Die Unschuld des Lehrers von Mayu Shinjo

Autor: Mayu Shinjo
Taschenbuch: 192 Seiten
ISBN: 978-3-8420-1736-8
Preis:  6,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der feminine, schüchterne Mamiya hat als Lehrer einen denkbar schlechten Stand: seine Kollegen nehmen ihn ebenso wenig ernst, wie seine Schüler, er kann sich weder durchsetzen, noch ist er in der Lage Unterrichtsstoff zu vermitteln. Zu allem Überfluss kann er sich vor Annäherung seitens der meist männlichen Schüler (und Kollegen) kaum retten, so dass er öfters in unangenehmen Situationen gerät. In einem solchen Moment lernt er den neuen Schüler Minato kennen, der ihn nicht nur vor einigen zudringlichen Schülern rettet, sondern sich auch noch als Bekannter entpuppt, dem er einst Nachhilfe gab. Minato hat nicht nur die feste Vorstellung seinen Lehrer ins Bett zu bekommen, um herauszufinden, warum er Mamiya nicht vergessen kann, er hält auch die hartnäckigen Verehrer fern, die Mamiya zumeist Schwierigkeiten machten. Lediglich an Mamiyas schwulem Kollegen Tsukioka beißt er sich fast die Zähne aus, da dieser die seltsame Beziehung zwischen Lehrer und Schüler für sich zu nutzen weiß …

Eigene Meinung:
Mit dem Manga „Die Unschuld des Lehrers“ wagt sich die Shojo und Smut-Mangaka Mayu Shinjo erstmals an einen Boys Love Manga. Während ihre bisherigen Werke eher weibliche Charaktere ins Zentrum rückten, die zumeist erst sexuelle Erfahrungen machen (u.a. „Kaikan Phrase“, „Virgin Crisis“), steht im vorliegenden Werk ein junger Lehrer im Mittelpunkt, der jedoch ähnlich den Heldinnen ihrer bisherigen Werke keinerlei Erfahrungen hat und noch Jungfrau ist.

Es fällt schwer sich in „Die Unschuld des Lehrers“ hineinzufinden. Es gibt keine wirkliche Handlung, da die Geschichte von den Charakteren vorangetrieben wird, sprich einen wirklichen roten Faden sucht man vergeblich. Auch ist Mamiya nicht wirklich ernst zu nehmen, da er komplett wie eine Frau denkt, handelt und fühlt. Er ist überhaupt nicht lebensfähig, macht sich zumeist lächerlich und kann sich nicht durchsetzen. Er scheint den Begriff Uke fast neu zu definieren, so schwächlich und naiv kommt er daher. Auch Minato kann man nur schwer ernst nehmen: er vereint all die Eigenschaften in sich, die Mamiya abgehen; ist stark, intelligent, ein absoluter Musterschüler, der es nicht gewohnt ist zurückgewiesen zu werden. Sein Interesse an Mamiya wird nur ansatzweise erklärt – vordergründig möchte er mit ihm ins Bett, um Antworten für seine Amok laufenden Gedanken und Gefühle zu finden. Das wirkt jedoch ebenso an den Haaren herbei gezogen, wie Tsukiokas Erpressungsversuche und Mamiyas Unfähigkeit. Alle Figuren agieren absolut unrealistisch und unverständlich, was den Leser eher verwirrt als unterhält.
Das trifft auch auf viele der Szenen zu, hauptsächlich auf die vielen erotischen Passagen, die in einer hohen Anzahl vorkommen. Im Grunde besteht der Manga fast nur aus expliziten Sequenzen, abgelöst von seltsamen Dialogen, die kaum nachvollziehbar sind. Mayu Shinjo hat ein seltsam krudes Werk geschaffen, bei dem weder die Figuren noch die Handlung überzeugen können. Gerade Vielleser des Boys Love Genres werden wenig mit den stereotypen, sehr mangahaften Charakteren und der unlogischen Geschichte anfangen können.

Zeichnerisch ist „Die Unschuld des Lehrers“ durchaus nicht schlecht, insofern man schwache, mädchenhafte Uke mag und keine Probleme mit expliziten Szenen hat. Mayu Shinjo merkt man ihre Ursprünge im Shojo-Genre an – Mamiya ist sehr mädchenhaft und hat wenig männliche Attribute, sowohl optisch als auch charakterlich. Auch sonst setzt sie auf weiche Gesichtszüge und eine shojo-hafte Aufmachung, sprich man sollte ihren Stil mögen, wenn man sich für diesen Manga interessiert. Ansonsten bietet die Mangaka stilistisch dem Leser wenig Neues – männlicher Seme und mädchenhaften Uke.

Fazit:
Alles in allem ist „Die Unschuld des Lehrers“ vor allem Fans der Mangaka zu empfehlen, insofern diese kein Problem mit dem Boys Love Genre haben. Versierte Yaoi-Leser werden dem Manga nur wenig abgewinnen können. Sowohl die verworrene Handlung, als auch die haarsträubenden Charaktere sind zu unlogisch und unrealistisch, um zu überzeugen. Daher ist „Die Unschuld des Lehrers“ nicht empfehlenswert.

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