[MANGA] Fading Colors von Nightmaker

Autoren: Nightmaker
Taschenbuch:  168 Seiten
ISBN: 978-3842010543
Preis: 3,99 EUR (ebook) | 6,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
In der Welt der Katzenmenschen besteht eine feste Hierarchie: Reinblüter, sprich einfarbige Katzen stehen an der Spitze; Gefleckte, sprich mehrfarbige gehören zur untersten Gesellschaftsschicht, die zumeist verachtet und gehasst wird. Der junge Kater Alik gehört zu den gefleckten und hat es seit jeher nicht leicht. Schwieriger wird es für ihn, als er während einer Flucht den Reinblüter Tavis über den Haufen rennt und sein Handy verliert. Darauf sind einige prekäre Bilder, die Tavis‘ Neugier wecken. Bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen erhält Alik zwar sein Handy wieder, doch Tavis entpuppt sich als unerwartet hartnäckig, möchte er doch die Welt des Gefleckten kennenlernen. Ohne es verhindern zu können, hat Alik einen neuen Begleiter und lernt Tavis während ihrer Streifzüge besser kennen. Dabei erkennt er, dass nicht alle Reinblüter so hasserfüllt sind, wie er dachte und dass Tavis noch ein unschönes Geheimnis umgibt …

Eigene Meinung:
Mit dem Manga „Fading Colors“ legt die deutsche Mangaka Nightmaker ihr Debüt bei Tokyopop vor. Dabei hat sie sich für das beliebte Boys Love Genre und Catboys entschieden, die sie in einem Einzelband zu einer kurzweiligen Geschichte verwebt.

Inhaltlich bietet „Fading Colors“ mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Die Hintergrundgeschichte ist nicht uninteressant, gerade was die Welt der Katzenmenschen anbelangt und die fellveränderten Drogen, die am Rande eine große Rolle spielen. Allerdings verschenkt Nightmaker hier einiges an Potenzial, da viele Dinge nur oberflächlich behandelt werden. Die Hauptkonzentration des Mangas liegt auf dem Anfreunden und Näherkommen von Alik und Tavis, die natürlich über die allgemeinen Unterschiede und Unterschiede ihrer Rassen erhaben sind. Dabei entwickelt sich nach dem ersten Kennenlernen die Beziehung der Beiden fast zu schnell, da sie binnen kürzester Zeit miteinander im Bett landen. Wenigstens verzichtet die Mangaka auf allzu ausufernde Liebesgeständnisse, doch es fehlt das wirkliche Ausarbeiten der Probleme, die die beiden haben müssten. Sicher, es kommt zu rassistisch gefärbten Angriffen (sowohl seitens der Gefleckten gegenüber Tavis, als auch seitens der Reinblüter), aber diese werden schnell beigelegt oder abgewendet. Auch das Ende und die Aufklärung von Tavis‘ Geheimnis kommt ein wenig schnell und wird zu leicht abgearbeitet. Das ist sehr schade, da man mit mehr Seiten mehr Tiefgang hätte liefern können.

Die Charaktere entsprechen den üblichen Stereotypen: Alik ist zumeist auf Krawall gebürstet, ein Straßenkämpfer und um jüngere Gefleckte besorgt; Tavis ist der Junge aus gutem Hause, der in einer anderen Welt lebt und kaum etwas vom harten Leben auf der Straße weiß. Beide sind extrem gegensätzlich, was natürlich für Spannungen zwischen ihnen sorgt und eine passende Grundlage liefert, um die beiden Catboys zusammen zu bringen. Versierten Boys Love Lesern bietet sich wenig Neues: Nightmaker hält sich an die üblichen Genrefestlegungen.
Ansonsten lernt man die übrigen Nebenfiguren kaum kennen. Die meisten sind nur da, um die Geschichte voranzutreiben, oder bilden den Rahmen für Alik und Tavis, um passend handeln zu können.

Stilistisch ist „Fading Colors“ durchaus gelungen – Nightmaker hat einen soliden Stil, der jedoch verbesserungswürdig ist. Hin und wieder kommen die Figuren ein wenig steif daher, insbesondere bei den Actionszenen wirken die Katzenmenschen recht schablonenhaft. Auch sind die Gesichter ein wenig gewöhnungsbedürftig, gerade bei der Frontalansicht stimmen die Gesichtszüge selten und wirken verzeichnet. Am wenigsten können die anderen Figuren überzeugen: seien es die Kinder, Tavis‘ Eltern oder die übrigen Nebencharaktere – sie wirken alle unsauber und seltsam. Gerade ältere Menschen liegen Nightmaker überhaupt nicht, was man ganz besonders an Tavis‘ Vater merkt. Hier zeigen sich die Schwächen des Mangastils der Künstlerin.

Fazit:
„Fading Colors“ ist ein netter Boys Love Manga, der eine Menge Potenzial nach oben hat, jedoch nur wenig wirklich ausreizt. Das liegt vorwiegend an den stereotypen Charakteren und der Tatsache, dass natürlich die Beziehung zwischen Tavis und Alik im Vordergrund stehen muss, anstatt die Grundidee auszubauen. Auch stilistisch ist Nightmakers Debüt verbesserungswürdig, doch es ist auch hier Potenzial vorhanden, dass es auszubauen gilt. Wer Catboys und Boys Love mag, sollte einen Blick riskieren, ebenso Leser, die gerne deutsche Mangaka unterstützen.

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