unüberwindbaren Endes positiv stimmt und sogar ein Happy End hat – insofern man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Die Figuren sind sehr realistisch und handeln in sich schlüssig, bleiben dem Lesenden jedoch immer ein wenig fern. Man lernt sie zwar gut kennen – allein durch die Rückblenden erfährt man viel über Henry und Louis – dennoch fiebert man nicht gänzlich mit ihnen mit. Es scheint, als würden sie immer auf Distanz bleiben, ganz besonders Louis, der in der Zeitschleife gefangen ist. Dafür sind die Nebenfiguren teils sehr spannend und interessant – allen voran Großmutter Leanne und Dylan, mit dem es im zweiten Band ein Wiedersehen gibt.

Stilistisch legt Dominik Gaida einen solide geschriebenen, sehr emotionalen Roman vor, der durch schöne Dialoge und ein tolles Setting besticht, auch wenn es nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, die Geschichte in San Francisco spielen zu lassen. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt – während sich Louis immer wieder demselben Tag stellen darf, erfährt man über Henry, wie die beiden zusammengekommen sind. Die Zeitschleifen-Szenerie bedingt, dass sich vieles wiederholt, was logisch ist, da sich der Tag nur marginal ändert und die meisten Dinge identisch bleiben.

Fazit:
„Gestern waren wir unendlich“ ist ein gelungener, emotionaler und in sich logischer New Adult Roman, in dem Themen wie Glück, Trauer und Verlust eine zentrale Rolle spielen. Trotz der schwierigen Themen wohnt der Geschichte dank der Rückblenden eine gewisse Leichtigkeit inne, da der Beziehung der beiden Männer genügend Raum gegeben wird und man Louis und Henry sehr gut kennenlernt. Dominik Gaida gelingt es die Geschichte trotz der Wiederholungen und einiger Längen gut zu transportieren und dem Ganzen einen runden, passenden Abschluss zu geben. Wer ernstere Romane mag, in denen es nicht nur um Liebe und Beziehungen geht, sollte einen Blick riskieren.

rainbowstarrainbowstarrainbowstarrainbowstarrainbowstar_grey

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert